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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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›Schloss‹ bezeichnet wurde, obwohl sie eigentlich den Namen ›Lock Island‹ trug. Die Insel lag fast genau mittig vor der Einfahrt in den Schlund und wurde zu beiden Seiten von noch größeren Festungen am Ufer der Meerenge flankiert. Von dort aus ließen sich die Kanäle zu Lock Islands beiden Seiten überwachen.
    Die Kanäle waren zu breit, um nur von den Geschützen der Festungen gesichert zu werden. Doch auch dafür hatten die Charisianer eine Lösung gefunden: schwimmende Batterien – gewaltige Lastkähne mit fünf Zoll dickem Schanzkleid, beladen mit jeweils zwei vollständigen Batteriedecks. Man hatte sie so vor Anker gebracht, dass sie die schmalsten Stellen der Kanäle vollständig bestreichen konnten. Coris war sich recht sicher: Die Batterien, denen sein Blick galt, waren der Ersatz für die schwimmenden Festungen, die König Haarahld seinerzeit in aller Eile vor der Schlacht im Darcos-Sund hatte bauen lassen. Coris stellte fest, dass die Neukonstruktionen über einen erkennbaren Bug verfügten, über Ruder und Bugspriet, sogar über stummelartige Masten. Die Batterien waren eindeutig darauf ausgelegt, sich aus eigener Kraft zu bewegen. Man musste sie nicht erst bei Bedarf in die jeweils gewünschte Position schleppen. Jede der schwimmenden Batterien verfügte auf jeder Breitseite über mindestens vierzig Geschütze – außerordentlich schwere Geschütze. Bei einigen Batterien konnte Coris sogar fünfzig Geschütze in einer Breitseite erkennen: Damit war ihre Feuerkraft doppelt so hoch wie die jeder jemals gebauten Galeone, die Schiffe der gefürchteten Charisian Navy eingeschlossen. Undenkbar, eine feindliche Flotte könnte in der Lage sein, sich einer solchen Feuerkraft entgegenzustellen und den Schlund mit Gewalt einzunehmen.
    »Vielleicht wäre es Ihnen doch gelungen, an den Batterien vorbeizukommen, die ursprünglich hier vor Anker gelegen haben, Mein Lord.« Lieutenant Aplyn-Ahrmahk stand auf der anderen Seite der Karronade, die Arme vor der Brust verschränkt. Den Hut hatte er etwas tiefer ins Gesicht gezogen, um die Augen vor dem Sonnenlicht zu schützen. »Die waren längst nicht so leistungsstark«, fuhr er düster fort und bestätigte damit Coris’ Vermutung. »Und ausschließlich mit Karronaden bewaffnet, nicht mit Kraken. Aber ja, auch das wäre schon ›hässlich‹ geworden, Mein Lord! Beinahe so hässlich wie das Gefecht im Darcos-Sund.«
    Rasch blickte Coris den jüngeren Mann an.
    »Ich wollte keine unangenehmen Erinnerungen wecken, Euer Durchlaucht.«
    »Das ist nicht Ihre Schuld, Mein Lord.« Kurz ließ Aplyn-Ahrmahk ein Lächeln aufblitzen. »Neben unangenehmen Erinnerungen gibt es ja auch sehr viele angenehme . König Haarahld war ein guter Mensch und ein guter König. Dass ich ihn persönlich kennenlernen durfte, ist mehr, als ich verdient habe.«
    »Es mag einem Charisianer schwerfallen, das zu glauben«, sagte Coris, »aber viele Corisandianer würden über Prinz Hektor das Gleiche sagen. Hektor hatte natürlich seine Fehler – sogar ganz gewaltige Fehler, das gebe ich offen zu. Aber ich bin mir sicher, auch König Haarahld war nicht gänzlich fehlerlos. Im Großen und Ganzen hatten Hektors Untertanen eine ziemlich hohe Meinung von ihm. Doch, sogar eine sehr hohe Meinung! Und er war mir nicht nur ein Fürst, sondern auch ein enger Freund.«
    »Das weiß ich wohl, Mein Lord.« Aplyn-Ahrmahk blickte zum Ufer von Lock Island hinüber und verzog das Gesicht. »Und es fällt einem Charisianer – zumindest mir – nicht sonderlich schwer zu begreifen, dass sich Menschen anderen gegenüber so unterschiedlich verhalten, wie sie selbst nun einmal sind. Aber trotzdem dürften Sie Schwierigkeiten haben, einen Charisianer zu finden, der Prinz Hektors Tod nicht zumindest mit einer gewissen Befriedigung zur Kenntnis genommen hat.« Der Lieutenant zuckte mit den Schultern, ohne den Blick von der Insel zu nehmen, an der die Destiny nun langsam vorbeizog. »Als alle noch glaubten, der Kaiser habe das Attentat auf den Fürsten befohlen, war man allgemein der Ansicht, das sei eine durchaus angemessene Strafe gewesen. In Chisholm waren die Gemüter noch deutlich erhitzter. Ehrlich gesagt«, der junge Mann verzog die Lippen zu einem schiefen Grinsen, »glaube ich, die Kaiserinmutter war ein wenig enttäuscht, dass Cayleb in Wahrheit eben nicht hinter dem Attentat steckte.«
    »Das zu hören überrascht mich nicht.« Coris betrachtete das Profil des jungen Herzogs. »Wahrscheinlich hätte

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