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Ninis - Die Wiege der Baeume

Ninis - Die Wiege der Baeume

Titel: Ninis - Die Wiege der Baeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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anzutreten hatten.
    „AJADAHEE!”, brüllte sie. „Seht diese Armee, seht diese Waffen! Es braucht nicht weniger, um uns zu besiegen!” Es konnte jetzt nicht mehr schlimmer kommen.
    Die Frauen stampften mit dem Bein auf – BAM –
    „Seht die Furcht!” – BAM –
    „Seht die Wut!” – BAM –
    „Seht die Schmerzen!” – BAM –
    „Seht das Blut!” – BAM –
    „Das Blut!” – BAM –
    „NARL!”
    Die Wärme des Bodens durchfuhr Niavias Beine. Merkwürdiges ging in ihr vor, die Muskeln spannten sich, sie verspürte keine Furcht mehr. Auch ihre Sinne schärften sich, sie roch jeden Schweißtropfen, hörte den Herzschlag und sah die zuckenden Augenlider ihrer Feinde. Hunger! Sie schmeckte deren Furcht, gierte nach Blut! Fressen! Sie sah nur noch Opfer, die sie gleich erlegen würde. Kraft! Sie fühlte sich so gut. Sie schrie!
     
    Kalson beobachtet die Veränderungen der Eingeborenen mit Abscheu. Diese stampften im Takt auf den Boden und archaische Körperpanzer drangen rotschwarz aus deren Haut. Jegliche Ähnlichkeiten mit den Lamenis verschwanden, während ihre Augen voller Blut liefen und hinter grotesken Verknöcherungen in den Gesichtern verschwanden. Fauchen. Sie ließen ihre Waffen fallen. Ihre Hände wurden zu Pranken und sie fletschten die inzwischen fingerlangen Zähne. Einige kauerten jetzt auch auf allen Vieren, sie schlugen sich selbst und leckten ihr Blut.
    „Ich würde eher eine Feuerkatze küssen, als mit einer von denen alleine sein”, hörte Kalson seinen Späher sagen.
    Er erschrak über seine Gefühle. „Die sind verflucht, der ganze Berg ist verflucht!” Er konnte kaum glauben, dass er eben noch Mitleid empfunden hatte. Niemand hatte ihn auf solche Bestien vorbereitet. Er blickte zu Lorias und nickte, alle sollten jetzt sterben.
    „ANGRIFF! Für den Orden!”, brüllte Kalson. Glühende Eisenpfeile schwirrten los.
    „BARASTE!” Der mutmaßlichen Königin der Feuerkatzen loderten Flammen aus dem Fell. Die schmuckvollen Rüstungsplatten schmolzen und fügten sich eng an ihren Körper. Sie war umgeben von einer flüssigen, rotsilbernen Rüstung, die den ganzen Körper bedeckte. Er verstand nicht, wie so etwas möglich war, aber die ersten Feuerkatzen sprinteten bereits los.
    Die Eingeborenen schrien wild und liefen wie ein Rudel ausgehungerter Furien auf seine Männer zu. Er sah fanatische Wut in deren Augen, das Geschrei war ohrenbetäubend, es gab wohl nur den Tod, der sie jetzt noch aufhalten könnte. Die Erde vibrierte und die Hitze flirrte über den Feuerkatzen.
     
    „N O R”, klang es in einer Lautstärke über das Schlachtfeld, dass er und alle anderen sich die Hände vor die Ohren hielten. Die Reittiere scheuten, die Eisbären bäumten sich auf und die Feuerkatzen riss es auf den Rücken. Die Erde bebte, gegen wen waren seine Männer nur in diesem verdammten Tal angetreten?
    „HALION! USE NASTERNE TES!”, hörte er die Feuerkatze in der rotsilbernen Rüstung brüllen. Seine Ohren schmerzten, er sackte auf die Knie.
    Kalson besann sich wieder, er schaute erschreckt auf das Schlachtgetümmel. Dem Steuermann des Flaggschiffes lief Blut aus den Ohren. Er schrie, verlor das Gleichgewicht und ging über Bord.
    „Gegensteuern! Sofort!” Aber das Steuer blieb unbesetzt. Das Flaggschiff bekam Schlagseite und kollidierte mit einem kleineren Schützenschiff schräg über ihnen. Kalson stürzte durch die Erschütterung, er hörte noch, wie die gerissenen Taue über das Deck peitschten. Sie trafen die Gondel, die sich durch den Aufprall von den Seilen löste. Die Männer fielen in die Tiefe. Der Kohleofen, der die Eisenpfeile zum Glühen brachte, steckte das Leinentuch des Flaggschiffes in Brand, wodurch die riesigen Tuchkammern, die das Luftschiff am Himmel hielten, im Nu in Flammen standen.
    „Wir stürzen ab!” Seine Worte verhallten im Lärm. Das Flaggschiff des Prinzen sackte ab. Mit lautem Getöse bohrte sich die schwere Holzgondel in den Boden.
     
    Als Kalson wieder zu sich kam, sah er aus dem Wrack des Flaggschiffes, wie Wurzeln aus der Tiefe drangen und in die Stellungen seiner Männer schlugen. Die Erde explodierte, Eisenschilde, Holzbarrieren und die Glieder seiner Soldaten zerbarsten. Eine Wurzel schleuderte einen Eisbären durch die Luft. Viele Renelaten wurden dadurch zerschmettert. Die Knochen des Tieres drangen blutig aus dem Fell. Durch die peitschenden Wurzeln gerieten die Eisbären in Panik, sie warfen ihre Schützen ab und liefen unkontrolliert

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