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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wollte, aber einmal dort draußen zwischen den Hochöfen tief Luft geholt, und man riecht unweigerlich Rauch und Schwefel, oder nicht?«
    »Ja, das stimmt schon«, seufzte sein Gesprächspartner. Mit einem Mal wirkte er alles andere als fröhlich. Er blickte zu der schweren Rauchwolke auf, die wie ein Leichentuch über den Delthak-Werken lag. Die Wolke war meilenweit auszumachen, das wusste er, und ihm war auch klar, dass auf diese Weise der ganze Ithmyn-See verschmutzt wurde – so sehr Howsmyn sich auch bemühte, das zu begrenzen. »Genau das gefällt mir nicht! Wir versuchen aber unser Bestes, wenigstens die Folgen so gering wie möglich zu halten. Ich achte auch verdammt darauf, das Trinkwasser für meine Leute fluss aufwärts holen zu lassen … aber dieser ganze Rauch ist natürlich Gift für deren Lungen. Und auch für die Lungen ihrer Kinder!« Er verzog das Gesicht und nahm zornig einen Schluck aus seinem eigenen Glas. »Gott, ich wünschte, wir könnten endlich auf Elektrizität umstellen!«
    »Wenigstens haben Sie dafür gesorgt, dass Ihre Arbeiter anständig untergebracht sind – mit ausreichend Abstand zur Gießerei«, meinte Wylsynn und legte dem Eisenhüttenbesitzer die Hand auf die Schulter. Die Schulen und die Krankenhäuser, die ebenso wie die Wohnstätten neu begründet worden waren, erwähnte er nicht, aber das war auch nicht erforderlich. »Auch ich wünschte, wir könnten zur Elektrizität übergehen. Aber selbst wenn wir wüssten, dass das Bombardierungssystem nicht zu dem Schluss käme, es müsse uns umgehend auslöschen, wäre Elektrizität ein deutlich sichtbarer Beweis unserer Abtrünnigkeit, eine Entweihung des Rakurai .«
    »Ich weiß. Ich weiß ja!«
    Erneut nahm Howsmyn einen Schluck, dieses Mal deutlich weniger hastig, um den charisianischen Whisky so zu genießen, wie es das Getränk auch verdient hatte. Dann wandte er sich halb vom Fenster ab und blickte Wylsynn geradewegs in die Augen.
    »Aber ich denke hier nicht nur an die Gesundheit meiner Leute. Ich habe schon einiges geschafft, um die Produktivität pro Mannstunde zu steigern. Deswegen bin ich den Tempelgetreuen ja auch so weit voraus. Aber eine richtige Fertigungsstraße habe ich immer noch nicht hinbekommen, wie Sie wissen.«
    Wylsynn nickte. Er gehörte erst seit äußerst kurzer Zeit dem Inneren Kreis an. Deswegen war er immer noch damit beschäftigt, die Daten in Owls Speicher zu durchstöbern. Die KI war ein unglaublich geduldiger Bibliothekar, aber sonderlich intuitiv arbeitete sie nicht. Darum konnte sie Wylsynn kaum bei seinen Recherchen behilflich sein. Er konnte auch nur wenige Stunden am Tag damit verbringen, sich durch mehrere Jahrtausende Geschichtsschreibung und Information durchzuarbeiten, so suchterzeugend das auch war. Oder vielleicht gerade weil es eben so suchterzeugend war.
    »Ich weiß, dass Merlin und Sie schon seit einiger Zeit über Fertigungsstraßen diskutieren«, sagte er. »Mir ist nur immer noch ziemlich schleierhaft, was Sie damit zu erreichen hoffen. Mir scheint, Sie sind schon jetzt ungleich effizienter dabei, Dinge fertigen zu lassen, als ich mir bislang überhaupt vorstellen konnte. Noch besser kann es doch gar nicht laufen!«
    »Dass Sie so denken, überrascht mich nicht«, erwiderte Howsmyn und blickte wieder aus dem Fenster. »Schließlich denke ich schon deutlich länger über die ganze Sache nach als Sie. Aber eigentlich habe ich bislang noch gar nicht so viel erreicht: Wir arbeiten hier immer noch mit Zwischenstufen. Unsere Arbeiter bauen individuelle, austauschbare Bauteile, die dann anderswo zusammengesetzt werden. Viel lieber wäre mir, wenn eine Gruppe von Handwerkern vom ersten bis zum letzten Schritt am Bau der Maschinen, Gewehre, Scheren, Scheibeneggen oder Erntemaschinen beteiligt wäre. Gut, unsere Arbeiter produzieren die Bauteile an Hand von Vorlagen oder Schablonen, was sie die Fehlergrenzen deutlich enger hat setzen lassen als je zuvor. Pressen und Maschinen fertigen Bauteile, die herzustellen sonst Dutzende bestens ausgebildeter Handwerker erforderlich machen. Maschinen sind eben schneller als Menschen. Maschinell kann ich Bauteile in größerer Stückzahl und gerade diejenigen fabrizieren, deren Fertigung länger dauert. So vermeide ich Lieferengpässe und lasse bislang genau das an Bauteilen herstellen, was beim bisherigen Tempo des Zusammenbaus reibungslos verbaut werden kann. Aber noch steht jeder Fertigungsprozess für sich da, was bedeutet, dass die einzelnen

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