Ninis - Die Wiege der Baeume
bemerkte, dass der Dämon ihm zusah, wie er die Soldaten zur Raserei brachte.
„Ihr Trottel, passt auf die Kerzen auf! Sie dürfen nicht umfallen!”
„JA, SCHATTENSEHERIN! WIE RECHT DU HAST. ES STEHEN NUR NOCH SIEBEN UND DEIN BANN BRAUCHT MINDESTENS FÜNF. DEINE MÄNNER SOLLTEN SICH GESCHICKTER ANSTELLEN.” Nur noch drei? Das würde er hinbekommen!
„Nein, Garia! Hör auf!”
„Nein Yiri, ich werde dich retten!”
Die Zuschauer in der Nähe des Podestes rannten weg, Hulunen, Karnen und Renelaten. In derselben Einigkeit, in der sie vor wenigen Momenten dem Dämon die Stirn geboten hatten, rannten sie jetzt um ihr Leben. Feiglinge!
Lorias tobte: „Tötet diese Katze, so blöd kann sich doch niemand anstellen, und zündet die Kerzen wieder an.”
Eine noch.
„NEIN!”
***
Schwarze Flaggen
In dem Moment, als die letzte Kerze zu Boden ging, stand die Zeit still. Jeder Gegenstand und jedes Lebewesen verharrte in seiner augenblicklichen Position. Die Soldaten, die ihn gejagt hatten, hingen teilweise mitten im Sprung in der Luft fest. Nur Garia und der Dämon konnten sich bewegen, der nun langsam auf Lorias zuging.
Der Dämon musterte Lorias: „Die Dinge können sich schnell ändern!” Seine Stimme klang wieder wie die von Yirmesa, nur das war nicht seine Yiri. Garia blickte zu ihm hoch, diese grünen Augen vermittelten ihm wahrlich keine Zuversicht, seine Yiri zurückbekommen zu haben. Garia fühlte sich ziemlich unwohl in seinem Fell. Vielleicht hätte er doch auf Yirmesa hören sollen. Er hatte Mist gebaut!
„Was ist mit denen, sind die alle tot?” Was er vermutlich auch gleich sein würde.
„Nein, für sie steht die Zeit. Keiner hört und sieht uns. Dieser Moment gehört dir!”
„Wirst du mich töten!”
„Nein, obwohl ich das besser tun sollte! Das nächste Mal wirst du mir nicht mehr helfen.”
„Wer bist du?”
„Frag besser, wer du bist? Prinz Garia, Sohn von Taral und Erbe des Thrones von Mardana. Ist dir klar, dass du der einzige König auf Ninis bist, der durch die Macht der Elemente gesegnet ist?”
„Wie?” Er verstand kein Wort.
„Du wirst es bald verstehen, deine Zeit wird kommen! Fordere dein Schicksal Garia, es ist dein Recht!” Der Dämon wandte sich Lorias zu. „Lorias, du bist eine Lügnerin! Aber eine Meisterin des Wortes. Blindwütig hast du alle Register deiner Magie benutzt, ohne zu verstehen, gegen wen du antrittst.” Der Dämon schien den Moment zu genießen.
„Sie hört dich nicht.”
Der Dämon unterbrach ihn: „Garia, schweig jetzt und strapazier’ nicht meine Schwäche, die ich für dich empfinde. Du wirst Yirmesa folgen und über sie wachen.”
„Und für diesen Auftrag diese ganze dunkle Magie?” Garia konnte kaum glaubten, was ihm der Dämon auftrug. Dieses Wesen hatte nie vor gehabt, Yirmesa zu töten.
„Genau! Aber ich sehe, dass du noch nicht die richtige Einstellung zu deiner Aufgabe hast. Nie wieder soll dich jemand wegen deiner Größe auslachen. Nie wieder!”
Der Dämon ging auf Garia zu und strich ihm über das Fell, der Spur der Berührung folgend, färbten sich seine grauen Haare dunkelrot. Garia wurde heiß und sein Fell entzündete sich.
„Das tut weh!” Seine kindliche Stimme w urde dunkler. Die Muskeln am ganzen Körper spannten sich und seine Krallen fuhren in das Holz. Er schloss die Augen. Er wuchs. Schnell.
Sein Kopf reichte Yirmesa nun bis zur Brust. Er knurrte. Seine Reißzähne waren jetzt länger als die meisten Schwerter, welche die Hulunen zurückgelassen hatten. Seine Krallen bohrten sich inzwischen durch die Holzbohlen, die seiner wachsenden Kraft knirschend nachgaben.
„Keiner wird es zukünftig wagen, dich zu ignorieren, keiner! Nur du musst dich noch einen Moment gedulden. Ich befürchte, dass du deine neu gewonnene Kraft im ersten Moment etwas ungezügelt benutzen könntest.”
Wie gerne würde Garia den Dämon zerfetzen. „Los! Gib mir Yirmesa zurück!”
„Gleich. Ich glaube, ich habe noch etwas vergessen. Garia, du solltest wissen, dass deine Art Schmuck liebt. Dieses Stück ist aus der Rüstung deiner Mutter, sie hat es … verloren. Ja, so kann man das am besten nennen!” Er ging zu Garia und drückte ihm einen Metallsplitter mitten in die Stirn. Silberrotes Blut lief an seiner Nase hinab. Der Splitter verflüssigte sich unmittelbar und verformte sich zu einer kleinen, kreisrunden, silberroten Platte.
Garia verzog keine Miene: „Es wird der Tag kommen, am dem ich dir erneut entgegen
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