Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis
noch aus.
Max versuchte, die Kinder zu besänftigen. Und Dodo bemerkte sofort, dass der Androide auch in seinen Gedanken weiterhin die Worte sonderbar aussprach. »Nur die Ruhe. Ex ixt xcheinbar noch nicht der Moment, um jemanden zu xehen. Diex ixt der Eingang zum geheimnixvollen Koranna-Wald und wir müxxen unx jetzt beherrxchen.«
»Was sollen wir also tun?«, fragte Roxy und streichelte ihren Wal.
Nina wollte gerade antworten, als Cesco unruhig auf einen großen Baumstamm zeigte, der einsam mitten im See herumtrieb. Megara sah ihn und lenkte mit ihrer Schwanzflosse schnell in seine Richtung. Max beugte sich vor und entdeckte auf dem Stamm einen Brief. Er war wieder für Nina.
Das Mädchen vom Sechsten Mond öffnete den Umschlag mit klopfendem Herzen. Es war eine Nachricht von Eterea.
Yin und Yang bilden die Harmonie. Lies noch einmal das Schriftstück des Flammenden Drachen, und mach das, was du tun musst. Nur so kann Xorax dich, Max und die vier jungen Alchimisten empfangen.
Eterea war in ihrer Erklärung wie üblich rätselhaft geblieben. Nina konzentrierte sich aufs Äußerste und dachte an die anderen Lehren der alchimistischen Philosophie, die ihr die Große Hüterin der Alchimie und auch Großvater Mischa in seinen Briefen vermittelt hatten. Jede der Nachrichten hatte wichtige Details enthalten. Und auch dieses Mal war es notwendig, scharf nachzudenken.
Nina zog aus ihrer Hosentasche die auf Reispapier geschriebenen Worte des Flammenden Drachen, um sie noch einmal in aller Ruhe durchzulesen. Max und die anderen beobachteten sie neugierig und warteten auf ein Zeichen von ihr.
Nach einem kurzen Moment schaute Nina vom Blatt auf. Den Blick auf ihre Freunde gerichtet schickte sie ihnen ihre Gedanken: »Eterea hatte mir gesagt, noch einmal das Schriftstück des Drachen zu lesen. Hier steht, dass die Vereinigung der Gegensätze das Gleichgewicht des Lebens bildet. Erinnert ihr euch an Yin und Yang?«
Die vier Freunde nickten und Max ließ seine Glockenohren kreisen.
»Gut«, fuhr Nina fort und rollte das Schriftstück des Drachen ganz auf. »Jetzt müssen wir die Gegensätze finden.«
»Die Gegensätze von was?«, sandte Cesco seine Gedanken zu Nina.
»Ich weiß es nicht. Das ist das Problem.« Sie zuckte betrübt mit den Schultern.
»Xchau dich um. Wax xiehxt du?«, griff Max helfend ein.
»Ich sehe ... euch, das Wasser, die Wale und die Schwalben«, sagte Nina und breitete hilflos die Arme aus.
»Genau. Die Gegenxätze xind hier«, antwortete Max geheimnisvoll.
»Was sagst du denn da?«, fragte Roxy.
»Welche Gegensätze?«, fügte Fiore hinzu und hüpfte aufgeregt auf den Rücken ihres Wales.
»Wir xind gexchwommen und geflogen. Gemeinxam haben wir Luft und Waxxer durchquert. Xcheinen euch dax nicht zwei vollkommen gegenxätzliche Dinge?«
Den Kindern ging durch Max’ Gedanken ein Licht auf.
»Stimmt. Das ist wahr!«
»Also sind Luft und Wasser die Gegensätze. Und auch Wale und Schwalben können als Tiere gegensätzlich sein. Die Wale leben im Wasser und die Schwalben in der Luft«, stellte Nina lächelnd fest.
Megara schwenkte ihre riesige Schwanzflosse, um ihr zu zeigen, dass sie genau richtig lag. Ein Schwarm Schwalben sauste zwischen den Kindern hindurch und das Wasser des Sees von Koranna kräuselte sich leicht.
»Richtig!« Max klatschte in die Hände.
Nina hob triumphierend den Taldom Lux, und zwei Schwalben ließen sich auf ihm nieder. Und auch auf die fröhlich erhobenen Zepter der anderen jungen Alchimisten setzten sich ein paar der zwitschernden Vögel. Das Mädchen vom Sechsten Mond senkte den Taldom Lux zu Megaras Kopf, woraufhin der große weiße Wal mit einem fremdartigen Klang sein riesiges Maul öffnete und einen Strahl Wasser in die Luft prustete.
Als die vier Freunde es Nina nachmachten, breitete sich der sphärische Gesang der fünf Wale in Windeseile in der grün-rosa Atmosphäre des Koranna-Waldes aus. Max stand lächelnd auf und streckte die Arme in die Luft, in der Hunderte von Schwalben frei herumflogen. Die anderen wagten es nicht, sich zu rühren. Etwas Einzigartiges war gerade dabei, zu geschehen.
Xorax war bereit, sie zu empfangen.
Der Gesang der Wale und der Koronna-Wald
Der melodiöse Gesang der Wale verteilte sich überall wie ein Duft. Plötzlich leuchteten die riesigen Bäume des Koranna-Waldes um den See auf. Ihr Schein war so hell, dass die Kinder spürten, wie die Kraft des Lichtes durch ihre Haut strömte. Hunderte von Schwalben sammelten sich
Weitere Kostenlose Bücher