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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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inmitten des kleinen Waldstücks ausharrten, das sie so lange verteidigt hatten. Diese kurze Feuerpause reichte aus. Dann erholten sich die dreitausendzweihundert verbliebenen Tempelgetreuen vom Schock und stürzten ihnen hinterher.
    Von den eintausend Siddarmarkianern, die den Erdwall so lange gehalten hatten, traten weniger als dreihundert den Rückzug an.

.II.
Am Ufer des Daivyn,
Provinz Klippenkuppe,
Republik Siddarmark
    »Mist.«
    Früher hätte Howail Brahdlai gewiss zu einem etwas drastischeren Wort gegriffen. Damals jedoch war er noch ›Howail Brahdlai, der Maurerlehrling‹ gewesen, nicht Corporal Howail Brahdlai vom 191. Kavallerieregiment der Armee Gottes. Tatsächlich zeigten fast alle Militärgeistlichen bemerkenswerte Toleranz, was die meist recht ruppige Sprache der Soldaten betraf. Bedauerlicherweise galt das nicht für den Kaplan des 191sten. Schon seit er zum ersten Mal gehört hatte, wie der Corporal mit markigen Worten die Unzulänglichkeiten seiner Abteilung geschildert hatte, war Pater Zhames nicht müde geworden, Brahdlai diesbezüglich gute Ratschläge zu erteilen.
    An sich war Brahdlai ja der Ansicht, Gott und die Erzengel hätten vermutlich Besseres zu tun, als ihren Dienern deren Ausdrucksweise zu verübeln. Pater Zhames aber sah das anders. Und Colonel Mardhar neigte dazu, seinem Kaplan stets beizupflichten … Schließlich war Pater Zhames bereits dessen persönlicher Kaplan gewesen, bevor sie beide in den Dienst der Armee Gottes getreten waren. Den Colonel respektierte Brahdlai, und der Pater war sicher, was Brahdlais Mutter immer als Kleinigkeitskrämer bezeichnet hatte. Dennoch war er ein guter, gottesfürchtiger Mann. Deswegen bemühte sich der Corporal aufrichtig, seine Ausdrucksweise zu verbessern.
    »Was?«, fragte Svynsyn Ahrbukyl. Er war Erster Kundschafter von Brahdlais Aufklärungstrupp: ein guter, zuverlässiger Mann – so wie sie alle.
    »WW ist schon wieder weg«, knurrte Brahdlai. »Verdammt«, setzte er hinzu und bat in Gedanken Pater Zhames um Verzeihung, »dabei habe ich ihm doch extra gesagt, er soll in meinem Blickfeld bleiben!«
    »Ist nicht immer leicht, im Blickfeld eines anderen zu bleiben«, gab Ahrbukyl zu bedenken. Er mochte Brahdlai. Der Corporal war ein guter Anführer und verlangte seinen Männer dasselbe ab wie sich selbst. Ebenso wie viele andere Kavalleristen der Armee Gottes war er ein bestenfalls leidlicher Reiter gewesen, bevor er sich für diesen Truppenteil freiwillig gemeldet hatte. Doch er hatte alles darangesetzt, seine Fertigkeiten weiterzuentwickeln und alles zu meistern, was zu seinen Pflichten gehörte. Andererseits war Ahrbukyl der Ansicht, hin und wieder mache sich der Corporal ein wenig arg viel Sorgen.
    »Das sieht Sergeant Karstayrs aber ganz anders«, bemerkte Brahdlai sofort. An sich konnte er Ahrbukyl gut leiden. Hin und wieder war ihm der Mann aber zu phlegmatisch, und am liebsten hätte der Corporal ihn dann erwürgt – oder zumindest gehörig durchgeschüttelt. »Ach, wollen Sie dem Sergeant das vielleicht erklären, dass es nicht leicht ist, im Blickfeld zu bleiben, ja? Nachdem er Hyndryk erst letzten Fünftag ein neues Arschloch gebohrt hat?«
    Vielleicht, zu diesem Schluss jedenfalls kam Ahrbukyl, waren manche Sorgen des Corporals durchaus berechtigt.
    »Nicht unbedingt«, gestand er ein, zuckte dabei aber gelassen mit den Achseln. »Trotzdem, Corp … wir reden hier immerhin von WW!«
    Brahdlai stieß einen Grunzlaut aus, der verdächtig an ein Stöhnen erinnerte. Wyltahn Waignair war das Kompanie-Unikum: Er war bemerkenswert gescheit und immer fröhlich. Im Gegensatz zu Corporal Howail Brahdlai saß Waignair stets so fest im Sattel, als seien er und sein Pferd eins. Das war gut so, denn eigentlich hatte der Kavallerist ständig irgendwelchen Ärger. Meistens, weil er seinen Kameraden nur allzu gern Streiche spielte. Zugleich war er mit Abstand der beste Kundschafter des ganzen 191sten. Außerdem hatte Ahrbukyl mit seiner unausgesprochenen Andeutung recht: Wyltahn Waignair war unter anderem auch deswegen der beste Kundschafter, weil er dazu neigte, im Zweifelsfalle immer auf seinen Instinkt zu hören. Andererseits …
    »Na gut, stimmt ja. Aber WW hin oder her, ich möchte nicht, dass der Sergeant mir in seiner unnachahmlich sachlichen, ruhigen Art erläutert, welche Unzulänglichkeiten ich mir im Dienst erlaubt habe. Also machen wir, dass wir in die Hufe kommen«, über die Schulter hinweg blickte der Corporal zu den anderen

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