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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hatten vielleicht dreißig oder vierzig Mann verloren – Styvynsyn konnte es nur schätzen. Aber Cahrtair war anscheinend wirklich so schlau, wie das die bisherigen Berichte nahegelegt hatten. Auf jeden Fall war er nicht bereit, sich eine blutige Nase zu holen. Er würde seine Kompanie nicht näher an gegnerische Schützen heranführen, die im dichten Wald Deckung hatten.
    Und deswegen tut er genau das, was wir von ihm wollen , dachte der Major kühl. Vorausgesetzt natürlich, Klairynce baut keinen Mist.
    Mit der Hand schirmte er die Augen ab und wünschte sich erneut sein Fernrohr zurück. Aber das war ja nun einmal kaputt. Sahlys hatte sein Fernrohr noch und spähte angestrengt hindurch. Er beobachtete die hinterste Reihe von Cahrtairs Formation. Jetzt, beim geordneten Rückzug entlang der Landstraße, bildete sie das vorderste Glied.
    »Fast genau an der Markierung«, sagte er, und Styvynsyn runzelte die Stirn.
    »Die haben sich ein bisschen weiter verteilt, als wir gehofft haben«, meinte er und schaute zu, wie sich Bairaht Charlsyns 1. Zug auf der Landstraße aufstellte. Dieser hatte sich derweil seine Standarte wiedergeholt. Charlsyn bebte fast vor Erwartung. »Geben Sie ihnen noch ein paar Minuten.«
    »Der wird eine ganze Menge Armbrustschützen verlieren«, gab Sahlys seinen Kommentar ab.
    »Wenn das alles so klappt wie geplant«, versetzte Styvynsyn hitzig und zuckte dann die Achseln. »Mir wäre es ja lieber, so viele Pikeniere wie möglich auszuschalten. Schließlich sind vor allem die für diese sogenannten Säuberungsaktionen verantwortlich.«
    »Das ist wahr«, räumte Sahlys ein. Angesichts von Styvynsyns Tonfalls zuckten seine Mundwinkel, doch er ließ das Fernrohr nicht sinken. Ruhig stand er da und beobachtete den Gegner. Dann atmete er tief durch.
    »Jetzt«, sagte er nur, und Captain Sebahstean steckte persönlich die Zündschnur in Brand.
    Hahlys Cahrtair sollte niemals erfahren, wie fehlinformiert er gewesen war.
    Gewiss, Trumyn Stohnars Einheiten waren deutlich unterbesetzt. Bedauerlicherweise – für die Rebellen – war die Lage bei den ›Ketzern‹ jedoch nicht annähernd so schlecht, wie Pater Shainsails Spione dem Major gemeldet hatten. Schließlich hatte der Pater nicht gewusst, dass einige ›seiner‹ Spione in Wahrheit der Republik die Treue hielten. Ebenso wenig war ihm bewusst gewesen, dass General Stohnar bewusst Fehlinformationen gestreut hatte. So hatte er befohlen, Ausschau nach Fahnenflüchtigen zu halten, die in Wahrheit aber niemals desertiert waren. Gleiches galt für seine Klagen darüber, dass der Konvoi mit Versorgungsgütern ausgeblieben sei. Gut, ganz gelogen war das nicht: Nahrungsmittel fehlten immer noch an allen Ecken und Enden. Aber die siebenundzwanzig Tonnen Schießpulver, die es auf einem Kanalboot nach Serabor geschafft hatten, hatte er dabei wohlweislich unerwähnt gelassen.
    Elf Tonnen dieses Schießpulvers hatten Soldaten gemäß den Anweisungen von Hainree Klairynce sorgfältig in den Durchlässen und Dükern unter der Landstraße platziert. Es war durchaus eine Herausforderung gewesen, das Pulver dabei trocken zu halten. Aber dem Bürgermeister von Serabor war eingefallen, dass ein Lagerhaus am Kanal die Belagerung überstanden hatte … ein Lagerhaus voller Pech und Terpentin. Wenn man Mehlfässer nur mit genug Pech bestrich, wurden sie hinreichend wasserdicht.
    Das Schwierigste war, auch die Zündschnur wasserdicht zu bekommen – und diese Zündschnur musste mehrere hundert Schritt lang sein! Glücklicherweise hatte Klairynce auch dieses Kunststück geschafft – indem er auch die Zündschnur mit Pech bestrich. Nun brannte sie langsamer, aber sie brannte eben. Sein Onkel hatte ihn diesen Trick gelehrt, den anzuwenden er im Zuge der Baumaßnahmen zur Erweiterung des Branath-Kanals gelernt hatte. Die entsprechend behandelte Zündschnur hatte Captain Klairynce dann am Fuß des Straßendamms verlegt, gleich oberhalb der Wasserlinie – dank ihrer dicken, schwarzen Pechschicht war sie kaum zu erkennen. Angezündet hatten vielleicht ein paar von Cahrtairs Männern eine Flamme dort unten entlangtanzen sehen. Aber keinem ging rasch genug auf, was er dort sah.
    Cahrtair selbst hatte auf jeden Fall nichts bemerkt. Er schäumte immer noch vor Wut, weil ihm diese glänzende Gelegenheit zum Sieg entgangen war, als achthundert Pfund Schießpulver unmittelbar unter ihm und seinem Pferd detonierten wie ein ausbrechender Vulkan.
    »Ist es denn zu fassen? Das hat

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