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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Höhe.
    Manoos blickte in die nördliche Wüste. „Ist das ein Buschfeuer?” Er erkannte den Irrsinn seiner Frage.
    Serpent schaute ihn an. „In der Wüste? Sieh dir das genauer an, das ist kein natürliches Feuer. Die Flammen rennen förmlich auf uns zu und das ziemlich schnell. Es dauert zu lange, die Flugtaschen zu füllen, wir werden unsere Luftschiffe nicht rechtzeitig hochbekommen, bevor das Feuer bei uns ist.”
    „Die Sene beherrschen das Salz. Die Flammen werden eure Luftschiffe nicht erreichen.” Helowen beruhigte sie. „Lasst uns den Flammen entgegenfliegen. Ich glaube, ich weiß, wer das ist, nur bin ich mir nicht sicher, was er will!”
     
    Das Luftschiff setzte nördlich der Festungsanlagen auf dem Salz auf. Manoos sah sich schon brennen. Zu viert gingen sie dem Flammenphänomen entgegen, der Sene allen voran.
    Die Wand aus Feuer schoss auf sie zu und verlangsamte sich erst hundert Fuß vor ihnen, bis sie vollständig stoppte. Ein merkwürdiger Geruch stieg ihm in die Nase, worauf hin er seinen Kopf leicht nach vorne beugte.
    Bizarr zeichneten sich Konturen in den lodernden Flammen ab und gewannen schnell an Klarheit. Unzählige Feuerkatzen setzten ihre dampfenden Pfoten auf das Salz. Ihre Metallgehänge klirrten leise. Manoos schluckte, seine Narben schmerzten, die Gesten dieser Bestien strahlten die Zuversicht eines schroffen Felsen aus. Feuerkatzen, sie hatten ihn während der letzten fünf Sonnenzyklen unzählige Male in seinen Träumen zerrissen.
    Er drehte seinen Kopf nach links und nach rechts, es mussten Tausende sein. Eine nahezu endlos breite Reihe schritt aus den Flammen auf sie zu.
     
    „Was ist das denn?”, rief eine Wache der Karnen vom Hafenwachturm in Deasu. Es war Mittag. Sein Kamerad neben ihm schüttelte nur ungläubig den Kopf und blickte fasziniert in eine pechschwarze Wolke, die sich vor ihren Augen aus dem Nichts bildete. Die Gewitterfront gewann schnell an Breite und quoll auf sie zu. In kürzester Zeit verschwand die Sonne hinter dichten Wolken.
    „Das wird gleich regnen, wie … ach, melde dem Dalor der Renelaten einfach, dass sie alle Türen und Fenster verrammeln sollen!”
    Während der zweite Soldat die Treppe hinab lief, läutete er die Sturmglocke.
    Die Händler am alten Gewürzmarkt bauten hastig ihre Stände ab. Mütter griffen sich ihre Kinder und eilten zu den Häusern. Fensterläden schlossen sich, während die Soldaten ihre Pferde in Sicherheit brachten.
    Grell blitzte es in der Höhe auf, nur einen Lidschlag später grollte der Donner. Die Luft schmeckte süßlich bitter. Auch das Meer verlor seine Trägheit, schroff schlugen die Wellen der Brandung gegen die Hafenmauern. Der Wind frischte auf, als ob die dunklen Wolken die Atmosphäre einatmeten. Ein Knistern lag in der Luft, der karnische Wachtposten schaute erschrocken nach oben. Er läutete weiter.
    Ein Blitz schlug in den Fahnenmast am Fürstenhaus. Es lag an der höchsten Stelle von Deasu, die Flagge brannte sofort. Der darauf folgende Donnerschlag dröhnte wie die Explosion eines Pulverfasses. Er läutete weiter. Seine Ohren klingelten. Die Sturmglocke klang für ihn nur noch dumpf, wie durch eine dicke Mauer.
    Erschrocken blickte er auf eine apathische Wache auf dem Wehrgang unter ihm. Blut lief aus seinen Ohren, bevor er orientierungslos in die Tiefe fiel.
    Ein dicker Tropfen klatschte auf seine Schulter. Er sah in den schwarzen Himmel – ein Blitz, Donner, und die Schleusen über ihm öffneten sich erbarmungslos.
    Der Schlagregen nagelte auf die Holzbohlen der Wehrgänge wie Einschläge von Eisenpfeilen. Panisch versuchte er Hände und Gesicht zu schützen, der Niederschlag schmerzte auf seiner Haut. Grell und tosend schlugen weitere Blitze in die Dächer. Seine Sturmglocke hörte niemand mehr. Flammen schlugen aus den Dachstühlen und erstarben direkt wieder im Regen.
    Die Brandung schlug hinter ihm mit einer derartigen Wucht gegen die Mauern, dass das Meerwasser über die neunzig Fuß hohe Brüstung spritzte. Kleinere Fischerboote und die Stege am alten Hafen hatte der Sturm bereits gierig verschlungen. Das zerborstenes Stück eines Mastes mit den Resten des Segels flog knapp an seinem Kopf vorbei.
    Heftig läutete er weiterhin die Sturmglocke. Das wenige Licht, das der Sturm noch duldete, verdunkelte sich zusehends. Von der Seeseite rollte aus dem Horizont ein überdimensionaler Schatten auf Deasu zu.
    „Nein, nein … das kann nicht sein!”, rief er aufgelöst. Die Welle, die sich in der

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