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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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seine Überlegungen. Mittlerweile halte ich sie sogar für außerordentlich sinnvoll.«
    Zhwaigair blickte unverkennbar nervös drein. Aber falls sich Thirsk nicht sehr täuschte, lag das eher daran, dass er plötzlich und unvermittelt einem Admiral gegenüberstand, nicht etwa an der bizarren Idee, die ihm durch den Kopf spukte. Für einen Mann, der sich seiner Sache nicht sicher war, wirkte der Blick aus diesen merkwürdig braunen Augen entschieden zu gefasst.
    »Also gut.« Mit der Hand vollführte der Admiral eine auffordernde Geste. »Dann tragen Sie mir doch Ihre Idee vor, Lieutenant Zhwaigair!«
    »Ich habe mir sogar erlaubt, den Lieutenant um einige Skizzen zu bitten, die seinen Vorschlag verdeutlichen, Mein Lord«, warf Khapahr ein und deutete auf einen schweren Umschlag, der unter Zhwaigairs rechtem Ellenbogen klemmte.
    »Auch die werde ich mir mit Freuden anschauen … wahrscheinlich«, erwiderte Thirsk freundlich. »Aber zunächst würde ich mir gern anhören, was der Lieutenant zu sagen hat. Denn wenn es sich als eine gute Idee herausstellen sollte«, Thirsk lächelte, »dann werde ich vermutlich bald diese Idee anderen Personen vortragen müssen. Besagte andere Personen zeigen an Skizzen und Diagrammen nie viel Interesse. Vielleicht kann ich beim Lieutenant ja die eine oder andere Formulierung aufschnappen, mit der ich sie beeindrucken kann, sollte das erforderlich sein.«
    Als der Admiral ihn so unerwartet anlächelte, zuckte Zhwaigair zwar zusammen, hielt aber dessen Blick stand. Der Admiral nahm die Gefasstheit des jungen Lieutenants wohlwollend zur Kenntnis.
    »Sehr wohl, Mein Lord.« Trotz seiner jungen Jahre hatte Zhwaigair eine bemerkenswert volltönende Stimme. »Eigentlich hatte ich nur über die Gerüchte nachgedacht – über das, was in Iythria passiert ist, meine ich. Ich habe überlegt, was wir unternehmen könnten, um unsere Chancen gegen die Ketzer zu verbessern, falls sich herausstellt, dass die Gerüchte einen wahren Kern haben. Ich hatte bislang noch keinerlei Möglichkeit, offizielle Aufzeichnungen einzusehen. Aber nach allem, was mir zu Ohren gekommen ist, scheinen die Ketzer Mittel und Wege gefunden zu haben, ihre Kanonenkugeln zur Explosion zu bringen. Sie müssen also ausgehöhlte Kugeln mit Pulver gefüllt und sich etwas überlegt haben, um die Kugel erst nach Auftreffen im Ziel explodieren zu lassen. Das ist eine deutlich größere Leistung, als viele vielleicht annehmen.« Kurz sammelte er sich, ehe er erklärend fortfuhr: »Seit Generationen verdient meine Familie, angefangen bei meinem Urgroßvater, ihr Brot in einer Gießerei. Ich bin fünf Jahre lang bei meinem Onkel Thomys in die Lehre gegangen, bevor ich zur Flotte bin. Deswegen hat mich Admiral Tyrnyr dafür abgestellt, an der Entwicklung neuer Gestelle und Lafetten mitzuwirken. Mein Wissen erlaubt mir also in der Tat einzuschätzen, vor welchen Schwierigkeiten die Ketzer gestanden haben. Explodierende Kanonenkugeln so zu produzieren, dass sie zuverlässig genau zum gewünschten Zeitpunkt explodieren, verlangt sehr viel.« Wieder eine Pause, in der der Lieutenant, wie Thirsk keineswegs entging, sich Zeit nahm, die richtigen Worte zu wählen. »Und dann gibt es ja da noch weitere … Gerüchte. Man munkelt, wir könnten vielleicht ebenfalls … solche Munition bekommen.«
    Der Tonfall verwandelte, dezent, aber unverkennbar den letzten Satz in eine Frage. Thirsk blickte nachdenklich drein. Niemand hatte ihn ausdrücklich angewiesen, über die neue Munition Stillschweigen zu bewahren. Nein, es war unwahrscheinlich: Charis’ Spione würden sicher nicht den ganzen Weg von der Gorath Bay bis nach Tellesberg zurücklegen und Cayleb Ahrmahk brühwarm von der neuen Munition berichten, bevor deren Existenz während eines Gefechtes offenbart wurde. Andererseits hatte auch niemand Thirsk autorisiert, mit den Berichten hausieren zu gehen.
    »Lieutenant«, sagte er nach kurzem Schweigen, »sehen Sie es doch mal so: Falls am ersten Gerücht etwas dran sein sollte, wird vermutlich auch das zweite einen wahren Kern haben. Aber dürfte ich mich nun vielleicht erkundigen, was das mit Ihrer Idee zu tun hat, über die Sie bislang noch kein Wort verloren haben?«
    »Nun, Mein Lord, stimmen die Gerüchte, wird ab sofort jeder Treffer viel gefährlicher als zuvor. Oder anders ausgedrückt: Man wird sehr viel weniger Treffer benötigen, um ein Schiff zur Kapitulation zu zwingen – oder es zu versenken. Das wiederum bedeutet, es wird immer

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