Ninis - Die Wiege der Baeume
Lasst uns zurückkehren, schnell!” Er war außer sich.
Heute würde sich ihr Weg entscheiden. „Wir leben in seiner Gnade! Ganz gleich, wie tief wir uns vergraben. Wenn wir heute sterben, dann soll es so sein.” Ihre sanfte Stimme wirkte bestimmt. Sie wusste, was sie wollte. „Aber der Halion wird mich nicht daran hindern, ihr Leben mitzunehmen! Tötet Yirmesa!”
Ihre Schulter und Rücken bedeckte ein schweres Metallgehänge. Taral schloss die Augen und senkte den Kopf: „Samuel! Lass es frei.”
Samuel brach eine gläserne Kugel, die an einer Kette um seinen Hals hing. Ein rötlicher Staub verflüchtige sich, während Königin Taral leise stöhnte und ihr dunkelrotes Fell heller und heller wurde. Gelbe Linien bildeten sich auf ihrem Rücken, sie glühte und einzelne Flammen schlugen aus ihrem Antlitz.
Das Metall schmolz in der Hitze und fügte sich dicht, wie eine zweite Haut, an ihrem Körper. Ihren Kopf, die Schultern, den gesamten Rücken schützte jetzt ein flüssiger Panzer. Die Luft flimmerte und die Erde unter ihren Füßen loderte leidend auf.
„Versengt in meiner Wut, die Ewigkeit wird heute enden!”, flüster te sie und schritt nach vorne.
„Für den Orden! Glauben! Und für den König! Angriff, zerreißt diese verfluchten Katzen!”, brüllte Manoos. Die Viecher sollten elendig verrecken.
Ein Hagel glühender Eisenpfeile prasselte auf die Feuerkatzen nieder. Die getroffenen Tiere schleuderte es voller Wucht nach hinten. Aber was war das? Manoos schüttelte ungläubig den Kopf. Die Wunden der Tiere verschlossen sich sogleich und die Eisenpfeile zerfielen zu Asche. Diese brennende Brut rannte wie Geister durch das Sperrfeuer auf ihn und seine Männer zu. Unglaublich! Der Boden flackerte. Alles, was sie berührten, ging in Flammen auf. Überall Rauchschwaden. Er hustete, der Qualm schmeckte bitter und vernebelte Zusehens die Sicht.
„Eisbären!”, rief er lautstark. „Sofort die Eisbären nach vorne!” Dumpfes Grollen ertönte. Die mächtigen Tiere stellten sich den Angreifern entgegen. Manoos schaute auf die Stelle, an der, der erste Pfeilhagel niedergegangen war. Mühsam erkannte er eine leblose Feuerkatze, der ein Eisenpfeil aus dem Auge ragte. Nur eine! Aber ihr Fell glühte nicht mehr. „Zielt auf ihre Augen! Ihre Augen!”, brüllte er heiser.
Die Feuerkatzen jagten unaufhaltsam auf ihre Linien zu. Wie glühende Striche schossen die Eisenpfeile ihnen entgegen. Die Erde erzitterte unter dem Getrampel der Bären.
„Keine Gnade! Für unsere toten Kameraden! ” Manoos gab ein Handzeichen, woraufhin sich das Heer teilte. Zwei Eisbären und zwanzig Kampfgruppen drehten ab und bewegten sich mit ihm auf das Dorf der Eingeborenen zu. Über zwanzig Eisbären und der Rest des Heeres standen im Kampf den Feuerkatzen gegenüber.
Die Schlacht tobte los.
***
Ihr wird nichts geschehen!
Yirmesa saß wie ein Schatten inmitten einer dichtgewachsenen Baumkrone in Menisis. Aufmerksam beobachtete sie gut zwanzig Wachen der Renelaten an mehreren Zugängen zum Wurzeltempel. Alles war ruhig. Die fremden Krieger sprachen über die Lamenis, die sie dort eingesperrt hatten. Durch die entfernten Kampfgeräusche abgelenkt, blickte niemand zu ihr, was es noch einfacher machte, durch die Bäume zu schleichen. Niemand reagierte auf sie und das sollte auch so bleiben.
Yirmesa fragte sich, wer für diesen Kampflärm verantwortlich war und gegen wen die bärtigen Soldaten kämpften? Hoffentlich waren es nicht die gefangenen Wächterinnen. Hatten die Feuerkatzen etwa doch einen Weg an die Oberfläche entdeckt? Dann hätten sich die Richtigen gefunden, sollten sich doch die fremden Krieger und die Feuerkatzen gegenseitig umbringen.
Aber was war nur mit den Bäumen passiert? Sie wunderte sich, dass ihre Ahnen völlig ruhig blieben. Warum kämpften sie nicht gegen die Eindringlinge?
Unverständlich, aber jetzt galt es, Levinie und die anderen zu finden. An einem unbewachten Nebenzugang schlich sie in den Wurzeltempel. Die Wachen hatten auch dort alles im Griff. Eine große Menge Lamenis war im hinteren Bereich zusammengetrieben worden. Sie sah, wie Karlema und Berlienies die Verletzten versorgten. Die fremden Krieger bewachten die Kämpferinnen getrennt von den anderen. Dort war auch ihre Nana, gefesselt, aber sie lebte! Hinter Levinie standen zwei Wachen.
Laute Stimmen drangen zu ihr, durch einen anderen Zugang betraten weitere Krieger den Tempel. Einer hatte ein unbekanntes Tier dabei, das wie
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