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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Waldstreifen einschloss, durch den die Landstraße derzeit führte. »Andererseits hat der Sergeant gemeldet, die Idioten auf dieser Lichtung da vorn würden mehr als zweitausend Schritt weit vom Waldrand entfernt stehen.« Ungläubig schüttelte er den Kopf. »Damit haben die uns eine Aufstellungstiefe von zweitausend Schritt geschenkt und uns ermöglicht, eine Front von mindestens vier- oder fünftausend Schritt Breite zu eröffnen: von der Klamm bis zum Waldrand im Osten.«
    Er starrte die Skizze des Kundschafters an, und wieder verzog er das Gesicht – als widere es ihn regelrecht an, dass der Feind sich freiwillig in eine derart törichte Position begeben hatte. Selbst wenn die Ketzer ihre Einheit so weit aufgefächert hatten, wie das der Bericht des Sergeanten vermuten ließ, konnten die Siddarmarkianer unmöglich mehr als eine Gesamtbreite von vielleicht zweihundert Schritt abdecken. Das jedoch war kaum ein Zehntel der Front, mit der sie es zu tun bekommen konnten. Und da weniger als zweitausend Schritt hinter ihnen der Wald wieder bis an die Landstraße heranreichte, hätten sie ein echtes Problem, falls sie den Rückzug antreten wollten: Dann saßen sie nämlich praktisch in einer Sackgasse … und damit in der Falle. Trotz ihrer geringen Truppenstärke würden sie die schmale Straße praktisch verstopfen. Da ihnen dann zu allem entschlossene berittene Verfolger auf den Fersen sein würden, stand der Gegner hier kurz davor, niedergemetzelt zu werden.
    »Also gut«, sagte Brynygair, den Blick immer noch auf die Karte gerichtet. Er schien weniger mit seinem Untergebenen zu sprechen, als vielmehr laut zu denken. »Wir haben hier genug Platz. Also lassen wir Barwails und Tohmpsyns Infanterie vorrücken und zu beiden Seiten der Straße Aufstellung nehmen. Dann bringen wir unser Regiment an die Ostflanke, und Tahlmydg übernimmt den Westen. Hinter uns gehen Zherdains und Klymynts Kavalleristen in Position. Schauen wir mal, ob wir nicht noch ein weiteres Infanterieregiment und dazu wenigstens ein paar Zwölfpfünder in Stellung bringen können. Wenn die sich wirklich mit Musketen und Gewehren zum Kampf stellen, obwohl sie zahlenmäßig im Verhältnis fünf zu eins unterlegen sind, dann soll mir das recht sein. Falls die sich aber doch zur Flucht entschließen – und ich denke, das werden die, sobald die begreifen, dass wir es ernst meinen –, soll denen die Kavallerie nachsetzen. Ich möchte, dass das mit genug Nachdruck geschieht! Wenn deren Front erst einmal zerbröckelt, will ich, dass sie wirklich fertiggemacht werden. Die sollen gar keine Gelegenheit mehr bekommen, sich wieder zu sammeln, um sich für den nächsten Angriff auf uns einen sinnvolleren Ort auszusuchen. Schließlich könnten die uns in den dichten Wäldern vor Thesmar gehörig Schwierigkeiten machen.«
    Suvyryv kniff die Augen zusammen und dachte angestrengt über die Worte seines Vorgesetzten nach. Dann nickte er.
    »Erscheint mir zwar ein wenig, als würde man einen Vorschlaghammer benutzen, um eine Tafelnuss zu knacken, Sir, aber mir soll’s recht sein.« Er grinste. »Besonders gefällt mir, den Gegner von hinten anzugreifen, nachdem seine Formation auseinandergefallen ist. Viel besser, als geradewegs gegen Piken anzureiten.«
    Brynygair schnaubte und versuchte sich vorzustellen, welche Worte einer seiner anderen Kompaniechefs für eine derartige Zustimmung gewählt hätte. Dass es ihm nicht gelang, war einer der Gründe, weswegen er Suvyryv so sehr schätzen gelernt hatte.
    »Also gut«, entschied er. »Dann los. Ach, und schicken Sie in jedem Fall eine Depesche an General Traylmyn!«
    Die Pikeniere blockierten die Landstraße genau auf Höhe des Kammrückens, der die ganze Landschaft von West nach Ost durchschnitt. Die Formation der Männer wirkte noch unordentlicher, als Brynygair nach dem Bericht des Kundschafters erwartet hatte. Das war leicht zu bemerken, da die Piken immer noch aufrecht gehalten wurden, als befände sich die ganze Einheit nach wie vor auf dem Marsch. Der Colonel fragte sich, was dem wilden Haufen wohl gerade für Gedanken kamen, während seine eigenen, bestens ausgebildeten Infanteristen geordnet aus dem Unterholz traten und dann zielgerichtet ausschwärmten, um sich dem Gegner entgegenzustellen.
    Die neuen dohlaranischen Infanterieregimenter setzten sich aus jeweils sechs Kompanien zusammen, zu denen jeweils zweihundertdreißig Mann gehörten. Die Einheiten verfügten über nicht einmal annähernd so viele Gewehre,

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