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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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streng mit mir. Sie hatte wunderschöne grüne Augen. Ich sehe sie jede Nacht in meinen Träumen!”
    „Wieso sitzt du dann nicht bei ihr?”
    „Sie starb.”
    „Hast du deshalb keine Frauen?”
    „Ich sehe, du hast der Zofe zugehört.” Er lächelte. „Ja, auch deswegen. Bis ich dich traf, waren mir alle Frauen egal.” Sie sollte ihn nicht auch noch dazu einladen, sonst läge er gleich auf ihr drauf!
    „Wieso bin ich in diesem Raum, allein und hab' kaum etwas an? Willst du dir deinen Lohn holen, dafür, dass du mich vor dieser verrückten alten Hexe bewahrt hast?”
    „Siria? Aber nein! Nein, bitte glaube mir, dass ich nicht zu dir in diese Kammer gekommen bin, um über dich herzufallen!” Klar, sie hatte auch Winterkleidung an! Mistkerl!
    „Das Bad, die Öle, ein Kamin und edle Speisen. So viel Großmut für ein wenig Konversation?”
    „Bitte glaube mir, ich sitze nicht mit derartigen Plänen bei dir. Ich gestehe meine Schwäche für dich, deine Aura gleicht einem Honigstecken in einer Bienenwabe. Du hast vorhin Saladan mit einem Streich erobert, was vor dir keine Streitmacht auf Ninis vermochte! Und dabei hast du für mich nur einen Lidschlag gebraucht.”
    „Und das soll ich dir glauben? Du vermagst mit Worten ähnlich geschickt umzugehen wie mit dem Schwert! Nur passen deine Schmeicheleien nicht zu deinen Taten!”
    Sie brauchte ihn dafür nicht zu sehen. Manoos schüttelte mit dem Kopf, seine verneinenden Gesten eilten seinen Lippen vorweg: „Es ist kompliziert, Saladan ist kompliziert. Wie soll ich dir nur erklären, was du mir kaum glauben wirst?”
    „Probiere es einfach.”
    „Mein Vater ist ..., nein, es ist üblich ...”, stammelte er. „Bitte, kannst du mir nicht ein wenig Vertrauen schenken?” Vertrauen gab es nicht für umsonst! Kein Schwert, kein Heer, nichts würde ihm dabei helfen. Er würde es sich alleine verdienen müssen!
    „Heute, nein! Morgen, das liegt an dir!”
    „Du bist mein Gast, du bist frei. Wenn du magst, hole ich die Zofe. Sie bringt dich, wohin du willst. Für dich startet auch ein Luftschiff der Flotte und bringt dich an jeden Ort auf Ninis!”
    „Lässt du mich auch morgen gehen?”
    „Wann du willst.” Sie war müde und draußen war es kalt. Sie würde sehen, wie er sich benahm.
    „Dann möchte ich heute Nacht in diesem Bett schlafen, allein!”
    „Darf ich im Raum bleiben?”
    „Von mir aus.” Dann würde sie wenigstens nicht sein Vater besuchen! Sie würde wachsam bleiben und an das Salz denken!
                 
    „Guten Morgen, Amun'ral, du solltest jetzt aufstehen.”
    „Bin noch müde.” Yirmesa streckte sich verschlafen und drehte sich mit der Bettdecke vor dem Bauch auf die andere Seite. Manoos stand neben ihrem Bett, er hatte die Nacht auf dem Steinboden vor dem Kamin verbracht. Allein.
    Sie hatte noch nie so gut geschlafen. Weich und warm, kein krümeliges Salz, kein Sand und kein nerviger kleiner Baumbewohner, der ihr auf dem Buckel rumhüpfte.
    „Es gibt Neuigkeiten, die dich bestimmt interessieren, aber du kannst sie auch später erfahren.”
    Kerle! „Na los, was gibt's denn?”
    „Es gibt heute Abend auf dem Eis ein Fest zu deinen Ehren. Wenn die alten Steine glühen, ist es dort wunderschön!”
    Ein Fest im Eis? Alte Steine? Die waren verrückt, sie konnte sich nicht vorstellen, was das jetzt sollte.
    „Ich dachte, du springst voller Sorgen auf, weil du nicht weißt, was du anziehen sollst?”
    „Meine Robe und eine Mütze, auf dem Eis ist es bestimmt kalt!”
    „Das dreckige Ding aus der Wüste liegt im Ofen!”
    Yirmesa gähnte und setzte sich auf. „Dann halt irgendwas anderes, Hauptsache warm!” Im zerwühlten Bett tastete sie nach der Decke. Sie bemerkte, dass das Seidenhemd mehr von ihrer Haut preisgab, als ihr recht war. „Oh! Schau weg!”
    „Bitte? Hauptsache warm und schau weg?”
    „Warum ist Kleidung etwas Besonderes?” Sie fing sich. „Sie schützt höchstens vor Wärme oder Kälte!” Und in seiner Gegenwart auch vor neugierigen Blicken.
    „Du warst noch nie auf einem Fest des Königs, entschuldige. Darf ich dir die Schneiderin von Amone vorstellen? Sie wird dir helfen, etwas Warmes zu finden! Bis später, ich hole dich am frühen Abend ab.”
    Die Schneiderin stellte sich ihr vor: „Über meinem Arm liegen zahlreiche Stofftücher in verschiedenen Farben und Mustern. Möchtet Ihr sie fühlen?” Sie setzte sich neben Yirmesa und beschrieb mit Feuereifer mögliche Kleider für den

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