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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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umher. Die militärische Ordnung der Renelaten löste sich auf. Nur vereinzelte Schützen schossen auf diese Wilden, es gab keine Frontlinie mehr.
    Die Eingeborenen rannten fanatisch auf seine Kameraden zu. Seine Reiter stürmten von der östlichen Flanke heran und griffen aus vollem Galopp an. Sie trafen die Bestien und leider auch ihre eigenen Waffenbrüder.
    „Nein! Bildet eine Linie!” Niemand konnte ihn in dem Getöse hören. Die Reiter trampelten alles nieder, durch die Wucht flogen unzählige Körper durch die Luft.
    „Nein, nein! Formiert euch!” Er resignierte – seine Männer hörten ihn nicht mehr. Nicht weit von ihm zerfetzte eine Eingeborene gerade einer Feuerkatze nur mit ihren Pranken den Schädel. Sie glich inzwischen mehr einer Echse, allerdings einer, mit ziemlich langen Krallen. Blindwütig trieb sie einer weiteren ihre Pranke in die Augen.
    Die meisten seiner Verbündeten fielen aber nicht durch die Lamenis-Echsen, sondern wurden von riesigen Wurzeln gepackt, welche die brennenden Kadaver unter die Erde zogen. Der Boden begann in der Tiefe zu glühen.
    Kalson blickte nach oben. Die letzte Bastion der Renelaten befand sich in der Luft. Die verbliebenen Maschinenarmbrüste auf den beiden Schützenschiffen feuerten ohne Unterbrechung. Die glühenden Eisenpfeile töteten viele der Wilden, wobei sich ihre archaische Echsenhaut nach dem Tod zurückverwandelte. Er konnte nicht verstehen, dass ein derartiger Fluch auf diesem Volk lastete.
    Mit Schrecken stellte er fest, dass durch die Hitze des lodernden Bodens die Luftschiffe unfreiwillig an Höhe gewannen. Sie trieben ab und verfingen sich an höheren Bäumen abseits der Schlacht. Das Sperrfeuer aus der Luft schützte sie jetzt nicht mehr.
    „Rückzug! Sammelt euch. Bildet eine neue Frontlinie!”, brüllte Kalson abermals. Zwei Gardesoldaten hatten sich zu ihm vorgekämpft.
    Eine der Wilden, der bereits ein Pfeil aus der Schulter ragte, rannte auf ihn zu. Die Gardisten stellten sich ihr. Dem Vorderen biss sie die Kehle durch, der Zweite konnte sie allerdings aufhalten, er köpfte sie und hackte ihren Körper in Stücke. Kalson rang nach Luft: „Los! Helft mir den Prinzen aus dem Wrack zu bergen!”
    Wo war Lorias? Er drehte sich um, sie hatte eine Platzwunde am Kopf. Sie war nicht bei Bewusstsein - er schluckte, es gab keine Seherin im Orden, die er mehr hasste, aber sie war noch nicht tot. Das Schicksal würde ihn einholen, so oder so, egal ob er ihre lausige Seele heil nach Saladan bringen würde oder nicht.
    Prinz Manoos hustete, er versuchte zu sprechen, aber Kalson verstand kein Wort. Er durfte nicht sterben, nein. Nicht er! Fast alle Renelaten in seiner Nähe waren tot oder schwer verletzt. Zu viert versuchten sie zu fliehen, er half Manoos, während der Gardist Lorias trug.
     
    Karlema blickte in den blutroten Himmel. Stille. Sie fühlte sich erregt, diese Kraft, sie spürte erneut ihre Jugend. Ein Blitz störte ihr Sinnesfest, der Donner folgte einen Lidschlag später. Bilder des Kampfes blitzten in ihrer Erinnerung auf. Schreie schmerzten in ihren Ohren, sie wusste auf einen Schlag wieder, wo sie sich befand.
    Das Ritual war ein Fluch, sie hatte sich früher geschworen, nie wieder die Blutgier ihrer Ahnen zu rufen. Sie war sich sicher, dass sie für ihren Verrat bezahlen würde.
    Berlienies hatte den Kreis gelöst, eine Feuerkatze hatte sie angesprungen. Karlema konnte ihr nicht mehr helfen, aber ein Ast des Halions erschlug den Angreifer. Das Gesicht von Berlienies war durch die Flammen gezeichnet, sie sackte kraftlos zu Boden – das Ritual war gebrochen. Die vielen feinen grünen Ranken an ihrem Körper zerfielen zu Staub.
    Karlema taumelte rückwärts und fiel ebenfalls benommen auf den Boden, erschöpft konnte sie sich nicht weiter zur Wehr setzen. Sie sah, wie eine weitere Katze auf Berlienies zustürmte.
    „Die Erde soll euch holen!” Berlienies schleuderte der Feuerkatze eine stinkende Flüssigkeit entgegen. Angewidert verlor ihre Angreiferin kurzzeitig ihre Orientierung, wobei der Boden unter ihnen zu leben begann. Unzählige fingerlange Käfer griffen die Feuerkatze an und schnitten ihr das Fleisch von den Knochen. Die Katze wand sich schmerzverzerrt auf dem Rücken, während brennende Käfer aus ihrem Maul drangen.
    Karlema sah wie Berlienies versuchte, die Kinder und die Jungtiere der Schwarzwölfe zu beschützen. Keiner blieb in dieser Schlacht verschont. Ihr fehlte aber die Kraft, um zu helfen. Die Antwort der Angreifer

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