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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Abscheu blickte Siria die Attentäterin an. Sie hatte Hasis gehasst, ihn geliebt, ihn hundertfach in Gedanken getötet und sich zeit ihres langen Lebens nach ihm gesehnt. Er gehörte ihr! Nur sie durfte ihn töten, wenn es an der Zeit war. Wieso nur konnte sie sich nicht von ihm lösen? Hasis, er hatte ihr derart viele Gründe gegeben, ihn zu hassen. Wie ein Dieb hatte er ihre Seele gestohlen!
    Nein, Karlema, Jilien oder wie ihr wahrer Name auch lauten mochte, ihr stand das nicht zu! Wieso hatte sie die Hulune nicht früher entlarvt? Wieso nur? Warum sah sie Dinge in den Schatten, die sie nicht verstand? Wieso vermochte sie nicht die richtigen Entscheidungen zu treffen?
    „Genau, hört auf eure Obere!”, spottete Karlema. Ihre Stirn blutete. „Es war ein Genuss, euch zu täuschen. Meine Augen haben Dinge gesehen, die ihr niemals verstehen könntet. Ich habe den Himmel berührt. Meine Schwester und ich haben unser ganzes Leben auf diesen Tag gewartet. Saladan ist gefallen! Draußen warten Tausende unserer Diener. Tötet mich, tötet sie alle und richtet euer eigenes Volk!”
    „Wieso hast du das Mädchen Yirmesa in Deasu verraten? Wie konntest du die Lamenis täuschen?”, fragte Lorias. Karlema war die Schwester von Feriosi! Wie hatte sie diese perfide Täuschung so lange aufrechterhalten können?
    „Ich heiße Jilien! M erke dir diesen Namen, Seherin!”
    Der König hustete. Siria schlitzte mit einer Klinge seine Lederrüstung auf, die Wunde blutete nicht stark. Sie blickte zu Eterius: „Wird Hasis sterben?”
    „Nicht heute! Ich ziehe das Gift aus seinem Körper, der Stich des Dolches wird ihn nicht umbringen. Sein Schicksal wird nicht durch eine Mal'Jaral besiegelt!”
    „Du bist gescheitert! Der König wird deinen heimtückischen Angriff überleben!”, rief Lorias und überraschte Siria abermals, warum hatte sie nur in Moresene versagt?
    Jilien genoss ihren Triumph. Siegestrunken schaute sie Eterius an und leckte wie ihre Schwester ihre blutige Hand. Was sollte diese Geste kurz vor dem Tode?
    „Ihr werdet die hohen Weihen des Mal'Jaral nie begreifen. Wir haben die Ewigkeit berührt! Los Eterius! Richte mich jetzt!”
    „Geschwätz einer Verliererin! Hasis wird leben! Du nicht!” Eterius brannte heller. „Ich breche euren Fluch!”
    Die Hulune Jilien, die sich als Karlema nach Saladan geschlichen hatte, starb genauso jämmerlich wie Feriosi. Auch ihren Staub nahm Eterius in sich auf.
    Die übrigen Mal'Jaral veränderten sich: Sie blickten völlig überrascht und konnten sich anscheinend nicht erklären, warum sie im Eispalast ihres Königs standen. Sie sahen Hasis und fielen auf die Knie. Unglaublich! Augenscheinlich hofften sie, ihm keinen Grund für eine Bestrafung gegeben zu haben. Ihr Wahn im Glauben der Mal'Jaral endete mit dem Tod von Feriosi und Jilien.
    „Die Renelaten werden leben!” Amone lächelte eine junge Seherin an, die ihr eben noch starr in die Augen geblickt hatte.
    „HAUGG!”, riefen sich die Männer die Angst von der Seele. Die Anspannung des Kampfes, die Furcht vor dem Tod und all die Hoffnungslosigkeit, die eben noch die Gemüter belastet hatte, waren weg. Die Überlebenden fielen sich in die Arme und freuten sich überschwänglich. Veltusi rannen Tränen über das Gesicht, sie bückte sich, nahm liebevoll den Kopf Hessilins auf und legte ihn zu seinem Torso. Mit seinem Umhang bedeckte Veltusi die Leiche ihres Vaters.
     
    Die Flamme von Eterius brannte behaglich in der Mitte der Halle, die Barrieren lösten sich auf und der Fluch der Mal'Jaral verflog wie eine böse Erinnerung. Siria lehnte sich zurück und blickte zu Hasis, der gerade von einem Quacksalber versorgt wurde. Amone kniete neben ihm und hielt seine Hand.
    „Warum sollte ich mir um dich auch Sorgen machen? Du hast mehr Leben als eine Katze, und ich werde dich eh nie bekommen!”, flüstere Siria und blickte sich um. Leichen wurden weggetragen, Verletzungen versorgt und Tränen getrocknet. War das nur eine weitere Schlacht gewesen? Es überkam sie eine Schwere in der Brust, sie dachte an Amun'ral. Stand ihnen der größere Kampf noch bevor? Wie würde der Krieg der Elementare ausgehen?
    „Hört mir bitte zu!”, rief sie laut durch den Thronsaal. Viele Köpfe drehten sich zu ihr. Auch Amone blickte sie fragend an. „Dem Kampf heute gingen folgenschwere Ereignisse voraus. Ich möchte euch nicht verängstigen, aber es gibt gute Gründe, wachsam zu bleiben!”
    „Gibt es noch mehr Mal'Jaral?”, fragte

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