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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Saladan
    Sie schlug voller Wut mit der Faust in den Schnee, riss den Mund auf und schrie lautlos in die Dunkelheit. Nein, er war nur ein weiterer Dämon, der nach ihrer Seele griff. Sie würde ihn nicht zu sich lassen. Niemals! Das Salz, sie musste an das Salz denken!
     
    ***

Steine im Eis
    Dicke, graue Wolken türmten sich vor Manoos am Horizont auf. Er atmete tief durch, schloss die Augen und fühlte eine kühle Brise in seinen Haaren. Um ihn herum war nur blauer Himmel. Er genoss die Ruhe.
    Nur ein leises Rauschen drang zu ihm, unbedeutend, er ließ seine Sinne entspannt in die Ferne schweifen, weitab der Helios, auf der er den nördlichen Ozean passierte. Eine Schar Vögel stieg vor ihm auf. Er stand auf einer langen Planke am Bug des Luftschiffes, auf der ihn nur ein umlaufendes Seil vor einem Sturz in die Tiefe bewahrte.
    Die Helios, das Flaggschiff der Renelaten, acht Flugkörper, sechshundert Mann Besatzung – der ganze Stolz seines Vaters. Hinter ihnen befanden sich die anderen Luftschiffe der Flotte auf der Reise in die Heimat.
    „Mein Bruder, dein Mut gebührt deiner Abstammung! Die Männer berichten, mit welcher Heldenhaftigkeit du ihrer dunklen Magie entgegengetreten bist!”
    „Mein Prinz!” Manoos wandte sich Serpent zu.
    „Ach, Manoos, wir sind Brüder. Es hat mich damals betrübt, dass dich unser Vater derart bestrafte! Bitte schau nicht mit solcher Schwermut, du bringst Amun'ral nach Saladan. Sie werden dich feiern!”
    Manoos sah ihm in die Augen und drehte sich erneut nach vorne. Serpents Vertrauen in die schmale Bugplanke hielt sich wohl in Grenzen, er verblieb am Rand des Hauptdecks und blickte in die Tiefe.
    „Mein Prinz! Kann ich noch etwas für Euch tun?”
    Sein dunkler Lederharnisch, der trotz Ausbesserungen noch die Spuren aus dem Jabarital zeigte, wirkte schlicht im Gegensatz zur rot glänzenden Rüstung von Serpent. Inzwischen trug sein kleiner Bruder auch einen Bart. Die letzten Sonnenwenden hatten ihn verändert, mit vielen seiner Gesten zeigte er inzwischen seinen Stand. Manoos verabscheute ihn dafür.
    „Die ehrenwerte Siria bat mich, nach dir zu schauen. Sie ist in Sorge.”
    „In Sorge? Prinz Serpent, was wollt Ihr von mir?”, unterbrach er ihn barsch. Der Tag war zu schön, um ihn mit Serpent zu vergeuden.
    „Deine Männer, die wir in der Wüste aufnahmen. Sie werden unruhig … sie …”
    „Bitte? Sie werden unruhig, weswegen?”
    „Es ist wie ein Gespenst, etwas Unberührbares. Amun'ral sitzt in ihren Köpfen. Die Geschichten, die Bilder, niemand von ihnen wird wohl jemals diesen Tag vergessen! Vermutlich noch nicht einmal die, die nicht dabei waren, die reden über nichts anderes. Aber, es hört sich total verrückt an, die Männer erzählen sich, dass man ihr kein Leid antun darf!”
    „Möchtet Ihr sie töten lassen, mein Prinz?”
    „Nein! Versteh mich doch! Zum Glück bewachen Siria und Seherinnen der Leibwache von Amone die Gefangene. Nur geh mal in die Mannschaftsunterkünfte. Wir stehen kurz vor einer Meuterei! Sprich mit den Männern, beruhige sie! Du warst doch dabei, auf dich werden sie hören! Erkläre ihnen, wie du ihrer Magie widerstanden hast!”
    „Mein Prinz, Ihr fürchtet ein blindes Mädchen, das in Ketten unten im Schiff liegt?”
    „Die verhext uns!”
    „Und? Siria bewacht sie. Ich kann mir keinen Zauber vorstellen, der in der Lage wäre, ihr Herz zu erweichen!”
    „Bitte, die Situation ist brenzlig! Wir können doch nicht zulassen, dass …” Sein Bruder stockte mitten im Satz.
    Manoos schaute ihm in die Augen: „Stimmt, es ist an der Zeit, Dinge zu verändern. Ich habe schon zu lange gewartet!”
    Er ließ ihn stehen und ging zum Treppenabgang der Unterdecks. Serpent lief ihm nach.
     
    Manoos ging auf zwei Wachen der Seherinnen zu: „Macht die Tür auf!”
    „Bitte, werter Manoos. Siria hat uns angewiesen, dass wir unter keinen …”
    „Und ich weise Euch an, die Tür zu öffnen! SOFORT!”
    „Das steht nicht in Eurer Macht, Dalor!” Ihr Blick spannte sich. Die zweite Seherin drehte schon langsam ihre Schulter. Manoos wusste, wie schnell sie waren.
    Acht seiner Männer standen hinter ihm. Die beiden Frauen blickten zu Serpent, der sie mit einer Geste seiner Hände beschwor klein beizugeben.
    Einer seiner Soldaten rappelte an der Tür. „Mein Dalor, sie ist verschlossen.”
    „Ist sie nicht!” Manoos trat die Tür ein, die mit dem halben Rahmen splitternd auf den Boden krachte. Amones Seherinnen ließen sogleich

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