Ninis - Die Wiege der Baeume
Schenke ihr Frieden!”
„Na und? Wenn der Dämon mich das nächste Mal holt, töte ich sie genau wie Jahanae! Soll ich mich deshalb besser fühlen?”
„So nicht, Yirmesa! Wir kämpfen gegen ihn und wir haben noch nicht verloren! Ich will solche Worte nicht hören, verstanden?!”
„Du hast Recht. Nur, ich habe nicht den Mut, den andere bei Amun'ral sehen. Sie trotzt der ganzen Welt und ich stehe vor der schwersten Entscheidung meines Lebens!”
„Ich lebe, ich kämpfe, und wenn die Zeit kommt, sterbe ich auch! Du musst deine Bürde nicht alleine tragen, ich helfe dir!”
„Du wirst meine Entscheidung nicht verstehen. Du wirst mir widersprechen und wir werden uns streiten!”
Ihre Worte regten ihn auf. „Was trägst du in deinem Herzen? Was ist derart schlimm, dass du es nicht teilen kannst?” Feine, gelbe Linien durchzogen sein Fell.
„Stören wir?”, hörte er Verlia vorsichtig fragen. Die gereizte Stimmung blieb ihnen bestimmt nicht verborgen. „Garia, du hast uns hergebeten. Wir sind da.”
„Levinie, ich fühle mich so fern von dir. Was ist nur mit uns geschehen?”
Nur er hörte ihre Gedanken. Sie sollte mit Levinie sprechen, sie würde ihr zuhören. Sie liebt Yirmesa! Kiris flankierte Levinie, die verunsichert in die Höhle kam. Ihre Augen suchten Halt, ihre Beine stockten, er half nach und zog sie am Arm herein. Die beiden unterschieden sich nicht um einen Deut.
„Es ist kein guter Zeitpunkt, wir kommen später wieder!”, sagte Levinie kurz angebunden und drehte sich um. Verlia schaute Kiris an, der sie sofort festhielt.
„Sie möchte nicht.”
Yirmesa war wahrlich ihr Kind! Stolz und hart. Sie sollte ihr entgegen gehen, mit ihr sprechen, sich öffnen und herausfinden, was in ihr vorging! Garia mühte sich, aber er konnte die gespannte Szenerie nicht brechen, sie wirkten alle wie Figuren aus Stein.
Yirmesa kniete vor ihm, zwei weiße Schnüre, mit den Haaren verflochten, lagen auf dem Boden. Ein Lederstreifen, hinter ihrem Kopf verknotet, bedeckte ihre Augenpartie. Die helle Leinenrobe hatte beinahe dieselbe Farbe wie das Salz an den Wänden – ihr Hals, ihre Hände, alles weiß. Wunderschön und unendlich fern.
Endlich lächelte sie Levinie an und winkte sie mit einer Geste zu sich.
„Es ist ein guter Zeitpunkt. Bitte setzt euch zu mir, es ist schon so lange her!”
„ Ich möchte dir so viel erzählen.”
Kiris fröstelte mit nacktem Oberkörper in der kühlen Höhle und setzte sich zu Verlia, Garia freute sich, dass die beiden sich gefunden hatten.
Levinie kniete sich direkt vor ihr, die Fragen in ihren Augen durchdrangen seine Yirmesa h undertfach, Garia konnte verstehen, was die Ereignisse von ihr forderten. „Yirmesa, bist du das wirklich?” Levinie berührte skeptisch ihre Wange. „Wie kann das sein? Deine Haut?”
„Ich lebe im Salz. Ich kann dir nicht erklären, warum, aber nach drei Sonnenzyklen im Moresene sah ich so aus wie heute!”
„Was ist nur geschehen. Du bist Amun'ral?”
„Ja, die Sene gaben mir diesen Namen. Ich schuf neues Leben in diesen Höhlen. Deine Wunden, ich konnte sie heilen – aber ich weiß nicht, warum ich das kann!”
„Du bist eine Legende! Alle reden von dir, sie verehren dich wie eine Göttin! Sie sehen dich als einen Wink des Schicksals, die eigenen Fesseln abzuwerfen! Die Schergen der Renelaten jagen jeden, der deinen Namen ausspricht. Aber die Gedanken an dich geben Hoffnung. Trotz ihrer Soldaten, ihrer Luftschiffe und all ihrer Macht: Sie können Amun'ral nicht beherrschen!”
Levinies Hände zitterten, während ihre Augen stets weiter nach ihrem Kind suchten. Kiris saß hinter ihr und hielt Verlia im Arm.
„Hast du in die großen Höhlen gesehen? Sie füllen sich rasend schnell. Moresene ist kein Geheimnis mehr. Wir sind deshalb alle in Gefahr”, erklärte Yirmesa mit ruhiger Stimme.
Nicht zu fassen, vor ihr saß ihre Nana und sie sprach mit ihr wie mit einem Steuereintreiber. Sie sollte endlich ihr Schild ablegen und sie zu sich lassen!
„Vertrau mir!”
Levinie schaute sie an. „Gefahr? In den Höhlen gehen Gerüchte um, dass sich sogar ein Prinz der Renelaten der Tyrannei von König Hasis widersetzte! Yirmesa, kein Heer der Welt kann einen Mythos besiegen. Du musst nur nach draußen gehen, sie werden dir überall hin folgen! Und es würden sich dir noch mehr anschließen.”
„Überall hin?”
„Ja, sie würden für dich kämpfen und die Renelaten aus der Wüste fegen!”
„Blut und Ehre, ein Kreuzzug
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