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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der Destiny gesagt haben. Ich werde das Gefühl nicht los, dass der Name dieses Schiffes vielleicht angemessener war, als man das seinerzeit bei der Schiffstaufe hat ahnen können. Was dort an Bord geschieht, scheint wirklich Schicksal zu sein.«
    Sie hielt inne. Irys hob den Kopf, blickte kurz über die Schulter, sah Coris’ Profil. Dann richtete sie den Blick wieder auf die Kaiserin.
    »Das würde ich gern glauben, Eure Majestät«, sagte sie schließlich. »Daivyn und ich haben in den letzten Jahren viel durchgemacht. Ich würde gern glauben können, dass wir nicht auch weiterhin den Unbilden des Schicksals schutzlos ausgeliefert sind.«
    »Einmal hat Seijin Merlin zu mir gesagt«, erwiderte Sharleyan und blickte der Prinzessin von Corisande ruhig in die Augen, »unser Schicksal sei das, was wir daraus machten. Er meint, dass unsere eigenen Entscheidungen und die Dinge, die wir selbst wählen, unser Leben bestimmen. Natürlich gibt es viel, auf das wir keinerlei Einfluss haben. Aber auf unsere Entscheidungen haben wir stets Einfluss. Manchmal sind diese Entscheidungen gut, manchmal nicht. Aber es sind immer unsere Entscheidungen. Und die kann uns niemand nehmen … es sei denn, wir lassen das zu.«
    »Das ist zweifellos wahr, Eure Majestät«, warf Coris ein. »Aber manchmal können auch alle Entscheidungen der Welt nichts daran ändern, was uns zustößt.«
    »Auch das stimmt, Mein Lord.« Sharleyan blickte zu ihm auf. »Aber sie können ändern, warum wir tun, was wir tun. Und ist nicht genau das streng genommen das Einzige, was zählt?«
    Zwei Herzschläge vergingen, und Coris erwiderte nur schweigend Sharleyans Blick. Dann deutete er, immer noch schweigend, eine Verneigung an. Sharleyan richtete den Blick wieder auf Irys und Daivyn.
    »Prinz Daivyn, ich weiß, dass Sie noch jung sind, und ich weiß, dass Sie sich Sorgen machen. Ich weiß auch, dass Sie sich fragen, worum es hier eigentlich geht und was das Ganze soll. Genau das werde ich Ihnen jetzt erklären, und dann müssen Sie eine Entscheidung treffen. Irys und Graf Coris dürfen Ihnen dabei gern Ratschläge erteilen und Ihnen nach Kräften behilflich sein. Aber letztendlich liegt die Entscheidung ganz allein bei Ihnen.«
    Daivyns braune Augen weiteten sich, und Sharleyan lächelte ihn an.
    »Dass Sie jetzt nervös sind, ist völlig in Ordnung«, versicherte sie ihm. »Ich war nur ein Jahr älter als Sie jetzt, als ich damals Königin wurde, wissen Sie?« Die Augen des Jungen wurden noch größer, als er die ungeheuerliche Vorstellung zu verarbeiten versuchte, jemand, der so alt war wie die Kaiserin, könnte je derart jung gewesen sein. »Nein, wirklich«, setzte sie nach. »Ich war wirklich nicht viel älter als Sie. Wollen Sie wissen, wie es mir in den ersten Monaten nach der Krönung ergangen ist?« Er nickte. »Vor jeder Ratssitzung habe ich mich vor Aufregung übergeben.«
    Daivyn klappte der Unterkiefer herunter. Als das Lächeln der Kaiserin noch breiter wurde und sich beinahe in ein Grinsen verwandelte, fielen Irys wieder einmal die Grübchen in Sharleyans Wangen auf.
    »Wirklich«, wiederholte sie beinahe schon verschwörerisch, »so wahr ich hier sitze! Wenn Sie also jetzt nervös sind, kann ich das bestens verstehen. Aber wenn Sie meinen, Sie müssen sich übergeben, warnen Sie uns bitte rechtzeitig vor, ja? Ich würde dann gern noch rasch nach Sairah läuten, damit Sie uns eine Schüssel holt.«
    Einen Moment lang starrte Daivyn sie mit großen Augen an. Dann überraschte er alle Anwesenden – sich selbst eingeschlossen –, indem er laut auflachte.
    »Ich verspreche es, Eure Majestät«, erwiderte er, und Sharleyan zwinkerte ihm zu. Dann richtete sie den Blick wieder auf Irys und Coris, und ihr Gesichtsausdruck wurde schlagartig ernst.
    »Mein Lord, wir haben darüber noch nicht persönlich gesprochen. Aber ich weiß, dass Prinzessin Irys und Sie das Ganze ausgiebig beredet haben. Ich weiß, dass Ihre Königliche Hoheit darüber auch schon mit Erzbischof Maikel gesprochen hat. Er hat mir von den Teilen des Gesprächs berichtet, die sie ihm freigestellt hat, zu erzählen.
    Zuerst möchte ich betonen, wie erfreut ich von Irys’ Eröffnungen war. Es war mehr, als ich je zu hoffen gewagt habe. Zwischen unseren Häusern hat lange Zorn, Hass und Blutvergießen geherrscht. Es bedurfte für ein derart großes Entgegenkommen zweifellos dessen, was Maikel eine große Seele nennt.
    Des Weiteren sollten Sie wissen, dass ich mir der Bedeutung der Lage

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