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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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schmerzte, sie rannte weiter. Ihre Kräfte waren am Ende und zu viele Stufen lagen noch vor ihr.
    Den Feuerkatzen war es also auch nicht klar, warum sie überleben konnte, sie verstand es ja selbst nicht. Es war ihr zudem ein Rätsel, warum sie plötzlich die Sprache der Feuerkatzen verstehen konnte.
     
    Zahlreiche Feuerkatzen der Garde von Königin Taral schwärmten aus. Sie begannen lautstark die Suche. „Hier ist sie lang! Sie will nach oben!”, hörte sie eine Feuerkatze rufen, sie hatten ihre Fährte gefunden.
     
    Yirmesa hatte noch eine halbe Runde vor sich. Sie hörte schon Schritte hinter sich und blickte sich um. Es war nichts zu sehen. Sie drehte sich erneut und übersah eine überhöhte Stufe. Sie stürzte und knallte mit der Schulter gegen einen Stein. Der Schmerz und die Erschöpfung raubten ihr die Sinne. Garia krabbelte aus der Robe, er blickte sie an und biss ihr in die Nase.
    „Aua! Was machst du da?” Yirmesa war zurück. Sie schaute sich um und erfasste schnell, was gerade passierte. Garia muckste und sie verstaute die kleine Feuerkatze wieder in ihrer Robe. Ihre Schulter schmerzte, aber sie musste den Zugang zur Wasserquelle finden. Sie konnte erneut das Wasser hören. Ihr Herz raste, sie musste sich einen Moment an der Wand abstützen.
    Immer wieder blickte sie nach hinten, jeden Moment erwartete sie die erste Feuerkatze zu erblicken. Der Wasserlauf im Felsen musste unbedingt ihre Flucht ermöglichen.
    Yirmesa hatte endlich den zweiten Treppenring geschafft, sie war jetzt ungefähr auf der gleichen Höhe wie der Zugang, der sie aus den oberen Korridoren in die Kuppel geführt hatte. Sie stütze sich auf ihren Beinen ab, der Brustkorb bebte. Neben ihr kam ein Wasserlauf aus einer blank gewaschenen Öffnung im Felsen und fiel rauschend durch den Boden. Die Öffnung war etwas kleiner als sie, aber groß genug, um mit eingezogenem Kopf durch das knöcheltiefe Wasser zu laufen. Einzelne Leuchtkäfer sorgten zudem für ein schwaches Licht.
    Der Wasserlauf floss schnell, er stieg fortwährend an und machte einige Biegungen. Sie konnte ihn aber gut beschreiten.
     
    Hinter ihr wurden die Geräusche der Verfolger lauter, die Feuerkatzen waren ebenfalls in den Bachlauf eingedrungen.
    „Du wirst uns nicht entkommen! Bleib stehen, das Wasser ist kein Fluchtweg.” Samuel benutzte ebenfalls ihre Sprache.
     
    Yirmesa rannte mit aller Kraft, die ihr noch blieb. Sie sah eine kleine Mauer, die den Bach begrenzte. Steuerte sie den Zulauf? Sie kletterte an ihr hoch und stand nun in einer größeren Höhle. Die Feuerkatzen stauten dort Wasser. Der Stausee war unruhig, obwohl er kaum mehr als hundert Fuß breit war. Auf der gegenüberliegenden Seite lag eine größere Öffnung, die schräg nach oben wegführte. Ein Schwall Wasser rauschte aus dieser Öffnung wie durch einen Schlund in den Stausee.
    Sie blickte in den Wasserlauf, durch den sie gekommen war und sah die leuchtenden Augen der Feuerkatzen. Die Katzen jagten auf sie zu. Yirmesa atmete schnell, sie ging einen Schritt auf die kleine Staumauer zu.
    „Könnt ihr schwimmen?” Sie zog die Metallplatte hoch, die den Wasserablauf regelte. Das Wasser barst in den Tunnel. Die vorderste Feuerkatze wurde durch den Wasserdruck jäh zurückgeschleudert. Es zischte. Sie hörte, wie das Wasser auf ihrem Fell verdampfte. Die Feuerkatzen schrien, während es sie zurück durch den Gang spülte.
    Yirmesa bemerkte wie schnell der Wasserspiegel abfiel. Es würde nicht lange dauern, bis die Feuerkatzen erneut den Tunnel hoch stürmten. Wieder klatschte aus dem Zulauf eine Flut in den See. Sie erkannte, dass sie nicht mehr viele Möglichkeiten hatte. Entweder konnte sie sich von den Feuerkatzen zerreißen lassen oder sich in ein dunkles Loch stürzen, aus dem in kurzen Abständen eine Springflut kam.
    „Das nächste Gespräch mit Königin Taral wird bestimmt nicht nett sein! Ich nehme lieber das Loch!” Sie wartete auf die nächste Flut und blickte gebannt auf den Wasserstand. Der Stausee war fast leer, und die Laune der Feuerkatzen hatte sich hörbar nicht verbessert.
    Samuel brüllte heiser vor schierer Wut: „Reißt sie in Stücke und brennt ihr das Fleisch von den Knochen!”
    „Komm schon, komm!” Yirmesa wartete auf das Wasser, die Zeit bis zur nächsten Flut kam ihr wie eine Ewigkeit vor.
    „Da ist sie! Sie kann uns nicht entkommen.” Die erste Feuerkatze sprang rot glühend aus den Dampfschwaden des Tunnels. Yirmesa blickte sich um, sie hörte die Flut.

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