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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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»Deswegen habe ich auch gesagt, ich hätte eigentlich gar kein Recht dazu, so etwas mit Ihnen zu machen, ohne vorher Ihre Zustimmung einzuholen. Um ehrlich zu sein, habe ich gegen mindestens ein halbes Dutzend Gesetze der Terra-Föderation verstoßen: So etwas überhaupt zu tun – und dann noch ohne Ihre Einwilligung! Aber ich war mir nicht sicher, ob das überhaupt funktionieren würde, und … und ich wollte, dass Sie noch ein wenig mit Ohlyvya zusammen sein konnten. Hätte ich Ihnen das alles erklären wollen, hätte das viel zu lange gedauert.«
    »Und da Sie sich nicht sicher waren, ob es überhaupt funktionieren würde«, griff Nahrmahn den Gedanken auf, »haben Sie ihr gegenüber nichts davon erwähnt, richtig?« Schweigend blickte Nimue ihn an. Als Nahrmahn bemerkte, dass ihre blauen Augen mit einem Mal erschreckend dunkel wirkten, nickte er. »Nein, natürlich nicht. Sie wollten Ihr keine falschen Hoffnungen machen.«
    »Das … war zumindest auch ein Grund, ja. Zum anderen wusste ich ja auch nicht, ob es Ihnen überhaupt recht wäre, wenn sie davon erführe.«
    »Aber natürlich!«
    »Wirklich?« Nimue Alban neigte den Kopf zur Seite. »Ich hatte natürlich gehofft, dass Sie das sagen würden – und ich hoffe auch, dass Sie bei dieser Meinung bleiben. Aber vorher sollten Sie erst einmal gründlich darüber nachdenken, was das bedeutet. Außerhalb dieses VR-Moduls besitzen Sie keinen Körper mehr. In gewisser Hinsicht sind Sie damit noch mehr ein Geist als ich – und Sie wissen ja selbst, dass ich mich schon immer gefragt habe, ob ich überhaupt noch ich bin oder ob sich bloß noch Elektronenwolken für mich halten . Ohlyvya liegt mir sehr am Herzen. Auch Sie liegen mir am Herzen! Ich hoffe, das ist Ihnen jetzt nicht allzu unangenehm. Schließlich haben Sie mich ja immer nur als Merlin gekannt. Aber wie dem auch sei: Ich kann Ihnen nicht sagen, wie Ohlyvya darauf reagieren würde, plötzlich Ihre Stimme zu hören – aus dem Totenreich! Ihre Frau hat Sie sterben sehen, Nahrmahn! Sie hat Ihre Hand gehalten, sie hat neben Ihrem Leichnam gesessen und geweint, und sie hat Sie beerdigt. Ich denke zwar, dass Ohlyvya innerlich gefestigt genug ist, um zu begreifen, was geschehen ist. Aber versprechen kann ich das eben nicht … und das menschliche Herz ist unberechenbar. Bevor ich Sie zu etwas dränge, möchte ich, dass Sie eines genau verstehen: Ohlyvya wird Sie niemals in der Art und Weise hier besuchen können wie ich.«
    »Warum nicht?« Nahrmahn blickte sein Gegenüber sehr angestrengt an.
    »Weil Sie nicht über die Neuralrezeptoren verfügt, mit denen man sich in das VR-Netz einstöpseln kann.«
    »Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn!« Nahrmahn schüttelte den Kopf. »Ich hatte doch auch keine Neuralrezeptoren! Und wo ich jetzt darüber nachdenke, erinnere ich mich sehr genau daran, dass Sie vor einiger Zeit gesagt hatten, gerade weil uns diese Rezeptoren fehlten, könnten wir nicht die Neural-Ausbildungsgeräte in Ihrer Höhle nutzen, die uns das ganze Wissen hätten angedeihen lassen können.«
    »Das stimmt.«
    »Aber wenn das stimmt, wie in Gottes Namen haben Sie mich dann überhaupt … ›aufzeichnen‹ können?«
    »Ihnen fehlen – na, ich sollte besser sagen: fehlten – doch nur die Rezeptoren, Nahrmahn. Die NEATs sind dazu gedacht, Informationen zu übermitteln, nicht sie aufzuzeichnen. Das sind reine Transmitter – reine Sender. Der Mensch wird nun einmal nicht mit einem entsprechenden Empfängersystem geboren. Genau so etwas ist aber eben erforderlich, wenn man einen NEAT nutzen will. Aber das menschliche Gehirn selbst ist sehr wohl ein Sender. Man braucht nur einen hinreichend empfindlichen Empfänger, um die Signale aufzuzeichnen, die es abstrahlt. Und genau darauf ist das Headset ausgelegt gewesen, das ich Ihnen damals angelegt hatte. Gut, es kann auch noch einige andere Dinge, aber das hier ist das mit Abstand Wichtigste.«
    »Es kann auch noch etwas anderes, ja?« Nun blickte Nahrmahn sein Gegenüber beinahe schon misstrauisch an, zumindest aber unverkennbar skeptisch. »Mittlerweile weiß ich aus eigener Erfahrung, dass an dem Gerede, das ganze Leben würde noch einmal an einem vorbeiziehen, überhaupt nichts dran ist. Sie werden es mir gewiss nicht verübeln, wenn ich es für äußerst unwahrscheinlich halte, dass mein Gehirn rein zufällig genau die Erinnerungen ›abgestrahlt‹ hat, die Sie brauchten. Ich habe inzwischen auch genug über Ihre fortschrittliche Technik erfahren,

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