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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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verdammt heiß, dass keiner zu uns kommen wird! Und die mächtige Amun'ral wird keine Zeit dazu haben! Sie muss Renelaten retten, Frieden stiften und allen die Freiheit schenken!”
    „Du bist unverschämt! In deinem Zorn alles ins Lächerliche zu ziehen, wofür wir gerungen haben!”
    „Ja, das bin ich! Unverschämt! Weil ich es wagte, an Yirmesa zu glauben, und dumm genug war, Amun'ral nicht am ersten Tag ihrer Existenz zu zerfleischen!”
    „Du hättest mich besser blind am Meer liegen lassen!”
    „Das hätte ich besser, dann wäre ich nie in diese verdammte Wüste gekommen!”
    „Geh jetzt!”
    Sein Bauch verkrampfte sich. „Der Dämon hat dir mehr genommen, als …”
    „SCHWEIG! Sieh dich selbst an, deine Kraft, deine Größe. Du bist auch ein Ergebnis seiner Launen!”
    Yirmesa tobte, Garia fletschte die Zähne und schlug wutentbrannt mit einem Prankenhieb den halben Baumstamm in Stücke. Er drehte sich um und lief hinaus.
    Ein Knurren und die Sene, die an den Zugängen wachten, machten ihm den Weg frei. Kurze Zeit später sprang er aus dem Salz und rannte in der Hitze davon.
    „Garia, bitte!”
    Yirmesas Stimme verklang in seinen Gedanken, je weiter er sich entfernte. Er konnte sie nicht mehr hören. Seine Sinne brannten. Aufgebracht kämpfte er mit ihr, focht gegen ihre Sturheit. Warum hatte sie das nur getan? Er litt, er fror in der gleißenden Sonne.
     
    „Amun'ral, ist alles in Ordnung?”
    Yirmesa nickte: „Ja, ich komme.” Sie folgte Helowen. Verlia begleitete den Führer der Sene, als beide die weiße Königin aus ihrer Höhle abholten. War das ihr Weg? Ihre Vision? Sie hatte damals nach dem Ritual der schwarzen Lichisrosen etwas anderes erwartet. So eine Königin hatte sie nie sein wollen.
    Der Tag neigte sich dem Ende zu. Yirmesa zog sich nur noch ihre Kapuze ins Gesicht und nahm ihren Blindenstock. Was war nur aus ihr geworden?
    Helowen schaute sie an. „Wo ist Garia hin?”
    „Er geht seinen Weg!”
    „Oh, ich verstehe. Bist du dir denn deines Weges sicher?”
    „Ja!” Yirmesa klopfte mit ihrem Stab den Boden ab. Sie hoffte, dass wenigstens er bei ihr blieb.
    „Wirklich?”
    „Ich habe keine Wahl. Du wirst es verstehen!”
    „Haben dir die Jel'nan derart schlimme Dinge gezeigt?”
    Sie schwieg. Das war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Sie gingen in eine Höhle, in der sich tausende Flüchtlinge versammelt hatten. Das Gemurmel erstarb, als sie eine höhere Steinplatte betrat – Stille – die Kapuze verbarg noch ihr Gesicht. Auch ohne dieses Stück Stoff würde sie niemand sehen können.
     
    Verlia setzte sich zu Levinie, direkt hinter das steinerne Podest. Sie blickte in die lodernden Augen aller, deren Erwartungen an Amun'ral, unzähligen Armen gleich, nach ihr griffen.
    „Das ist meine Kleine! Sie führt uns in die Freiheit”, flüsterte Levinie voller Stolz. Beide Hände vor ihrem Mund, folgte sie ergriffen den Ereignissen. Verlia legte die Hand auf Levinies Arm. Hoffentlich ging das gut. Das Gespräch mit Yirmesa eben hatte Verlia überhaupt nicht gefallen. Es war zuviel passiert.
    Sie sah, wie Yirmesa langsam die Hände hob und ihre Kapuze in den Nacken legte. Die Menge jubelte und rief vielfach ihren Namen.
    „AMUN'RAL, AMUN'RAL!”
    Mit gesenktem Kopf, ohne Worte oder Gesten, ließ sie die Massen sich die Anspannung aus der Seele brüllen. Die Höhle kochte, Verlia spürte die Euphorie in der Luft. Es dauerte eine Weile, bis das Publikum sich fing, erschöpft und zufrieden – Ruhe kehrte ein.
    „Volk von Ninis! Aus der sicheren Obhut des Moresene blicken wir auf eine Welt im Chaos! Lange Zeit haben wir uns verborgen, aber nun ist die Zeit reif zum Handeln! Seid ihr bereit, mir zu folgen?”
    „AMUN`RAL!” Begeisterung schallte zurück.
    Verlia fuhr eine Gänsehaut den Rücken hoch. Levinie hatte ihre Hand fest umschlossen. Amun'ral berührte alle.
    „Die Zeit ist gekommen, dass wir uns erheben und mit einer Stimme sprechen! Wir werden immer in FREIHEIT leben!”
    „AMUN'RAL!”
    Tränen, Freude und Wut – keiner blieb ruhig sitzen. Hände, Pfoten und was sich sonst noch in die Höhe streckte. Verlia konnte niemanden erkennen, der sich nicht dem Geist der Masse anschloss.
    „Ich werde euch aus Moresene herausführen! Wir werden uns gemeinsam unseren Feinden stellen. Sollen sie vor unserer Wut in Angst vergehen!”
    „AMUN'RAL!” , rief Verlia im Chor mit tausend anderen. Sie standen, keiner saß mehr – die Hände zur Faust geballt und auf das

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