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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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beengten Gefechtsbedingungen hatten sie nicht den Hauch einer Chance, sich zurückfallen zu lassen, sobald Pike auf Pike traf. Nun, egal, die Achte kam sowieso kaum auf die Hälfte ihrer Sollstärke. Außerdem hatten die Ketzer augenscheinlich keine ihrer verwünschten Gewehrschützen aufgestellt.
    Was nicht heißt, dass hinter dem Hügel nicht noch ein paar sitzen könnten! , dachte er, während seine Kompanie Gefechtsformation annahm. Aber von dort aus können die nicht schießen, ohne auch die eigenen Leute zu treffen. Und versuchen die tatsächlich ein paar Mätzchen, können meine Jungs sie vorher mit den Piken erwischen. Er fletschte die Zähne. Ich würde ja zu gern sehen, wie sich deren verdammte Bajonette im Kampf gegen ausgewachsene Piken schlagen!
    Ein letzter Trommelwirbel, dann kam der langsame, regelmäßige Takt, mit dem die ganze Kompanie auf der Landstraße den wartenden Ketzern entgegenmarschierte.
    »Ich glaube nicht, dass das den Jungs gefallen wird«, sagte Styvynsyn, als er sah, dass die Rebellen näher rückten.
    »Na ja, übermäßig begeistert bin ich davon auch nicht, Sir, wenn Sie mir die Bemerkung gestatten«, versetzte Zhaksyn beißend. Styvynsyn blickte ihn an, und der Sergeant kräuselte die Lippen. »Ach, wenn’s funktioniert, soll’s mir natürlich recht sein, Sir. Aber wenn nicht …«
    Auf das beredte Schulterzucken des Unteroffiziers hätte Styvynsyn gut und gern verzichten können … zumal Zhaksyn recht hatte. Hätte der Major Einheiten der Miliz unter sich, hätte er nicht einmal im Traum daran gedacht, ein Spiel wie dieses durchzuziehen. Aber das hier waren Berufssoldaten. Sie besaßen genug Disziplin, um selbst mitten in der Schlacht mit der Präzision einer Maschine zu manövrieren … und bei entsprechendem Befehl einen geordneten Rückzug anzutreten.
    Das hoffe ich zumindest, bei Gott! , dachte er. Und ob das so ist, das sehen wir … ziemlich genau … jetzt!
    Major Cahrtair riss die Augen auf.
    Die feindlichen Pikeniere blieben in Reih und Glied. Die altgedienten Männer standen fest wie ein Fels in der Brandung. Trotz eigener zahlenmäßiger Überlegenheit würde das hier äußerst unerfreulich werden. Cahrtair rechnete damit, mindestens ebenso viel einstecken zu müssen, wie austeilen zu können. Andererseits hatte er dafür wenigstens genug Leute, die Ketzer dort drüben hingegen nicht. Außerdem …
    Genau da fing es an.
    Anfänglich war es kaum zu merken. Ein winziges Zittern, ein leichtes Schwanken, wie die Zweige eines Baumes in einer ganz leichten Brise. Doch es wurde stärker. Der unnachgiebige Wall aus Pikenspitzen geriet in Bewegung, und Cahrtair, der ungläubig zuschaute, wurde Zeuge des Undenkbaren.
    Das 37te Infanterieregiment brach auseinander.
    Nein, es brach nicht nur auseinander, es stob auseinander, als sei der Blitz mitten hineingefahren. Cahrtairs Männer waren immer noch sechzig Schritt entfernt. Mindestens ein Viertel der feigen Hunde ließ einfach die Piken fallen und rannte Hals über Kopf davon.
    Das Dritte Saiknyr-Regiment geriet ins Stocken: Der An blick einer ganzen siddarmarkianischen Pikenierkompanie, die Fersengeld gab, bevor der Kampf auch nur begonnen hatte, war ja auch unglaublich. Es war so widersinnig , dass Cahrtairs Männer ihren eigenen Augen nicht trauten. Doch als in dem Gewirr die Zugstandarten des 37ten einfach verschwanden, brachen Cahrtairs Milizionäre in ein Geheul aus, halb Jubel, halb Schmährufe.
    »Ihnen nach!«, bellte Cahrtair. »Dranbleiben, lasst sie nicht entkommen! Macht diese verdammten Ketzer kalt! «
    Die Trommeln rollten, übermittelten seine Befehle, und die gesamte Dritte Kompanie nahm im Laufschritt die Verfolgung auf.
    Dass die Piken weggeworfen werden mussten, schmeckte Styvynsyn nicht. Aber Piken hatten sie in letzter Zeit mehr als Männer: bedauerlich, aber wahr. Und eines wusste alle Welt: Ein siddarmarkianischer Pikenier ging eher mit der Waffe in der Hand in den Tod, als sie fortzuwerfen. Dieses Verhalten war der eindeutige Beweis dafür, dass die Zwote Kompanie tatsächlich gebrochen war. Colonel Wyllys’ Befehle waren hier unmissverständlich gewesen.
    Von seinem Standpunkt auf dem Hügel aus konnte Styvynsyn gut beobachten, wie gesittet die ach so kopflose Flucht vonstatten ging. Gewiss, seine Männer scherten sich nicht mehr ganz so sehr wie sonst darum, in Formation zu bleiben. Aber was dort rannte, war wahrlich nicht ein aufgescheuchter Haufen verängstigter Soldaten – ganz anders, als die

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