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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Irys, und was sich wie ein Schatten über ihr Gesicht gelegt hatte, lichtete sich.
    »Das würde Daivyn sicher gefallen, Meine Lady. Immer vorausgesetzt, Kaiser und Kaiserin gestatten es ihm.«
    »Ach, ich denke, wenn ich mich ein bisschen anstrenge, werde ich das Ihrer Majestät schon abringen«, erwiderte Lady Mairah, und ihre grauen Augen funkelten. »Ich kenne sie ja nun schon eine ganze Weile.«
    Irys nickte. ›Eine ganze Weile‹ war natürlich eine gewaltige Untertreibung. Lady Mairah Lywkys war Königin Sharleyans Erste Hofdame in Chisholm gewesen. Mairah war eine sehr viel jüngere Cousine von Baron Green Mountain und ein Jahrzehnt älter als Ihre Majestät. So war sie für Sharleyan in vielerlei Hinsicht die ältere Schwester gewesen, die die jugendliche Königin niemals gehabt hatte. Mairah hatte Sharleyan nach Charis begleitet, wo die Königin von Chisholm ihrem zukünftigen Ehemann, Cayleb Ahrmahk, vorgestellt worden war. Einem Reitunfall hatte Lady Mairah zu verdanken, dass sie ein wenig hinkte. Nur dieser ›Unfall‹ hatte seinerzeit verhindert, dass sie Sharleyan zum Kloster Sankt Agtha begleitet hatte – in dem die Kaiserin beinahe ums Leben gekommen wäre.
    Seither hatte Sharleyan auf Hofdamen in ihrer offiziellen Begleitung verzichtet. Anders als auf dem Festland war es in Charis noch nie üblich gewesen, sich mit Scharen von Hochwohlgeborenen zu umgeben. Diese charisianische Tradition übernahm die Kaiserin gern, denn sie hatte nicht gern Hofdamen um sich. Aber in Chisholm hatte man es wie auf dem Festland gehalten, und Sharleyan Tayt, in so zartem Alter unerwartet auf den Thron gekommen, musste sich fügen, auch wenn ihre Abneigung dagegen mit jedem Jahr gewachsen war. Sharleyan waren die Schmeicheleien der Höflinge stets zuwider gewesen. Also hatte sie sich mit den Mitteln einer an die Etikette gebundenen Königin zur Wehr gesetzt.
    Zahlreiche Diskussionen hatte sie mit Green Mountain führen müssen, um Mairah schließlich in den Stand der Ersten Hofdame erheben zu dürfen. Der Baron war von dieser Vorstellung alles andere als angetan gewesen. Er fürchtete politische Auswirkungen. Schließlich mochte der Eindruck entstehen, er, der Erste Ratgeber der Königin, lege es darauf an, seine Monarchin ausschließlich mit ihm genehmen und hörigen Personen zu umgeben. Doch Sharleyan hatte darauf bestanden. So war Mairah der kindlichen Königin zum Schutzschild gegen alle Hofschranzen geworden. Lady Mairah war dann auch die einzige Hofdame, die Sharleyan nach Tellesberg mitgenommen hatte. Alle anderen hatte die Königin und zukünftige Kaiserin gern und mit einer gewissen Schadenfreude in Chisholm zurückzulassen. Seit ihrer Eheschließung hatte Sharleyan weder eine der anderen Damen nach Tellesberg berufen, noch neue charisianische Hofdamen ausgewählt. Irys’ Vermutung nach hatte die Kaiserin nur aus echter Zuneigung zu Lady Hanth nach der Hochzeit noch zwei ganze Jahre gewartet, bis sie den Posten der Ersten Hofdame offiziell abschaffte.
    Nichts davon hatte Lady Hanth Irys gegenüber erwähnt. Phylyp Ahzgood jedoch war nicht umsonst viele Jahre lang Leiter der Spionageabteilung von Irys’ Vaters gewesen. Selbstverständlich hatte er so manches über die interne politische Dynamik des Königreichs Chisholm herausgefunden. Er hatte auch nicht lange gebraucht, um die Prinzessin in dieser Hinsicht auf den neuesten Stand zu bringen. Wieder einmal musste Irys seiner Analyse der Lage voll und ganz zustimmen: Dass Mairah Lywkys Breygart offiziell als Irys’ Begleiterin bezeichnet wurde (nachdem Kaiserin Sharleyan die Bezeichnung ›Hofdame‹ so … enthusiastisch aus dem allgemeinen Sprachgebrauch getilgt hatte), war höchstwahrscheinlich ein gutes Zeichen.
    Das hoffe ich zumindest , dachte die Prinzessin und blickte über die wogende See hinweg zu der Insel hinüber, die langsam an ihnen vorbeizog. Zweifellos hat Phylyp recht: Das ist wirklich das Beste, was wir tun können. Leider aber ist das Beste noch lange nicht gut. Hektor scheint mir ein guter Mensch zu sein, genauso wie Seijin Merlin. Er vertraut offensichtlich dem Kaiserpaar. Aber schließlich sind beide Männer Charisianer , und …
    »Genauso blickt Ihre Majestät auch immer drein, wenn sie sich Sorgen macht«, bemerkte Mairah. Rasch zuckte Irys’ Blick zu ihrer Begleiterin hinüber. Doch sie sah nur Lady Hanths Profil. Auch die Chisholmianerin, die einen Charisianer geheiratet hatte, blickte hinüber zu Lock Island. »Häufig versuchte

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