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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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stets tadellose Arbeit geleistet – schon seit wir die Provinz Westmarch erreicht haben. Was genau hier schiefgelaufen ist, gehörte mit zu den ersten Fragen, die ich ihm gestellt habe. Und er wusste darauf auch keine Antwort. Aber, Mein Lord, mindestens drei seiner Spähtrupps haben sich nicht wieder im Lager zurückgemeldet.« Der Colonel zuckte mit den Schultern. »Ich denke, mittlerweile wissen wir auch, warum.«
    »Warum hat die denn niemand vermisst? Warum hat niemand etwas gesagt?«, verlangte Sahndhaim mit rauer Stimme zu wissen.
    »Weil sie noch nicht zurückerwartet wurden, Stywyrt.« Dowain sprach sehr ruhig und geduldig. Er wusste genau, was seinen Vorgesetzten derart verärgerte. »Von allen Kundschaftern wird erwartet, dass sie Meldung machen, sobald ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt. Geschieht das nicht, geht man davon aus, dass der jeweilige Spähtrupp vom Dienst eben nichts Ungewöhnliches bemerkt hat. Mardhar ist natürlich aufgebracht. Einige seiner Männer waren schon von Anfang an in seiner Einheit, und er stellt Männer ja nicht für den Spähtrupp ab, weil sie unfähig wären! Er hat mich gebeten, Ihnen auszurichten, wie sehr er das Ganze bedauert.«
    Abschätzig verzog Sahndhaim den Mund. Doch dann zwang er sich dazu, einmal tief durchzuatmen, und nickte dann. Es hatte ja keinen Sinn, seinen Zorn an jemandem auszulassen, der tadellose Arbeit getan hatte … und im Augenblick ohnehin nicht anwesend war.
    »Also gut«, sagte Waimyan schließlich, folgte Sahndhaims Beispiel und zügelte seinen Zorn ebenfalls. »Der Bischof-Kommandeur wird wissen wollen, womit wir es hier zu tun haben. Was soll ich ihm berichten?«
    »Daran arbeite ich noch, Sir«, erwiderte Dowain und wechselte damit zur militärisch korrekten Anrede – die Waimyan bevorzugte, wie er wusste. »Bislang sieht es aus, als stünden gegnerische Schanzen zu beiden Seiten des Flusses.« Auf dem Tisch breitete er eine grobe Skizze aus. »Wie Sie sehen, steht der Feind etwa zehn Meilen östlich des Punktes, an dem die Landstraße den Fluss überquert. Dort wird der Daivyn ein wenig schmaler und tiefer und schlängelt sich zwischen diesen Hügeln dort entlang.« Er tippte auf die Zeichnung. »Es hat den Anschein, als stehe ein Großteil der gegnerischen Geschütze dort vorn, am nördlichen Ufer. Auf diese Weise können sie auch noch das Gelände unmittelbar hinter der Flussbiegung bestreichen. Dem Gewicht der Projektile und der Zielgenauigkeit nach zu urteilen, müssen deren Geschütze schwerer sein als alles, was wir aufzubieten haben.« Er hob den Kopf und hielt dem Blick seines Generals ruhig stand. »Wenn ich raten müsste, würde ich behaupten, das muss Schiffsartillerie sein.«
    Waimyan biss die Zähne zusammen, doch er schwieg und nickte nur. Das passte durchaus. Die Siddarmark verfügte über keinerlei mobile Artillerie. Dafür hatten die Vikare Zhaspahr und Allayn gesorgt, Langhorne sei’s gedankt! Und wahrscheinlich hatte die Zeit nicht ausgereicht, entsprechende Feldgeschütze aus Charis in die Republik zu schaffen … oder zumindest derart weit ins Landesinnere. Einer der Gründe, weswegen die Kolonne ein geradezu halsbrecherisches Tempo vorlegte, war schließlich, Gletscherherz zu erreichen, bevor die Armee der Charisianer dort einträfe. Aber die verdammten Ketzer hatten zweifellos Artillerie an Bord ihrer Schiffe. Und nach allem, was Bischof Kornylys’ Flotte widerfahren war, könnten sie zumindest ein paar der Geschütze mit Leichtigkeit entbehren. Aber das bedeutete …
    »Reden wir hier etwa von Dreißigpfündern? «, fragte einer seiner Regimentskommandeure ungläubig. Dowain zuckte mit den Schultern.
    »Wahrscheinlich. Um ehrlich zu sein, halte ich es sogar für möglich, dass in deren vordersten Schanzen Siebenundfünfzigpfünder stehen.« Er entblößte die Zähne zu einem freudlosen Grinsen. »Das wären zwar nur Karronaden. Aber der Flussbiegung wegen ist große Reichweite auch nicht erforderlich.«
    »Scheiße«, murmelte jemand, und nun fiel Waimyans Lächeln sogar noch dünner aus als das seines Stellvertreters.
    »Wer auch immer beschlossen hat, die Geschütze dort aufzustellen«, sagte der Bischof, »weiß ganz genau, was er treibt: Er behindert unser Fortkommen so lange, bis ihnen jemand zu Hilfe kommt, um uns ganz aufzuhalten.« Er bedachte die stilisierte Karte mit einem finsteren Blick. »Dieser Dreckskerl hat den ganzen Fluss völlig abgeriegelt. Wir werden sogar die Kähne bergen müssen, die er

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