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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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nicht versprechen, dass er nicht eines Tages wiederkommt!”
    Hasis sah ihn an: „Manoos, wusstest du das?”
    „Ja, Vater.”
    „Mein König.” Auch Amone fasste sich wieder. „Die Ereignisse heute fordern deutlich mehr von uns, als wir erwartet haben. Anfangs habe ich geglaubt, uns vor einer Gefahr zu bewahren, und wähnte mich später schon im Kerker. Amun'ral ist aufrichtig, daran besteht kein Zweifel. Aber wie sollen wir dieser Gefahr begegnen?”
    Amone war wieder wach. Der Dämon in Yirmesa war der grausamste Schatten, der sie je bedrohte, Amun'ral aber die Hoffnung, der Macht von Amone und Hasis Einhalt zu gebieten. Es war dämonisch, zwischen ihren Ängsten zu wählen! Eterius, warum stellte sie Siria vor diese Prüfung?
    „Ich bürge für Amun'ral! Ich werde sie bewachen. Wenn der Dämon jemals erscheinen sollte, werde ich für seine Taten geradestehen!”
    „Das ist mutig, Prinz Manoos. Nur glaubt Ihr, es hat einen Sinn, Euch zu richten, wenn der Dämon Saladan zerstört hat? Diese Verantwortung könnt Ihr nicht tragen!”
    „Doch, ich …”
    „Mein Sohn, dass kannst du nicht. Diese Bürde ist zu schwer für deine Schultern.” Keiner konnte diese Bürde tragen.
    Amone litt sichtlich. „Ich habe schon über viele Leben gerichtet, noch nie ist mir ein Urteil dermaßen schwergefallen. Aber Amun'ral muss sterben. Ihr Körper soll zerschlagen und in alle vier Himmelsrichtungen auf Ninis verteilt werden!”
    „Nein, Amone! Das lass' ich nicht zu!”, brüllte ihr Manoos entgegen. Es sträubte sich jede Faser in Sirias alten Körpers Amone zum Sieg zu verhelfen. Nein, es musste einen anderen Weg geben!
    Der König hatte in der Zwischenzeit vier Soldaten seiner Leibwache rufen lassen. Manoos tobte, kam aber nicht gegen sie an. Sie fesselten seine Hände und legten ihm eine Schlinge um den Hals. Amun'ral streichelte durch sein Haar und beruhigte ihn wieder. Sie benahm sich ungewöhnlich ruhig, als ob sie diesen Ausgang der Besprechung erwartet hatte. In Sirias Brust tobte ein wildes Gefecht, sie konnte sich keine Fehler leisten, es ging um weit mehr als um das Leben einer jungen Frau. Alles stand auf dem Spiel. Sie musste eingreifen.
    „Mein König, ich stimme der Oberen zu. Wir können eine Gefahr dieses Ausmaßes nicht tolerieren. Der Dämon in Amun'ral wäre nicht zu beherrschen. Nur halte ich eine öffentliche Hinrichtung für töricht, das Volk würde das nicht verstehen und rebellieren.” Vermutlich redete Siria gerade fürchterlichen Blödsinn! Es würde sich bestimmt nicht verheimlichen lassen. Und Amone? Nein, sie wollte sie nicht gewinnen lassen! Siria brauchte nur ein wenig Zeit.
    „Ein guter Einwand, Siria. Hast du eine bessere Idee?”, fragte Hasis, der seine Ruhe langsam zurück gewann.
    „Wäre nicht eine geheime Verbrennung eine gute Lösung? Dann bleibt auch nichts übrig. Wir erzählen später einfach, Amun'ral wäre einer Krankheit erlegen”, fügte Karlema hinzu, als spräche sie über eine Fremde.
    „Ihr sprecht über die Frau, die ich liebe! Sie offenbart sich und ihr beratet, wie ihr sie am besten unauffällig beseitigen könnt. Sie hört euch zu!” Manoos tobte. Siria konnte ihn gut verstehen. „Ganz gleich, welches Ende ihr für politisch vertretbar haltet, entledigt euch meiner gleich mit!”
    Der Blick von Hasis glich einem Schwert. „Er hat recht, schafft mir Manoos und Amun'ral aus den Augen. In den Kerker mit ihnen.”
    Manoos versuchte sich erneut zu wehren, doch eine Wache schlug ihn nieder. Die Männer von Hasis trugen ihn Besinnungslos hinaus. Yirmesa erhob sich, öffnete den Verschluss der Diamantenkette und legte das Schmuckstück vorsichtig auf die Tafel.
    Sie folgte der Wache ohne Gegenwehr. Wortlos verließ sie den kleinen Thronsaal unter dem Eis.
    „Ich glaube, wir tun gut daran, die Worte, die heute gefallen sind, zu vergessen.”
    „Ja, mein König”, antworteten ihm Amone und Karlema. Siria nickte hingegen nur unwillig. Er war ein eitles Schwein. Sobald er sich nicht mehr voller Stolz mit Manoos in der Öffentlichkeit zeigen konnte, schlug er ihm, ohne zu zögern, den Kopf ab. Siria würde die Worte von heute bestimmt niemals vergessen!
    Hasis richtete seinen Blick auf sie: „Siria, mit deiner Besonnenheit hast du heute den Orden gerettet. Ich ernenne dich wieder zur obersten Inquisitorin des Ordens. Ich lege Manoos und Amun'ral in deine Gerichtsbarkeit! Finde den besten Weg, sie zu töten, und vollstrecke das Urteil morgen früh!”
    Siria

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