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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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weiß vermutlich besser als die weitaus meisten auf dieser Welt, wie wichtig die Kanäle für uns alle sind.«
    Er starrte schweigend in Fahrtrichtung und betrachtete aus dem Augenwinkel, wie der Fahrtwind die dünne Rauchfahne seiner Pfeife verwehte. Schließlich schaute er wieder Bahrns an. So traurig sein Blick auch war, seine Miene verriet eiserne Entschlossenheit.
    »Selbst jetzt, wo ich eine offizielle Anweisung Erzbischof Dahnylds in der Tasche habe, fürchtet dieser Teil von mir, auf diese Weise geradewegs Gottes Rakurai auf uns alle herabzubeschwören – allein schon dafür, so etwas überhaupt in Erwägung gezogen zu haben! Aber wenn ich mir vorstelle, wie dieser Dreckskerl in Zion wohl reagieren wird, wenn er davon erfährt … na, sagen wir einfach, ich glaube nicht, dass mir ein schlechtes Gewissen nachts den Schlaf rauben wird.«
    Wieder blickte er auf den Fluss hinaus und rieb sich nachdenklich die Wange. Dann nickte er – fast so, als hätte er einen sehr lange schon vertrauten Ort wiederentdeckt.
    »Hier sollten Sie ziemlich genau in der Flussmitte bleiben, Captain. Ein Stück weiter vorn gibt es eine ziemlich gemeine Sandbank, und gerade im Frühling ragt die gern ein Stück weit in die Fahrrinne hinein.«
    »Meinen Sie, dreißig Schritt mehr reichen aus?«
    »Nehmen Sie lieber vierzig, nur um ganz sicherzugehen. Diese Lady hier«, mit den Fingerknöcheln klopfte Myklayn gegen die Planken unterhalb der Reling, »hat ja doch ein bisschen mehr Tiefgang als die meisten Lastkähne, die hier durchkommen.«
    »Stimmt.« Bahrns streckte den Kopf durch die immer noch offen stehende Tür zum Kommandoturm. »Bringen Sie sie einen Viertelstrich Backbord, Crahmynd.«
    »Einen Viertelstrich nach Backbord, aye, Sir.«
    Die Tür zu seinem Arbeitszimmer wurde derart heftig aufgerissen, dass Captain Dygry Verryn fast aus seinem Sessel gesprungen wäre. Er stieß seine Teetasse um und überflutete seinen trotz der recht späten Stunde noch beladenen Frühstücksteller. Gleichzeitig durchweichte der Tee auch seine aktuelle Korrespondenz … und seinen Kasack. Zornig blickte Verryn zur Tür.
    »Was bei Shan-wei … ?!«
    »Verzeihung, Sir!«, fiel ihm Sergeant Zhermo Taigyn ins Wort. »Ich weiß, dass Sie nicht gestört werden wollten. Aber das hier sollten Sie sich unbedingt anhören. Sofort, Sir.«
    Verryn kniff die Augen zusammen. Zhermo Taigyn war nicht gerade der Hellste. Andererseits war auch ein gewisser Dygry Verryn nicht gerade Chihiros Antwort auf alle Probleme der regionalen Miliz. Deswegen hatte man ihm das Kommando über die Vierzig-Mann-›Garnison‹ von Fairkyn übertragen. Damit war er eigentlich so etwas wie ein besserer Polizist. Das war ganz gut so, denn Kampferfahrung hatte er nicht vorzuweisen. Natürlich war die regionale Polizei nicht erbaut davon, dass ihnen ständig ein Hauptmann der Miliz im Nacken saß. Doch der letzte Polizeichef hatte während des ersten Fünftags der Erhebung einen Gegenangriff auf die Rechtgläubigen organisiert. Er durfte sich glücklich schätzen, im Gefecht gefallen zu sein. Pater Ahnsylmo, der Repräsentant des Schwertes Schueler in Fairkyn, hatte daraufhin beschlossen, jemand, dessen Treue eindeutig Mutter Kirche gelte, müsse die verbliebenen Stadtgardisten befehligen.
    Sich selbst gestand Verryn ein, dass es noch einen anderen Grund für diese Entscheidung gegeben hatte: Der Unterpriester des Schueler-Ordens dürfte beschlossen haben, jemanden mit eher zweifelhaftem Kämpfertalent vom Schlachtfeld fernzuhalten. Das erklärte dann nämlich, warum Sergeant Taigyn hier Dienst tat. Um genau zu sein, befand sich in Verryns Trupp niemand , den man guten Gewissens als ›stahlharten Krieger‹ hätte bezeichnen können.
    »Was denn?!«, fauchte Verryn, griff nach seiner Serviette und erging sich in Schadensbegrenzung.
    »Das hier, Sir.«
    Taigyn, der immer noch im Türrahmen stand, griff neben sich und zerrte Paidryg Tybyt und dessen Sohn Gyffry in Verryns Arbeitszimmer. Beide Tybyts waren bleich und wirkten aufgewühlt. Verryn kniff die Augen zusammen. Der kleine Gyffry mit seinen dreizehn Jahren war natürlich leicht aus der Fassung zu bringen. Aber Paidryg war ein äußerst phlegmatischer, bodenständiger Bursche. Übermäßige Aufregung und Hektik waren ganz und gar nicht seine Art. Während der Erntezeit arbeiteten die beiden auf Lastkähnen. Außerhalb der Saison bewirtschaftete Paidryg im Osten der Stadt eine kleine Parzelle am Ufer des Kanals.
    »Worum geht es

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