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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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aber er war sich sicher, dass es jemand Besonderes war. Den Laderaum verzierten viele Schnitzereien und edle Holzplanken, wie er sie bisher noch nie gesehen hatte.
    Die Abraxas hob ab und flog unbemerkt durch die See- und Luftblockade der Renelaten. Er schaute aus einer kleinen Luke und sah, wie Deasu brannte.
    Hoffentlich konnten die anderen fliehen. Er wollte Levinie zu gerne zeigen, dass er Yirmesa retten konnte. Sein Fell glänzte matt, die dunkelrote Farbe beruhigte ihn. Er schnurrte und fand seit langem wieder Schlaf. Yirmesa lag auf seinem Rücken, mit ihrem Kopf dicht an seinen Nacken gekuschelt. Ihre Hände hatten sich tief in sein Fell gegraben.
     
    In seinem Traum lief Garia über eine Wiese, er tollte und raufte sich mit einer anderen Feuerkatze. Er biss seiner Schwester in den Schwanz und ließ sich von ihr ziehen. Sie jammerte, schimpfte, wurde ihn aber nicht los. Er fühlte sich hungrig und verlor das Interesse an ihrem haarigen Schwanz. Garia lief auf seine Mutter zu, die entspannt auf der Seite lag und ihn mit einem Lächeln begrüßte. Er kuschelte sich an ihren Bauch und ließ sich sein Mittagessen schmecken. Die Sonne stand hoch am Himmel und wärmte die Wiese aufs Angenehmste.
    „Garia, wo bist du? Ich sehe nichts, bist du da?”, hörte er Yirmesa sagen, wobei ihre Stimme langsam lauter wurde.
    „Ich schlafe, zumindest bis eben.”
    „Los, aufwachen! Wo sind wir, und was ist das für ein riesiges Fell unter mir?”
    „Das bin ich, du hast die ganze Zeit auf meinem Rücken geschlafen.” Er öffnete die Augen und gähnte sie an. Yirmesa schreckte auf, machte einen Satz nach hinten und stieß sich den Kopf an einem Balken.
    „Wa … was ist passiert? Wieso bist du so riesig?”
    „Öhm, ja … ich denke, ich sollte dir erzählen, was du alles angestellt hast.”
    Garia berichtete ihr, was sie am Tag zuvor auf dem Gewürzmarkt von Deasu erlebt hatten. Er sprach über Lorias, über den Dämon und über Levinie. Sie weinte und drückte ihr Gesicht in sein Fell.
    „Meine Augen, ich möchte nicht, dass jemand meine Augen sieht. Sie sind kalt und unnütz!”
    „Warte, da vorne hängt eine Lederjacke.” Sie stand auf und stolperte prompt über seine ausladende Pranke. „Das müssen wir noch üben.”
    „Lach nicht.” Sie spaßte selbst über ihre Ungeschicklichkeit. „Ich möchte dich mal sehen, wenn du alles ertasten müsstest!”
    „Das wäre verheerend, die Nussschale würde das kaum überstehen.”
    „Das Leder ist zu dick, ich kann es nicht zerreißen.”
    „Ich leih dir gerne was Scharfes. Aber pass auf, ich kann mir nicht selbst ins Maul schauen.”
    Sie ertastete seine Zähne und schnitt aus der schwarzen Lederjacke einen schmalen und zwei breitere Streifen sowie weitere kleine Stücke heraus.
    „Dein Eckzahn ist dicker als mein Arm.”
    „Ja. Sei froh, dass an dir so wenig dran ist! Ich fresse gleich lieber den dicken Matrosen!”
    Auf dem Oberdeck stand jemand hektisch auf, stolperte vermutlich und flog, dem Geräusch nach, mit Getöse in ein paar Holzkisten.
    „War ein Scherz!”, rief Garia laut durch das Schiff. Er hörte den Matrosen noch tief durchatmen.
    Yirmesa band sich einen Lederstreifen über die Augen und je einen der breiteren um Brust und Hüfte. Aus den kleinen Stücken fertigte sie sich Schuhe, wobei sie ihren Kopf an den von Garia schmiegte.
    „Halt ruhig, sonst wird das nie was.” Als sie fertig war, stand sie auf und ging einige Schritte. „Sehe ich jetzt nicht mehr so schlimm aus?”
    „Du bis wunderschön, auch wenn du mit Fell eindeutig besser aussehen würdest! Nackte, kurzzahnige Zweibeiner sind nicht mein Geschmack.”
    „Lach nicht über mich!” Sie wurde ernst. „Ich möchte nicht, dass jemand meine Augen sieht. Bitte versprich mir, dass du mir nie mehr in die Augen schaust. Bitte!”
    „Ja.”
    Sie öffnete zwei große Schrankkoffer. „Ist hier etwas Brauchbares drin?”
    „Das könnt Ihr nicht tun! Das ist die Garderobe der Fürstin, sie wird …”, klang eine weibliche Stimme vom Oberdeck. Doch eine zweite, männliche Stimme unterbrach sie. „Nehmt euch, was Ihr braucht!”
    „Danke!”
    Yirmesa legte ein Kleid nach dem anderen an, doch Garia schüttelte nur müde mit dem Kopf. „Wer zieht denn so etwas an?”
    „Feine Frauen, mein Großer! Die edlen Frauen der Karnen tragen solche Kleider.”
    „Na, ja”, sagte er wenig überzeugt. „Als es ernst wurde, sind die feinen Frauen gerannt wie jeder andere auch!”
    „Ach, das

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