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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bereit seid, auf Safehold Liebe zuzulassen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob Ihr damit recht habt. Aber ich weiß, dass die Menschen, die ich hier auf dieser Welt kennengelernt habe, jedes Risiko und jeden Schmerz wert sind. Sie sind all das wert, was Commodore Pei und Pei Shan-wei und all die anderen in der Alexandria-Enklave für sie geopfert haben – und sie sind alles wert, was Nimue Alban hingegeben hat.«
    »Nein, das stimmt nicht«, widersprach Ohlyvya, ohne den Kopf zu heben. »Aber Ihr glaubt es, und daher bleibt uns nur, uns dessen würdig zu erweisen. Ihr lasst uns gar keine andere Wahl.«
    Sekunden summierten sich zu Minuten, während die beiden schweigend auf dem Balkon standen. Schließlich seufzte Ohlyvya tief und richtete sich auf. Dann legte sie den Kopf in den Nacken, um dem Seijin in die Augen zu blicken, und nahm sein Gesicht sanft zwischen ihre Hände.
    »Verdammt sollt Ihr sein, Merlin Athrawes«, sagte sie leise. »Verdammt sollt Ihr dafür sein, dass Ihr uns alle zu Figuren in einer weltumspannenden Legende macht! Es ist viel einfacher, bloß einer von denen zu sein, die irgendwie in der Welt zurechtkommen. Aber damit konntet Ihr Euch ja nicht bescheiden, nicht wahr?«
    »So bin ich nun einmal«, gab er mit einem schiefen Grinsen zurück. »Der geborene Unruhestifter, der es nie gut sein lassen kann.«
    »So wie Ihr das jetzt sagt, klingt das schon wieder ganz nach jemand anderem, den ich gut kenne.« Erneut atmete sie tief durch, füllte ihre Lungen mit der frischen Abendluft. »Und da dem so ist, sollte ich doch wohl besser mit diesem Jemand sprechen. Hattet Ihr gesagt, ich könne Owl darum bitten, ihn … aufzuwecken?«
    »Ich glaube, das wird ihm gefallen«, erwiderte Merlin und strich Ohlyvya nun ebenfalls sanft über die Wange. »Das wird ihm sogar sehr gefallen.«

.XV.
Königlicher Palast
Cherayth,
Königreich Chisholm,
Kaiserreich Charis
    Während Irys Daykyn hinter Edwyrd Seahamper den Korridor entlangging, versuchte sie sich zu beruhigen. Aber nichts half gegen das flaue Gefühl im Bauch. Gardist und Prinzessin steuerten geradewegs die Kaiserlichen Privatgemächer an. Daivyn und sie waren in einer Gästesuite des erzbischöflichen Palais untergebracht. Daher hatte Irys bislang nicht viel Zeit im Palast von Cherayth verbracht. Dennoch wusste sie, dass allein schon den Flügel mit den Kaiserlichen Gemächern betreten zu dürfen ein Privileg war. Noch weniger Gäste hatten je Zutritt zum Weißfels-Turm erhalten, dem zweitältesten Teil des Palastes. Der Palast war in seiner langen Existenz mehrfach umgebaut und erweitert worden. Schließlich war er einst Festung und nicht Palast gewesen, und der Weißfels-Turm gemahnte an diese Vergangenheit. Er galt als der sicherste, am besten befestigte Teil des gesamten Gebäudes.
    Seahamper war nur ein einfacher Sergeant. Doch es war Irys nicht entgangen, dass auf ihn ranghohe Offiziere hörten, vom Leutnant bis hoch zum Major – von einer Ausnahme abgesehen. Wahrscheinlich verlieh es ihm über den Rang hinaus Autorität, dass er seit Kaiserin Sharleyans frühesten Kindertagen deren persönlicher Waffenträger war. Dazu kam, dass er der einzige Überlebende des Wachkontingents war, das sich im Kloster Sankt Agtha geopfert hatte, um das Leben der Kaiserin zu retten.
    Wahrscheinlich würde sich eines Tages auch Tobys Raimair in einer ähnlichen Situation wiederfinden. Schließlich oblag ihm die Sicherheit eines gewissen Daivyn Daykyn.
    Vielleicht widerführe dieses Schicksal Raimair sehr viel früher als Seahamper.
    Na, das nenn ich mal eine anständige Morgenlaune! , dachte Irys. Sonst noch was, was mir den Tag vermiesen könnte? Draußen scheint die Sonne, aber natürlich könnten jederzeit nicht nur Wolken aufziehen, sondern gleich ein ganzer Wirbelsturm die Stadt verwüsten. Oder es kommt zu einem Großfeuer, bei dem alles bis auf die Grundmauern niederbrennt. Oder … au ja, das wäre doch auch fein: eine Flutwelle! Geradezu perfekt, oder?
    Irys schnaubte. Dann straffte sie unwillkürlich die Schultern: Seahamper war stehen geblieben, warf noch einmal einen Blick über die Schulter und klopfte dann vorsichtig an einer auf Hochglanz polierten Holztür.
    »Eure Majestät?«
    »Ja, Edwyrd«, drang eine Stimme durch die Tür. »Bitte führen Sie die beiden herein.«
    »Sehr wohl, Eure Majestät.« Seahamper packte den ebenso glänzenden Messinggriff und zog die bemerkenswert schwere Tür auf. Irys bemerkte, dass das Türblatt mehr als zwei Zoll

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