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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Haarschopf, der selbst noch dem robustesten Kamm widerstand. Auch die Ehrfurcht, die Chestyr seinem hochherrschaftlichen großen Bruder entgegenbrachte, war unverkennbar gewesen. Irys war es vorgekommen, als lägen Chestyr und Hektor im Alter deutlich mehr als nur drei Jahre auseinander.
    Weil Chestyr eben noch ein Junge ist , begriff sie. Und Hektor – der Lieutenant, meine ich! – ist schon lange kein Junge mehr … wahrscheinlich schon nicht mehr seit der Schlacht im Darcos-Sund.
    Während ihr dieser Gedanke durch den Kopf ging, legte Irys unbewusst eine Hand auf den Arm der Lieutenants. Chester war drei Jahre jünger als sein Bruder und Hektor ebenso viele Jahre jünger als Irys – aber eben nur jünger an Jahren. Hektor hatte Dinge gesehen und getan, die sich Irys Daykyn nur vorstellen konnte – nein: versuchen konnte sich vorzustellen. Es blieb immer beim Versuch, wenn es nicht um eigenes Erleben ging. Seinen Ehrentitel hatte man dem jungen Herzog nicht in die Wiege gelegt: Er hatte ihn sich auf dem Schlachtfeld erkämpft. Nun gehörte er dem mittlerweile mächtigsten Herrscherhaus in Safeholds Geschichte an. Und was war Herzog Darcos’ erster Gedanke? War er stolz darauf, den Ehrentitel zu tragen? Dachte er darüber nach, wie rasch er in unvorstellbare Höhen der Gesellschaft aufgestiegen war? Nein! Er war dankbar dafür, dass ihm seine neue gesellschaftliche Stellung gestattete, seine Eltern in ein behaglicheres Heim ziehen zu lassen und die Ausbildung seiner Brüder und Schwestern zu finanzieren. Stolz war er nicht auf seinen Titel, sondern darauf, dass sein kleiner Bruder zum Studium an der Königlichen Hochschule zugelassen worden war. Irys dachte darüber nach, ob ihr jemand in Corisande einfiele, der ähnlich dachte – jemand, den Irys in ihrer offiziellen Funktion als ›Tochter ihres Vaters‹ kennengelernt hatte. Aber niemand wollte ihr einfallen. Warum, fragte sie sich gleich darauf, empfand sie dabei sonderbarerweise Befriedigung?
    »Ich verstehe durchaus, warum Ihre Frau Mutter ein wenig besorgt ist«, sagte sie schließlich. »Aber ich freue mich für Chestyr. Und für Sie ebenfalls. Ich sehe doch, wie stolz Sie auf ihn sind.«
    »Er war schon immer der mit dem messerscharfen Verstand«, erwiderte Aplyn-Ahrmahk und grinste breit. »Er wird wahrscheinlich ganz schnell bis in die obersten Ränge der Fakultät aufsteigen – genauso schnell wie eine unserer neuen Raketen! Dann werden wir anderen vor Ehrfurcht wegen seiner Bildungsbeflissenheit erstarren und weil er so berühmt ist.« Sein Grinsen wurde noch breiter. »Das ist mein heutiges Wort des Tages: Bildungsbeflissenheit. Klingt doch großartig, oder?«
    »Na, und ob!«, stimmte Irys lachend zu. »Und man kann es so schön in den Sprechrhythmus einfließen lassen!«
    »Seid doch bitte so freundlich, mich daran zu erinnern, dieses Wort heute Abend beiläufig ins Gespräch einzuflechten, Eure Hoheit!«, bat Hektor mit nun deutlich ernsterer Miene. »Sir Dunkyn verlangt von mir immer noch, jeden Tag mindestens ein neues Wort zu lernen – als Teil meiner fortzusetzenden Erziehung und Ausbildung.«
    »Mir wird bestimmt etwas einfallen, Ihnen bei Tisch eine Gelegenheit dafür zu bieten«, versprach sie, und nun war es an Hektor, zu lachen.
    Als Sharleyan Ahrmahk das Lachen hörte, blickte sie auf. Bisher hatte sie ihre Tochter angesehen. Alahnah lag auf dem Rücken und lächelte ihre Mutter an. Nun hob Sharleyan sie hoch, stützte das Köpfchen mit der Schulter und blickte dann zu Irys Daykyn hinüber. Die Prinzessin hatte die Hand auf Hektors Arm gelegt und lächelte ihn an.
    Von Prinz Daivyn fehlte im Augenblick jede Spur. Aber vor nicht allzu langer Zeit hatte Sharleyan die beiden jüngeren Breygart-Jungs und ihn noch gesehen: Gemeinsam waren sie mit Verschwörermiene unter Deck verschwunden. Zweifellos würden sie innerhalb kürzester Zeit massenweise Unfug treiben und dann in nicht allzu ferner Zukunft zutiefst beschämt vor die ältere Schwester oder die Stiefmutter treten müssen. Dieser Gedanke entlockte der Kaiserin von Charis ein Lächeln, obwohl es sie so traurig stimmte, dass die Destiny und ihr Geleitgeschwader ihre Tochter und sie immer weiter fort von Cayleb trug.
    »Na«, merkte Mairah Hanth leise an, »das scheint ja gut zu laufen.«
    »Was meinen Sie?« Sharleyan wechselte einen Blick mit ihrer ehemaligen Ersten Hofdame, die ihr im Laufe der Jahre zu einer guter Freundin geworden war. Mit unschuldiger Miene hob diese eine

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