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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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zusammen.
    Zwei Feuerkatzen sprangen in den Wurzeltempel, dessen Holz leidvoll aufstöhnte. Yirmesa sah sie zielstrebig auf sich zu laufen. Die wussten genau wo sie war, die kamen, um sie zu holen! Feuer schlug bereits aus ihrem Fell. Sie dachte an Garia, der mucksmäuschenstill unter ihrer Robe verharrte.
    Manoos und seine Krieger schlugen tiefe Wunden in die Tiere, die sich aber sofort wieder verschlossen. Die Männer verstanden glücklicherweise nicht, dass der Angriff ihr galt. Diese Narren hatten alle keine Vorstellung, warum die Feuerkatzen hier waren. Sie kämpften für Yirmesa.
    Wer die Feuerkatzen berührte, brannte, wer weglief, wurde von ihren Krallen zerrissen. Sie sah, wie die beiden Katzen mehrere Krieger töteten. Die Feuerkatzen versuchten auch Manoos anzuspringen, der mit seiner Waffe einer den Kopf spaltete. Glühendes Blut und silbriges Metall spritzten aus dem offenen Schädel.
    Der anderen Feuerkatze gelang es aber, ihre Krallen in seine Schulter zu schlagen und riss ihn um. Blut lief über seine Rüstung. Er brannte.
    Nein! Er sollte nicht sterben. Nicht er! Der Mann, den Manoos vorhin Dalor rief, warf sich auf die Feuerkatze und umklammerte ihren Kopf. „Für den Prinzen!” Sein Gesicht und seine Haare vergingen im Feuer. Wieso hatte sich der Soldat für diesen Kriegstreiber geopfert? Er hätte auch weglaufen können, was sahen die fremden Männer nur in dem Prinzen?
    Yirmesa sah, wie Manoos aufstand. Er taumelte und konnte seine schwere Waffe kaum noch halten. Mit einem Schrei stieß er die Waffe in das weit geöffnete Maul der Feuerkatze, die mit einem Zischen erlosch.
    Er sank auf die Knie, schwer verletzt – seine Männer waren tot.
    Yirmesa lief zu ihm und löschte mit einer Decke das Feuer an seiner Rüstung. Leblos lag er vor ihr, die Feuerkatzen hatten ihm schwer zugesetzt. Die anderen Lamenis gingen langsam auf ihn zu, Berlienies nahm eine Waffe und hielt sie, zum Todesstoß bereit über seine Brust.
    „Nein!” Yirmesa blickte Berlienies an: „Lass ihm sein Leben!”
    „Warum?”
    „Berlienies, bitte! Hilf ihm. Er blutet! Die Käfer! Schnell, er wird es sonst nicht schaffen.”
    Die Krallen der Feuerkatze hatten seinen Nacken und die Schulter aufgeschlitzt, und sein halbes Gesicht war verbrannt. Berlienies schluckte, legte aber die Waffe nieder. Karlema kam dazu und versorgte ihn. Die kleinen Käfer krabbelten in die Wunden, fraßen das verbrannte Gewebe und stoppten die Blutungen.
    „Ich weiß nicht, ob wir das nicht bereuen werden. Er wird wieder seine Waffe gegen uns erheben”, sagte Berlienies verunsichert.
    „Ja, aber nicht heute! Ich fühle, dass wir das Richtige tun.” Keiner wagte es Yirmesa zu widersprechen. Sie konnte nicht anders, er durfte einfach nicht sterben. Sie wollte sich nicht erklären, warum sie Manoos gegenüber Gnade walten ließ.
     
    Die Lamenis löschten die brennenden Leichen der Soldaten. Sie befreiten Levinie, die sofort zu Yirmesa lief und sie in die Arme schloss.
    „Befreit alle und helft den Verletzten! Wir müssen hier weg. Wir gehen zum Halion!”, hörte sie Karlema rufen.
    „Wo kamen nur die Feuerkatzen her?”, fragte Kiris. „Die sahen völlig anders aus als die, die wir kennen.”
    „Frag nicht, dank ihnen einfach. Wir können fliehen!” Karlema hatte zu ihrem Glück wohl andere Sorgen, als auf diese Frage einzugehen. Yirmesa biss sich auf die Lippe und schwieg. Bisher hatte niemand bemerkt, wer in ihrer Robe saß. Der kleine Garia hatte viel zu viel Angst, um einen Ton von sich zu geben.
    Sie sah, dass nur wenige Lamenis unverletzt geblieben waren. Karlema und Berlienies hatten viel zu tun. Mit Schrecken vernahm sie, dass auch Verlia verletzt worden war. Sie freute sich aber, dass sie überlebt hatte. Viele andere, die sie kannte, befanden sich nicht mehr unter den Flüchtlingen.
    Levinie hob den Arm: „Wir gehen!”
    Wie hatte es nur so weit kommen können? Yirmesa versuchte die jüngsten Ereignisse zu verstehen. Vergeblich. Ohnmächtig vernahm sie den Exodus ihres Volkes. Sie und die Lamenis nutzten einen Nebenzugang des Wurzeltempels, um nicht zwischen die Fronten zu geraten. In Menisis tobte Krieg. Die Feuerkatzen versuchten vergeblich, den Wurzeltempel zu stürmen. Yirmesa sah, dass die fremden Krieger verzweifelt um ihr Überleben kämpften und dabei, ohne sich dessen bewusst zu sein, ihre Flucht deckten. Nahezu alle Bäume brannten, sie wehrten sich nicht mehr. Waren die Geister ihrer Ahnen bereits tot?
    Verlia lag auf

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