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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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sprach einige Worte zu ihnen, welche die Freude über ihren vermeintlichen Fang schnell verklingen ließ. Die Jäger schluckten und drehten sich kleinlaut um.
    „Bitte entschuldigt, die jungen Krieger wissen nicht, wen sie mitgebracht haben. Ich bin Euch sehr dankbar, dass Ihr allen das Leben gelassen habt. Nachdem ich ihnen kurz geschildert habe, was eine Feuerkatze ist und was passiert, wenn sie wütend wird, will sie nun keiner mehr verspeisen.” Für die musste er noch nicht einmal wütend werden!
    „Garia, wir sind in Sicherheit! Und wir sind an einem Ort, den kein Renelat kennt. Hör ihm zu!”
    „Wir haben uns nicht bedroht gefühlt”, erklärte Yirmesa ruhig.
    „Ihr müsst verstehen, dass unser Volk langsam stirbt. Das Wasser flüchtet in die Tiefe und unsere Jäger müssen immer weitere Wege laufen, um mit Glück ein verirrtes Tier zu finden, bevor es die Sonne zu Staub verwandelt.”
    „Könnt Ihr Moresene nicht verlassen?”
    „In die Welt der Großen? Nein, ich bin damals mit vielen mutigen Kriegern losgezogen. Und viele Sonnenzyklen später alleine heimgekehrt. Das Volk der Sene lebt und stirbt an diesem Ort. Das Salz des Moresene schützt uns!”
    „Aber wir sind doch nicht die Ersten, die Euch gefunden haben?”
    „Nein, aber die wenigen davor sind meist lange bei uns geblieben. Einige haben in Frieden ihr Ende gefunden, andere haben uns in Freundschaft verlassen. Ich bin überzeugt, dass keiner unser Geheimnis preisgegeben hat.”
    „Was macht Euch da so zuversichtlich?”
    „Weil wir noch leben!” Die Karnen hätten für einen Salzsee ihre Seele verkauft, da war Garia sich sicher.
    „Vermutlich, der Ort ist perfekt für uns!”
    „Werter Helowen, wir würden gerne länger bei Euch leben und Eure Geschichte verstehen. Auch wir wollen nicht gefunden werden, da uns in der großen Welt viele nach dem Leben trachten!”
    „Ihr seid willkommen, so lange wir noch Wasser finden, werden wir es mit Euch teilen.”
    „Und falls doch mal ein unfreundlicher Gast auftaucht, werde ich mit ihm sprechen!”, fügte Garia hinzu.
    „Ein weises junges Mädchen, das die alte Sprache spricht, und eine Feuerkatze, deren Wut Heerscharen verzweifeln lässt. Welch ’ eine glückliche Beute haben uns die Jäger an diesem Tage beschert!”
    Helowen gab ein Handzeichen und einige Träger brachten Tonschalen mit Wasser und zahlreiche Körbe kleiner Früchte.
    „Garia, ich glaube für Euer leibliches Wohl müssen wir uns noch etwas einfallen lassen, aber das Problem werden wir lösen!” Helowen ließ sie alleine.
    „Ich befürchte, dass ich mehr esse und trinke, als sich unsere neuen Gastgeber leisten können.”
    „Ja, das vermute ich auch! Sieh in die Augen der Träger, die Körbe mit Früchten wurden nicht für uns gepflückt. Sie haben wenig und teilen es ohne Gram. Sie hofften auf Nahrung und müssen sich nun darauf einstellen, uns durchfüttern zu müssen.” Yirmesa ging zu den Trägern und sprach einige Worte, die ihnen sofort ein Lächeln auf die weißen Gesichter zauberten.
    Binnen weniger Augenblicke versammelte sich eine Schar Sene um die Körbe. Sie aßen, tranken und erzählten sich Geschichten – keiner sorgte sich um eine Raubkatze, die innerhalb kürzester Zeit ihre Stadt einäschern könnte – niemand. Garia schnurrte und ließ sich von Yirmesa am Hals kraulen. Er fühlte sich glücklich. Und hatte Hunger!
    „Morgen, du weißt doch: Morgen finden wir einen Weg! Heute fühle ich mich erstmal wohl und müde.”
    Die Decke des Salzsees färbte sich rötlich, als die Sonne versank. Mit dem Blick auf den Nachthimmel schlief Garia ein.
     
    Yirmesa hatte schon lange nicht mehr so gut geschlafen. Entspannt streckte sie sich, doch die Ruhe war schnell vorbei. Garia schlief noch, sie war in diesem Moment nur auf ihr Gehör angewiesen.
    „Was ist denn hier los? Stimmen von spielenden Kindern. Nein, sie planschen im Wasser!” Auch Yirmesas Füße waren patschnass, sie tastete den Boden ab, sie saß auf einer Wiese und der Geruch von Gras und Bäumen drang in ihre Nase. „Träume ich?”
    „Falls du denselben Radau hörst wie ich, dann nicht! Wenn ich ein paar von den Gören fressen darf, können wir weiterschlafen!”
    „Garia, los! Mach die Augen auf und erzähl mir was du siehst!”
    Müde gähnte Garia neben ihr. „Die Höhle, in die uns Helowen am Abend zuvor einquartiert hatte ...”
    „Los, komm schon ... warum rieche ich Pflanzen ... und sitze auf Gras?”
    „Na, sie bestand gestern

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