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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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tatsächlich geklappt.« Styvynsyn klang fast schon beiläufig. Allerdings bezweifelte er, dass Sahlys ihn gehört hatte. Vermutlich hätte ihn sein Kamerad nicht einmal dann verstanden, wenn er aus Leibeskräften gebrüllt hätte.
    Weder hatte jemand seine Bemerkung gehört, noch wurde in seine Richtung geblickt. Alle stierten die gewaltige Säule aus Erdreich, Wasser, Schlamm und Leichenteilen an, die vor ihnen in den Himmel schoss. Styvynsyn schätzte, die Explosion dürfte mindestens drei Viertel der Rebellen erwischt haben. Der Rest war zweifellos zu betäubt und zu entsetzt, um etwas anderes zu tun, als sich fassungslos umzuschauen und zu begreifen, was gerade geschehen war.
    Wirklich, nicht zu fassen, dass das funktioniert hat! Hat es aber, verdammt noch eins! Jetzt schulde ich Hainree wohl doch ein Bier … sobald man wieder irgendwo welches kriegt, heißt das. Zu schade, dass wir nicht auch noch den Rest von Maiksyns Regiment ins Visier nehmen konnten. Gut, gut, ich will nicht unbescheiden sein! Bislang habe ich noch keinen einzigen Mann verloren. Und es ist durchaus möglich, dass sogar von Cahrtairs Schlächtern ein paar genug Grips im Kopf haben und jetzt einfach kapitulieren.
    »Los!«, brüllte er. Vom Explosionslärm dröhnten ihm die Ohren so sehr, dass er seinen Befehl kaum selbst hören konnte. Dankenswerterweise hatte zumindest einer seiner Männer doch zu ihm herübergeblickt, statt die Explosion zu bestaunen. Styvynsyn wusste zwar nicht, ob Bairaht Charlsyn ihn gehört hatte oder nicht, aber das Handzeichen hatte Charlsyn ganz offenkundig gesehen. Nun nickte er.
    »Vorwärts!«, schrie er. Der 1. Zug, völlig ausgeruht und einsatzbereit, kam im Laufschritt aus dem Wald und stürzte sich, gefolgt vom 3. Zug, auf die Überlebenden von Hahlys Cahrtairs Kompanien.
    Na, das wird ja eine schöne Schweinerei! , dachte Styvynsyn und blickte noch einmal zum Himmel hinauf. Die Trümmer hatten gerade den Scheitelpunkt ihrer Flugbahn erreicht und stürzten nun lodernd in die Tiefe. Das hat mindestens tausend Schritt der Straße weggerissen. Wie viel von dem ganzen Zeug wohl im Kanal landet? Die Straße zu flicken wird jedenfalls Schwerstarbeit! Aber irgendwo mussten wir die ja kaputt machen, sonst kämen diese Dreckskerle früher oder später in Scharen an und würden uns einfach erdrücken. Na, hoffentlich vergibt uns Langhorne! Aber die Stelle war einfach perfekt dafür. Und dass wir dabei auch noch eine ganze Kompanie erledigen konnten, ist besonders fein – vor allem, dass es gerade die dieses Dreckskerls Cahrtair war!
    Er schaute zu, wie Charlsyns Männer, die Piken vor sich gestreckt, auf den Feind zumarschierten, und grinste.
    Na, da müssen die mit genug Grips im Kopf zum Kapitulieren sich aber ranhalten! Rasch die Pike mit Schwung in den Kanal und die Hände hinter den Kopf, ja, und dann ganz brav geblieben – sonst sind die Unserigen schneller und schneiden denen ein zweites breites Grinsen unters Kinn!
    Darüber dachte er einen Augenblick nach und zuckte dann die Achseln. Bairaht wusste genau, zu welchen Bedingungen man Kapitulationen zu akzeptieren hatte. Außerdem konnte Styvynsyn von hier aus sowieso nichts unternehmen.
    Trotzdem , dachte er eisig. Man wird ja wohl noch hoffen dürfen, dass sie ein bisschen zu langsam sind, oder?

.VI.
Siddar-Stadt,
Alte Provinz,
Republik Siddarmark
    Merlin Athrawes saß in seiner Kammer in der charisianischen Botschaft. Der Raum war klein und recht schlicht, aber doch gemütlich. Die beengten Platzverhältnisse wog auf, dass die Kammer genau unter Caylebs Gemächern lag: Denn unmittelbar neben der Kammer befand sich die einzige Treppe, über die sich diese erreichen ließen. Niemand konnte zum Kaiser gelangen, ohne zuvor Major Athrawes’ Tür zu passieren. Das sollte ungebetene Besucher von ihrem Vorhaben abbringen – zumindest, wenn sie den Ruf des Seijin kannten.
    Allerdings gab es in der Siddarmark und vor allem hier in der Hauptstadt viele Menschen, die sich durch nichts und niemanden von ihrem Vorhaben abbringen ließen, seine Majestät den Kaiser zu sprechen. Vor vielen Jahren hatte auf einem Planeten namens Terra einmal jemand gesagt: ›Wenn jemand sein Ziel durch den eigenen Tod erreichen will, kann man ihn nur aufhalten, indem man ihm gibt, was er sich ersehnt.‹ Wer es darauf anlegte, ein Attentat zu überleben , ließ sich deutlich leichter aufhalten. Dafür gab es solche Attentäter im Gegensatz zu Selbstmordattentätern zuhauf. Bislang

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