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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Laufe von Jahrzehnten angesammelt hatten. Aber sie bemühten sich.
    Die Streitkräfte, die Rahnyld von Dohlar beziehungsweise die Kirche des Verheißenen aus dem Herzogtum Thorast in die Südmark geschickt hatte, bestanden aus zweiundvierzigtausend Mann, zwei Drittel davon Kavalleristen. Das Kommando hatte General Sir Fahstyr Rychtyr inne – bedauerlicherweise jemand, der fähig schien. Diese Armee war lediglich die Vorhut: Weitere fünfundfünfzigtausend Mann – dieses Mal drei Viertel Infanteristen – sollten innerhalb des nächsten Fünftages die Grenze überqueren, und das unter dem Kommando von Sir Rainos Ahlverez. Diese zweite Armee war aus anderem Holze geschnitzt als alles, was die Generäle der Siddarmark bislang zu Gesicht bekommen hatten. Achtzig Prozent der Infanteristen würden mit Musketen oder gar Gewehren mit Bajonetten ausgestattet sein und durch Artillerie unterstützt. Die Artilleristen verfügten über Geschütze neuer Baureihe und führten Explosivgranaten mit sich, dazu aber auch noch klassische Kanonenkugeln sowie Trauben- und Beutelkartätschen. Das wichtigste Geschütz der Kirche (und damit auch Dohlars) war ein Zwölfpfünder – ein direkter Nachbau des entsprechenden charisianischen Geschützes … das allerdings seinerseits wiederum nichts anderes war als die Granatkanone, die auf Terra einst den Spitznamen ›Zwölfpfünder-Napoleon‹ getragen hatte (benannt nach dem Feldherrn und späteren Kaiser im Übergang zum neunzehnten Jahrhundert damaliger Zeitrechnung). Allerdings gab es – dank Dohlar – auch noch berittene Artilleristen mit leichteren Geschützen. Auf Graf Thirsks beharrliches Drängen hin arbeitete man im Königreich Dohlar mit Feuereifer auch an eigenen schwereren Geschützen … von denen jedoch bislang Gott sei Dank noch keine ins Feld geführt wurden. Jedes konventionelle Pikenier-Geviert, das gegen eine solche Armee antrat, würde zwangsläufig aufgerieben. Merlin hoffte darauf, dass Stohnars Feldkommandeure diese Wahrheit ebenso akzeptierten wie der Reichsverweser und sein Stab.
    Im Augenblick war diese zweite Armee aus dohlaranischer Infanterie noch ferne Bedrohung. Rahnylds Vorhut jedoch legte Tag für Tag gut zwanzig Meilen zurück. Sie hätten das doppelte Tempo vorlegen können, hätten sich ihnen nicht immer wieder aufständische Einheiten der Miliz angeschlossen. Auf dem Weg, den diese Invasionsstreitmacht ganz offenkundig einschlagen wollte, gab es keine Einheiten, ob nun der neuen Artillerie und Bewaffnung unterlegen oder nicht, die sie hätten aufhalten oder verlangsamen können. Es gab nur einige wenige Regimenter in isoliert liegenden Festungen. Außerdem verlor die Republik bereits jetzt – im Zuge des Vorrückens der feindlichen Einheiten – Semaphorentürme. Viele davon wurden vor dem Eintreffen der Invasionsverbände zerstört. Das ließ vermuten, dass sich die Invasoren und die tempelgetreuen Aufständischen sorgsam koordinierten.
    Dohlars Royal Army unterstand dabei effektiv der Kirche. Schließlich wurde jeder größeren Einheit ein Sonderintendant zugewiesen. Natürlich legten alle Beteiligten wert darauf, die Welt glauben zu machen, jene Männer Gottes seien lediglich Ratgeber in spirituellen Fragen. In Wahrheit jedoch gab sich hier niemand Illusionen hin. Der Kriterien wegen, nach denen Clyntahn und Rayno ihre Agenten auswählten, waren schon bald neuerliche Gräueltaten zu erwarten.
    »Da sich also die Kirche um Rahnylds Nachschublinien kümmert«, sagte der Reichsverweser schließlich, »sollten wir uns wohl mit der Möglichkeit auseinandersetzen, dass Rahnyld und Mahrys letztendlich doch noch miteinander kooperieren. Schließlich«, kurz ließ er die Zähne aufblitzen, »würde es in Wahrheit ja überhaupt nicht auf eine Kooperation der beiden Reiche hinauslaufen, nicht wahr? Wirklich ›kooperieren‹ würden ohnehin nur ihre Aufpasser von der Inquisition.«
    »Wohl wahr, Mein Lord«, pflichtete ihm Cayleb bei. »Unsere Agenten melden, dass Desnairia derzeit Dohlar noch gewaltig hinterherhinkt. Ich glaube nicht, dass sie früher aufbrechen werden, als ursprünglich angenommen. Aber wenn man sich Rahnylds derzeitige Marschrate anschaut, könnte er in weniger als anderthalb Monaten Shiloh erreichen – vorausgesetzt, die Aufständischen können sowohl die Feste Tairys als auch beide Enden der Tairys-Schlucht so lange halten. Aber vielleicht legt er es auch darauf an, sich nicht die ganze Zeit über am Sheryl-Seridahn-Kanal zu orientieren.

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