Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis
Kinder Venedig mit ihren Gesängen, Tänzen und Spielen. Ehrfürchtig nahmen die Erwachsenen die Kraft der Freiheit wahr, die die Kinder der ganzen Welt ausströmten.
Für alle gab es Zuckerwatte, Bonbons, Schokolade und Waffeln mit Schlagsahne. Gruppen von Kindern tanzten singend Ringelreihen um die Statuen des Bösen. Die Begeisterung war überwältigend.
Cesco schritt durch die feiernde Menge, doch er konnte Nina nicht mehr entdecken. Aufgeregt machte er sich Platz und suchte sie. Aber das Durcheinander war so groß, dass er auch auf seine Rufe keine Antwort bekam.
Schnell brach der Abend herein. Doch die Feierlaune der Kinder in den Gassen und auf den Plätzen fand kein Ende. Erschöpft kehrte Cesco zur Villa Espasia zurück. Er hoffte, dass er dort seine Freunde finden würde. Aber er irrte sich. Dodo war bereits mit ein paar eifrigen Helfern im Palazzo Ca d’Oro. Sie konnten es nicht abwarten, die düsteren Zimmer in bunte, fröhliche Räume zu verwandeln. Fiore und Roxy hatten ein Boot genommen und waren zur Isola Clemente geschippert. Sie wollten sich einen Überblick verschaffen, um bald mit ihrer Arbeit loszulegen.
Cesco war verwirrt. Er ging in den Park der Villa. Die Lichter der großen Fenster erleuchteten Bäume und Blumenbeete. Da sah er Nina, die auf die Lagune blickte. Er drückte den Taldom Lux an sich, ging unbemerkt näher und umarmte sie von hinten.
Nina zuckte zusammen. Doch sobald sie seine Stimme hörte, musste sie lächeln.
»Da oben ist es wirklich wunderschön gewesen. Ich hoffe, schnell wieder dorthin zurückkehren zu können«, sagte der Junge und schaute in den Sternenhimmel.
Nina machte große Augen und sah ihn sanft an. Dann wandte sie ihren Blick ebenfalls zum Himmel und antwortete mit heftig klopfendem Herzen: »Nichts wird je mehr das Licht von Xorax auslöschen können. Die Gedanken aller Kinder der Welt füllen das Firmament und das ganze Universum. Wir sind frei und ich bin glücklich!«
»Ich auch«, fügte Cesco hinzu. »Nie hätte ich mir vorstellen können, so eine große und unglaubliche Erfahrung zu machen. Seitdem ich dich getroffen habe, ist alles Undenkbare möglich geworden. Das Leben ist ein einziges Abenteuer.«
Nina hörte nicht auf zu lächeln. Der Vollmond spiegelte sich in ihren großen Augen, die zu zwei tiefblauen Ozeanen wurden.
Sie ließ den Blick auf ihre rechte Hand sinken, betrachtete das rote Sternenmal in ihrer Handfläche und sagte: »Das Leben? Ja, das Leben ist wirklich wie eine fantastische Geschichte.«
Cesco drückte das Mädchen vom Sechsten Mond fest an sich und raunte ihr zu: »Ja, fantastisch, genau wie du.«
Alphabet des Sechsten Mondes
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