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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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entgehen!
    Die Vorstellung, Charis könne das gleiche Schicksal ereilen wie der Teil des Landes, den man heute nur noch als Armageddon-Riff kannte, ließ Wylsynn erschauern. Ihm kam jedoch noch ein gänzlich anders gearteter Gedanke. Ach, sicher war der albern! Denn hätte dahinter nutzbares Potenzial gesteckt, wären Merlin und Howsmyn schon längst darauf gekommen. Dennoch wollte ihn der Gedanke einfach nicht loslassen. Wylsynn blickte in sein Whisky-Glas.
    »Wie läuft denn die Entwicklung der neuen Geschütze, an der Sie zusammen mit Captain Rahzwail und Commander Malkaihy arbeiten?«, erkundigte er sich. »Ich meine diese Rückstoß-Sache«, setzte er zur Erklärung noch hinzu.
    »Ganz gut«, erwiderte Howsmyn. »Anfänglich hatten wir Schwierigkeiten mit den Dichtungen und Dichtungsmanschetten. Die Bearbeitungstoleranzen sind wirklich entsetzlich eng. Wir müssen dort immer wieder mit individuell angepassten Bauteilen arbeiten. Daher sind in den verschiedenen Manufakturen die Konstruktionsanweisungen nicht annähernd so einheitlich, wie ich das gern hätte. Das ist wahrscheinlich so kurz nach der Einführung standardisierter Maßeinheiten auch nicht zu haben. Erstaunlich, wie groß der Unterschied zwischen dem Zoll war, mit dem ich und, sagen wir, Rhaiyan gearbeitet hat! Tja, damals, als wir noch für uns selbst produziert haben, war das ja auch unerheblich. Mittlerweile aber müssen wir darauf achten, dass Bauteile aus unterschiedlichen Werkstätten zueinanderpassen. Doch die Werkzeugmaschinen, die Leute wie Zosh und Nahrmahn bislang zusammengebastelt haben, weisen eben immer noch einen größeren Toleranzbereich auf. Es wird zwar besser, und das sogar ziemlich rasch, aber wir haben noch einen ziemlich weiten Weg vor uns. Warum fragen Sie?«
    »Ihre Formstücke, Dampfleitungen und Druckluftleitungen halten durch, ja? Die überstehen tatsächlich die Drücke, die Sie mir letzten Monat vorgelegt haben?«
    »Ja.« Aufmerksam blickte Howsmyn den Geistlichen an. »Mit mehr Brachialgewalt, als mir recht ist, aber ja: Bislang funktionieren sie prächtig. Aber noch einmal: Warum fragen Sie?«
    »Na ja, ich weiß, dass Merlin und Sie die Meister Huntyr und Tidewater auf die Kolbenmaschinen gebracht haben, weil Sie Schiffsantriebe entwickelt wissen wollen. Ich kann und will dem ja auch gar nicht widersprechen – nicht einmal bei dem Teil, den ich selbst noch verstanden habe. Aber ich habe mich gefragt, wie Turbinen eigentlich funktionieren, wie der Dampfdruck die Turbinenschaufeln antreibt, damit die Turbinen Energie liefern.«
    »Ah, und?«, fragte Howsmyn nach, als Wylsynn nicht weitersprach.
    »Na ja, was wäre, wenn Sie statt Dampf einfach Luft nähmen? Und was, wenn Sie, statt die Turbine zur Krafterzeugung zu nutzen, dafür auf Luft zugreifen würden, die dann ihrerseits eine Turbine Arbeit verrichten ließe?« Wylsynn verzog das Gesicht. Ganz offensichtlich hatte er Schwierigkeiten, einen noch nicht ganz ausgegorenen Gedanken in Worte zu fassen. »Ich meine das so: Könnten Sie die Maschinen, die Sie gern mit Elektromotoren antreiben würden, nicht stattdessen … nicht stattdessen mit Druckluft antreiben? Also erst Druckluftleitungen installieren, die zu den Arbeitsplätzen führen, von denen Sie gesprochen haben. Und dann die Pressluft, die die Dampfmaschinen erzeugt haben, die Werkzeugmaschinen antreiben lassen, die Sie für Ihre Fertigungsstraße benötigen. So ähnlich wie Sie den Saugzug Ihrer Hochöfen nutzen, meine ich.«
    Ausdruckslos starrte Howsmyn ihn an. Mehrere Sekunden lang rührte er sich nicht. Dann gab er sich einen sichtlichen Ruck und atmete tief durch.
    »Ja«, sagte er beinahe schon andächtig. »Ja, das ginge. Wir würden uns sogar die verdammten Transmissionswellen und die Riemenantriebe sparen können, die unseren Arbeitern immer wieder Hände oder Arme abreißen, ganz egal, wie vorsichtig die Männer sind. Mein Gott, Paityr!« Howsmyn schüttelte den Kopf. »Mir ist dieser Gedanke noch gar nicht gekommen. Und dabei wäre das gleich der nächste Schritt zur Entwicklung von Turbinen. Denn geht es darum, Kompressoren anzutreiben, wären hohe Drehzahlen sogar von Vorteil! «
    Sein gedankenverlorener Gesichtsausdruck wich schon bald einem breiten Grinsen. Während Wylsynn ihn angesichts dieses unerwarteten Gedankensprungs noch verständnislos anblickte, versetzte ihm Howsmyn einen so kräftigen Klaps gegen den Oberarm, dass der Intendant zur Seite taumelte.
    »Mit niedrigen Drehzahlen kann

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