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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Kundschafter ihm gebracht hatte, »wird sich jedes Pferd im Regiment sämtliche Beine brechen, wenn wir versuchen, durch diese Klamm da im Osten zu kommen. Auch die Infanterie kann sie unmöglich in Formation passieren. Es sieht so aus, als wären ein paar der Felsbrocken in der Klamm größer als ein Haus. Aber ein einziges Pikenierregiment, das völlig allein mitten im Nichts steht? Zudem auf einem Bergrücken, sodass selbst ein Blinder mit ’nem Krückstock die bemerkt – von einem unserer Späher ganz zu schweigen?« Er schüttelte den Kopf. »Nein, Sir, keinen blassen Schimmer, was bei Shan-wei die da treiben!«
    »Konnten Sie Uniformen erkennen, Sergeant?«, erkundigte sich Brynygair.
    »Nein, Sir Zhadwail«, antwortete der Kundschafter sofort. »Um ehrlich zu sein, hat es nicht so ausgesehen, als hätten die überhaupt Uniformen an. Brustpanzer habe ich auch nicht ausmachen können.«
    Brynygair und Suvyryv warfen einander erstaunte Blicke zu. Jeder Berufssoldat trug einen Brustpanzer. Wenn also der Sergeant keine solche Rüstungsteile gesehen hatte, dann mussten die Verrückten dort vorn zur Miliz gehören. Nun waren inzwischen sämtliche immer noch bestehenden Milizen in der Südmark durch eine verdammt harte Schule gegangen, und siddarmarkianische Milizen waren von Anfang an schon um Längen besser gewesen als vergleichbare Einheiten aus Dohlar. Und dann war da noch eine sonderbare Kleinigkeit: Laut dem Kundschafter wurden diese Milizionäre von einer leichten Kompanie begleitet, die ausschließlich mit Musketen bewaffnet war. Äußerst ungewöhnlich.
    »Also gut, Sergeant.« Brynygair nickte schroff. »Gute Arbeit. Suchen Sie den Sergeant Major und halten Sie sich bereit, falls uns doch noch weitere Fragen kommen sollten.«
    »Jawohl, Sir!«
    Der Sergeant schlug sich gegen den Brustpanzer, ließ sein Pferd wenden und trottete zur Regimentsstandarte hinüber. Brynygair blickte ihm hinterher. Dann wandte er sich mit mürrischem Gesicht wieder Suvyryv zu.
    »Diese verdammten Musketen passen mir gar nicht«, knurrte er. »Nicht, wenn wir keinen Ansturm gegen die wagen können, ohne Schwierigkeiten mit den Piken zu bekommen.«
    »Sollen wir die Artillerie zum Einsatz bringen, Sir?«, fragte Suvyryv nach, und Brynygairs Miene verdüsterte sich noch mehr.
    »Das würde Stunden dauern! Dafür sind wir zu weit vorn.«
    Wieder nickte Suvyryv. Sir Ohtys Godwyl, auch bekannt als Baron Traylmyn, befehligte die Kolonne, die vor drei Tagen die Ruinen der Stadt Cheryk eingenommen hatte. Genau diese Kolonne bildete derzeit die Speerspitze der dohlaranischen Einheiten. Für die Vernichtung der Garnison in der Feste Sheldyn hatte General Rychtyr Colonel Byrgair noch mehr Soldaten nach Norden folgen lassen: zwei weitere Regimenter Kavallerie und Infanterie der Vorhut und die gesamte Berittene Artillerie. Allen bisherigen Depeschen zufolge war das wohl deutlich mehr Feuerkraft als nötig … aber sicher sein konnte man sich ja nie. Es hatte gedauert, bis Byrgairs Meldung über die vollständige Zerstörung der Garnison den General erreichte. Da hatte dieser schon so viele Meilen auf Trampelpfaden hinter sich gebracht, dass es ihm sinnvoller erschienen war, in dieser Richtung weiterzuziehen. Auch auf diesem Weg würde er auf die Landstraße stoßen, auf der man dann nach Süden Baron Traylmyn entgegenmarschierte.
    Bedauerlicherweise hieß das, dass zehn Prozent der Vorhut-Kavallerie und zwanzig Prozent der zugehörigen Infanterie frühestens in zwei Tagen Cheryk erreichten. Baron Traylmyn stand daher ausschließlich Fußartillerie zur Verfügung, die größtenteils von Drachen bewegt wurde. Die meisten Drachen allerdings verabscheuten den Lärm von Artillerie und Musketen zutiefst. Schlimmer noch: die nächsten ernst zu nehmenden Geschütze gehörten zu Major Shanyns Regiment. Und das stand mindestens eine Stunde weit von Brynygairs derzeitiger Position entfernt … wenn nicht sogar zwei. Das war wirklich schade, wenn man bedachte, wie rasch Byrgairs ungleich leichteren Geschütze der berittenen Artillerie mit den siddarmarkianischen Berufssoldaten fertig geworden waren.
    »In der Not frisst Shan-wei Fliegen«, sagte Brynygair nach kurzem, aber intensivem Nachdenken. »Wir kämen sowieso ganz schön ins Schleudern, wenn wir versuchen würden, auf diesem Gelände hier noch Geschütze an der Kolonne vorbei bis zur Front zu schaffen.« Mit der Hand vollführte er eine Geste, die den ganzen fünfzehn bis zwanzig Meilen breiten

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