Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis

im rosa-grünen Himmel und bildeten einen riesigen Kreis, in dem sich die zwei chinesischen Worte Yin und Yang formten. Das Zusammenspiel der Gegensätze herrschte in der Atmosphäre von Xorax, so wie Eterea es gewünscht hatte. Die Freunde waren starr vor Staunen. Nichts hätte sie von dem wundersamen Anblick ablenken können.
    Als die chinesischen Worte verschwanden, tauchten nacheinander die Namen der vier Geheimnisse auf, durch die die Gedanken der Erdenkinder befreit worden waren.
    Das erste war Atanor. Feuer füllte das Innere des Kreises, den die Schwalben gebildet hatten.

     Das zweite war Hauà. Dichte, durchsichtige Luft sprengte fast den Ring der Schwalben.

    Das dritte war Humus. Während die kleinen Vögel einer neben dem anderen weiterhin den magischen Kreis bildeten, schwebte ein Block smaragdgrüner Erde in der Luft.

     
    Schließlich erschien der Name des vierten Geheimnisses, Shandà, und eine Schicht aus leuchtendem Wasser schwebte im Himmel von Xorax.

     Es war vollbracht. Die Mission war erfüllt. Alle vier Geheimnisse, die Karkon geraubt hatte, waren auf den Sechsten Mond zurückgekehrt, und die Alchimie des Lichts hatte wieder ihren ewigen Lauf aufgenommen.
    Tränen der Freude rannen über die Gesichter der Freunde. Max tanzte glücklich auf dem Rücken der großen Megara, die gemächlich ihre riesige Schwanzflosse bewegte.
    Die Wale sangen weiter, und als die Schwalben fröhlich flatternd den Kreis auflösten, mischte sich ihr Lied mit einer sanften und mächtigen Musik. Und erneut erklang die achte Note im magischen Universum. Am Ufer des Sees entzündeten sich Tausende kleiner Lichter. Die Wale schwammen im Rhythmus der Musik und ließen ihre Schwanzflossen kraftvoll durchs Wasser gleiten.
    Als die fünf Freunde zusammen mit Max das Ufer erreichten, stellten sie staunend fest, dass die Lichter nichts anderes waren als die Musiker von Xorax. Das große, von drei Dirigenten geleitete Orchester spielte die Symphonie der achten Note. Tief in die Musik versunken hüllten die Instrumentalisten mit ihren Harfen, Violinen, Flöten und Klavieren vor den ungläubigen Augen der neuen Besucher des Sechsten Mondes den gesamten Planeten in den lieblichen Klang.
    Nina blickte zu Cesco und lächelte ihn an. Der breitete voller Staunen die Arme aus, als ob er alle Kraft dieser wunderbaren Musik in sich aufnehmen wollte. Roxy hatte sich an ihren Wal geschmiegt und atmete tief ein. Dodo hingegen klatschte begeistert in die Hände.
    Ein lauer Lufthauch streichelte Ninas Haare. Und in diesem Moment hörte das große Orchester auf zu spielen. Am Ufer des Sees tauchte eine hohe längliche Gestalt auf. Es war Eterea, die Große Hüterin der Alchimie. Vor ihr in der Luft schwebten die drei magischen Würfel der achten Note. Eterea nahm sie in die Hände, sah Nina mit ihren großen blauen Augen an und begann ihre Gedanken fließen zu lassen.
    Sei willkommen, Nina 5523312, dies ist ein Tag der unendlichen Freude, denn du bist mit deinen Freunden zu uns gelangt. Der Wald Koranna hat dir den geheimen Weg enthüllt, der von der Erde ins magische Universum führt, und ganz Xorax feiert.
    Nach der Osterinsel, dem alten Ägypten, den Wundern des Volkes der Maya und dem Zauber des geheimnisvollen Atlantis bist du nun bei uns.
    Der Sechste Mond ist gerettet.
    Die Gedanken der Erdenkinder sind wieder frei.
    Dir ist es gelungen, das schwierigste Gut zu erobern, das es gibt: die Freiheit. Komm zu mir. Ich habe ein Geschenk für dich.
    Eterea senkte den Kopf zu Nina und das Mädchen näherte sich ehrfürchtig. Ihre Freunde betrachteten still dieses seltsame Wesen, das rein aus leuchtender Energie bestand. Es war das erste Mal, dass sie die Große Hüterin der Alchimie leibhaftig vor sich hatten. In der ganzen Zeit, in der sie ihnen wertvolle Ratschläge gegeben hatte, war sie ihnen nur auf dem großen Bildschirm des Acqueo Profundis erschienen.
    Eterea empfing Nina in einer warmen Umarmung. Die junge Alchimistin spürte, wie sie ganz von einem liebevollen Licht eingehüllt wurde. Die Große Hüterin der Alchimie überreichte der Enkelin von Professor Mischa die drei Würfel und ein golden schimmerndes Papier.
    Die drei Würfel werden für dich die achte Note spielen,
    wann immer du es wünschst.
    Nun lies uns allen, den Xoraxianern und deinen Freunden, vor, was auf diesem goldenen Blatt steht. Es sind die sieben Regeln des Friedens, der der Grundstein der Freiheit ist.
    Erst wenn du sie vor den Rindern der Erde verliest, wird