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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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vorrücken ließ, seit sie die Grenze überquert hatten – vor allem, nachdem sämtliche Pläne derart abrupt geändert worden waren. Zunächst hatte Cahnyr einen kurzen Überlandmarsch von Aivahnstyn in Richtung Sangyr befohlen, um sich der flüchtenden Ketzer-Garnison annehmen zu können. Diese Truppen waren der Zion-Division entgangen. Man hatte sie damit beauftragt, den Daivyn östlich der Stadt im Auge zu behalten. Doch seitdem hatte sich der ganze Tross an die Kanäle und Flüsse gehalten. Und weil es praktisch keinen anderen Verkehr mehr gab, kamen sie rascher voran, als vermutet. Nur drei Schleusen lagen zwischen Aivahnstyn und ihrer derzeitigen Position. Nachdem nun die Armee das Sagen hatte und Zivilverkehr verbot, waren jedes Mal beide Schleusen gleichzeitig genutzt worden: die in Richtung Westen ebenso wie die in Richtung Osten. Den ganzen Fünftag, seit der Rest der Armee nach Aivahnstyn zurückgekehrt war, hatten sie jeden Tag beinahe fünfzig Meilen zurückgelegt. Wenn sie dieses Tempo hielten, würden sie in drei oder vier Tagen Eissee und die Grenze von Gletscherherz erreichen.
    Walkyr schaute zu, wie die Viehtreiber die Drachen ein wenig langsamer werden ließen und die Besatzung des Kahns etwas mehr Tau auffierte. Hier verlief der Fluss in zahllosen Windungen, und im Augenblick war die Fahrrinne etwas weiter vom Ufer entfernt als zuvor. Doch immerhin treidelte der Kahn mit der Strömung, und nun ließ der Steuermann das Schiff ein wenig nach Norden schwenken, ganz so, wie ihn die Bojen und Markierungen am Ufer anwiesen. Die Treiber hingegen erreichten mit den Drachen gerade einen Abschnitt des Treidelpfads, der deutlich steiler war als zuvor. Wenn man die Taue nun etwas schießen ließ, konnten die Tiere diesen Hang in dem Tempo überwinden, das ihnen selbst am liebsten war. Die massigen, sechsbeinigen Drachen stießen fröhliche Pfiffe aus, während sie sich an den Aufstieg machten.
    Walkyr lehnte sich zur Seite und verrenkte sich fast den Hals bei dem Versuch, schon um die Biegung des Flusses zu spähen. Direkt an der Wasserlinie hatte man an beiden Ufern Bäume gefällt, um die Treidelpfade freizuhalten. Die Hänge zu beiden Seiten des Flusses wirkten dennoch saftig grün und kühl. Der Private fragte sich, ob man hier wohl auf die Jagd gehen könnte. Bislang hatte er noch nichts gesehen …
    Unmittelbar neben ihm durchschlug die Dreißigpfünder-Granate das Deck, bevor Walkyr den Knall gehört hatte. Der Kahn erbebte so heftig, dass jeder an Deck einen Moment lang erstarrte. Styv Walkyr versuchte immer noch herauszufinden, was in Langhornes Namen eigentlich geschehen war, als die zwei Pfund Schießpulver fast genau unter ihm explodierten.
    »Genau so! «, rief Petty Officer Laisl Mhattsyn und sprang übermütig auf und ab, als der vorderste Lastkahn in einer rotglühenden Explosion in Tausende rauchender Trümmer zerbarst. »Genau so muss man diese Dreckskerle erwischen!«
    »Etwas weniger Herumgespringe und etwas mehr Schießen, wenn ich bitten darf, Mhattsyn!«, fauchte Lieutenant Yerek Sahbrahan. Der Lieutenant war fünfzehn Jahre jünger als der Petty Officer. Mit dem Schwert wies er auf die anderen Kähne, die sich auf dem Fluss immer weiter der Geschützbatterie näherten … die hinter einer täuschend echt wirkenden, aber künstlichen Felswand bestens verborgen lag. »Lange werden die ja wohl kaum so träge, dämlich und tatenlos bleiben! Also sollten wir die Geschütze doch lieber noch einmal sprechen lassen, oder?!«
    »Aye, aye, Sir!«, bestätigte Mhattsyn und grinste dabei immer noch über das ganze Gesicht. Dann warf er dem Rest seiner Mannschaft einen finsteren Blick zu. »Also kommt schon, ihr faulen Hunde: Ihr habt den Lieutenant gehört!«
    Sofort machten sich die Kanoniere ans Werk: Das Rohr wurde ausgewischt und nachgeladen. Zufrieden nickte Sahbrahan und trat an die Brüstung heran. Es war sehr mühsam gewesen, diesen massigen Schutzwall anzulegen – fast so mühsam, wie die Geschütze selbst in Position zu bringen. Natürlich war ihnen der Treidelpfad eine große Hilfe gewesen. Doch Brigadier Taisyns Idee, diesen Erdwall mit Steinen und dergleichen so zu tarnen, dass es aussah wie eine natürliche Felswand, hatte Sahbrahan für völlig albern gehalten … Dann war er ein Stück weit flussaufwärts marschiert und musste feststellen, dass es dank der frisch gefällten Bäume fast unmöglich war, die Geschütze zu entdecken – solange man sich ihnen nicht auf zwei- oder

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