Ninis - Die Wiege der Baeume
wehren, sich auflehnen und für ihr Leben kämpfen!
„Ich hoffe, dass dir nicht kalt wird. Das Meerwasser vor Deasu ist zu dieser Sonnenphase nicht sonderlich warm”, hörte er Lorias den Dämon verhöhnen. Der Körper von Yirmesa glühte nicht mehr. Das Kühlwasser lief über ihren Körper, ohne dass weiterer Dampf aufstieg.
„Oh, dein Teint wird blasser. Sieh, die Stelle an deinem Oberschenkel sieht schon wieder aus wie ein Stück ganz normale Lamenishaut.” Der Stern von Lorias stieg erneut steil an. „Oh, bitte verzeih mir, hast du das etwa nicht bemerkt?”
Der Dämon strauchelte und ging in die Knie. Doch wenn er in Yirmesa Körper starb, würde auch seine Yiri nicht mehr den Weg zurück ins Leben finden. Garia musste einen anderen Weg finden, er sprang von der Tribüne herunter und lief zwischen unzähligen Beinen zum Podest. Er versteckte sich hinter dem Geflecht der Wasserrohre, sein Atem raste, langsam setzte er eine Pfote vor die andere, er stockte. Er würde sie befreien, er musste nur noch einen Moment seine Kräfte sammeln.
Garia zitterte am ganzen Körper. Er ging einen Schritt vor und wich sofort zwei zurück. Ein Kopfschütteln, ein kleiner Satz nach vorne, eine Kehrtwende. Sein Puls schlug so schnell, dass er Probleme hatte, einen klaren Gedanken zu fassen. Er wartete nur noch auf den passenden Augenblick. Sobald sie nicht aufpassten, würde er zuschlagen, hart, schnell und ohne Gnade! Mit geducktem Kopf musterte er die roten Kerzen.
Lorias zeigte auf Yirmesa: „SEHT ALLE HER! Der Dämon schwindet! Unser Wille ist stärker als die Quelle seiner Kraft!” Sie triumphierte. „Kommt näher, seht alle, welche Macht wir gemeinsam in den Händen halten.”
Einige Karnen wussten nicht anders mit der Anspannung umzugehen, als einfach den nächsten Hulunen in den Arm zu nehmen. Des Dämons Stimme stockte.
„DAS BEDEUTET GAR NICHTS.”
Sein Körper verlor seine schwarze Schattierung, nur noch wenige Flecken verblieben auf seiner Haut. Er sackte zusammen, die Renelaten an der Pumpe stoppten die Pferde, so dass das verbliebene Wasser zügig ablief. Der Dämon lag am Boden der leeren Metallwanne und atmete schwer. Die Soldaten richteten Lanzen gegen seinen Körper. Sie warteten nur auf ein Zeichen, um zuzustechen.
„Keine Seele glaubt mehr an deine Macht. Keiner hat mehr Angst vor dir. Wir werden diesen verfluchten Körper mit dir an der tiefsten Stelle des Meeres versenken. Dort hast du viel Zeit, um für immer zu verrotten.”
„NEIN!” Garia sprang aus seinem Versteck und lief zu Lorias. Er fauchte sie an, fletschte die Zähne und schlug mit den Krallen warnend durch die Luft. Der Dämon richtete sich auf und begann zu lachen. Mit seinen grünen Augen erschien er unwirklich und seine Stimme verfinsterte sich mit jedem Herzschlag. Lorias schaute verwundert auf Garia, der sich Mühe gab, bedrohlich zu wirken.
„Wird das jetzt komisch? Sollte dich etwa diese riesige Ausgeburt der Verdammnis beschützen?”
„Garia, nein! Wieso weckst du mich?”
„JA, YIRI DU LEBST! Ich werde euch alle in Stücke reißen! Fürchtet meinen Zorn!”
„ Nein, du weiß nicht, was du tust! Lauf um dein Leben!”
„Die Katze spricht? Dämon, soll etwa dieser räudige Straßenkater für dich kämpfen? Wird das jetzt alles vollkommen zur Farce?”
Lorias konnte es wohl nicht fassen, dass er sich ihr in den Weg stellte. Sie blickte zu ihrer vermummten Beraterin, deren Geste eindeutig signalisierte ihn ernst zu nehmen. Diese Hexe, die sich nicht wagte ihr Gesicht zu zeigen, würde er auch zerreißen.
„Wachen, tötet das Mistvieh. Sofort!” Ihr kurzer Anflug von Belustigung war so schnell verflogen, wie er aufgekommen war. Jetzt wurde es für ihn gefährlich!
Die Soldaten stießen mit Lanzen nach ihm. Knapp konnte er Haken schlagend durch ihre Beine entkommen. Einer stolperte und stieß eine rote Kerze um. Die Flamme verpuffte mit einem kalten, schwarzblauen Blitz.
„GLAUBT IHR, DASS ES BEI EINEM KRIEGER AUF SEINE GRÖSSE ANKOMMT?”
Lorias schrie den Dämon an: „Dein Spiel ist aus! Du bist am Ende! Die handvoll Katze wird dir nicht helfen!”
Lorias ärgerte sich offensichtlich über ihre ungeschickten Soldaten. Die Renelaten konnten sich zu Garias Glück in ihren Lederschürzen nur schwerlich bewegen. Er rannte flink durch das Dickicht von Kerzenständern, Wasserrohren und anderen Hindernissen, die nur für ihn problemlos passierbar waren. Vier weitere Kerzen fielen der Hatz zum Opfer. Er
Weitere Kostenlose Bücher