Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis
das Mädchen zu und kullerte mit ihm auf die Erde.
Ondula setzte sich auf Cescos Kopf und Quaskio trippelte zu Dodo. Auch Tintinno hüpfte heran, machte sein übliches schellendes Geräusch und kitzelte Nina mit seinen blaulila Federn.
Spielerisch schwebte Eterea zwischen den Freunden und den magischen Tieren umher. Doch auf einmal hielt sie inne und ließ aus ihren erhobenen Händen einen Streifen roten Lichts strömen. Die Freunde hielten vom hellen Schein geblendet an und schlossen die Augen.
Als sie sie wieder öffneten, erlebten sie eine große Überraschung. Vor ihnen standen Professor Michail Mesinski, Birian Birov und Tadino de Giorgis, die ein leuchtender Schimmer umgab.
Der Erste, der in Gedanken zu ihnen sprach, war Großvater Mischa. Seine blauen Augen glänzten vor Rührung. »Moja Ninotschka, liebe Kinder. Kommt zu mir, ich will euch an mein Herz drücken. Ich will euch danken. Ihr seid so tapfer und tüchtig gewesen.«
Noch während der Großvater sprach, hatte sich Nina schon in seine Arme geworfen. Auch wenn sie seinen Körper aus Licht nicht spürte, fühlte sie doch, wie eine unendliche Wärme sie durchfloss.
Cesco und Dodo streckten ehrfürchtig die Hände aus, um den langen weißen Bart ihres alten Lehrers zu berühren. Doch sie mussten feststellen, dass Professor Mischa nun tatsächlich aus reinem Licht bestand. An ihren Händen verspürten sie nur ein ganz leichtes Kitzeln. Fiore schaute ernst Birian Birov an, der ihr zuzwinkerte. Und Tadino de Giorgis strich sanft lächelnd über Roxys blonde Locken.
»Großvater, wir haben es geschafft. Jetzt kannst du wieder nach Hause zurück. Nicht wahr?« Ninas Herz klopfte, als sie auf seine Antwort wartete.
»Meine liebe Nina, du weißt doch, dass ich das nicht kann. Meine Heimat ist nun Xorax. Aber du darfst nicht traurig sein. Wann immer ihr wollt, werdet ihr hierher zurückkehren«, antwortete Großvater Mischa liebevoll.
»Werden auch wir zu Licht?«, fragte Dodo neugierig.
»Nein, noch nicht, und ich hoffe auch, dass dies nicht so bald passiert«, erwiderte Tadino de Giorgis, überrascht von dieser Frage.
»Warum?«, fragten Fiore und Roxy weiter.
»Weil die Guten Alchimisten nur zu Licht werden, wenn sie sterben. Und ihr habt sicher noch ein langes Leben vor euch.«
Diese Antwort versetzte die Freunde in großes Staunen.
»Aber dann werden wir ja doch irgendwann zu Licht, oder nicht?«, beharrte Roxy schließlich.
»Darüber werden wir in Kürze sprechen«, sagte Opa Mischa milde lächelnd und strich sich über den Bart.
Birian Birov ging zu Cesco und schüttelte ihm die Hand. »Ich muss dir ein Kompliment aussprechen. Du bist wirklich ein talentierter Alchimist. Ich glaube, dass aus dir noch einiges werden wird.«
Der Junge machte große Augen und drehte sich strahlend zu Nina um, die ihn stolz ansah.
Professor Mischa ließ die Freunde weiter mit den beiden großen Alchimisten plaudern, nahm seine Enkelin an die Hand und entfernte sich einige Schritte. Er wollte mit ihr allein sprechen. »Komm, Ninotschka, geh ein Stück mit mir«, sagte der Großvater und steuerte auf das Mirabilis Fantasio zu. »Sieh, hier werden neue alchimistische Formeln erdacht. Jetzt, da die Gedanken der Kinder frei und die vier Geheimnisse am richtigen Ort sind, wird das Leben auf dem Sechsten Mond und der Erde weniger gefährlich sein.« Großvater Mischas blaue Augen blickten voller Liebe und Wohlwollen in die seiner Enkelin.
»Ist es wohl möglich, das Mirabilis Fantasio von innen zu sehen?«, fragte Nina ehrfürchtig.
»Das Mirabilis Fantasio können nur die Alchimisten und Guten Magier betreten, die sich in Licht verwandelt haben. Verstehst du?«
»Weil sie alle bereits tot sind«, erwiderte Nina ohne Furcht.
»Genau. Nur wenn man tot ist und sich der Körper in Licht verwandelt hat, kann man auf Xorax leben und im Mirabilis Fantasio arbeiten«, erklärte der Großvater geduldig.
»Verstehe. Deswegen hast du mir nie den >letzten Satz< gesagt, den du ausgesprochen hast, als Karkon dich in der Villa tödlich getroffen hat. Mithilfe von diesem Satz hast du dich einfach in Licht verwandelt. Ich bin trotzdem zu deinem Grab gegangen, obwohl ich wusste, dass du nicht wirklich dort warst. Aber irgendwie hat es mir geholfen, dein Foto dort zu sehen.« Nina versuchte, die Lichthand des Großvaters zu drücken, auch wenn sie nur ein leichtes Kribbeln spürte.
»Du hast alles verstanden, meine liebe Nina. Genauso ist es. Bald wird Eterea dir und deinen
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