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Ninja-Rache

Ninja-Rache

Titel: Ninja-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns auf das Anlegen konzentrierten.
    Deshalb traf uns der Angriff wie ein flammer!
    Genau innerhalb des Zwischenraums tauchte er auf. Ein klumpiger, glatter, glitschiger, widerlicher Körper mit langen Armen und Krallenhänden, einem offenen Maul, aus dessen oberer Hälfte die Pfeilspitze schaute. Sie hatte ihn nicht vernichten können. Er schnellte hoch, wie vom Katapult geschleudert. Der Skipper schrie noch ein »He, was soll das?!« dann röchelte er auf, als sich der Tengu gegen ihn warf und zielsicher die Kehle des Mannes mit seiner rechten Klaue zu fassen bekam.
    Der Mann fiel zurück auf das holprige Katzenkopfpflaster. Wir konnten leider nicht erkennen, was mit ihm geschah, denn der klotzige Körper des Tengu verdeckte unsere Sicht. Die Überlebenschancen waren gering, dafür kannten wir das Monstrum gut genug. Ich hatte mich aufgestellt und war mit einem Sprung von Bord. Über die Reling hinweg flog ich, zog meine Waffe, kam auf und schoß sofort. Die Kugel schüttelte den Tengu durch, als sie in seinen Rücken drang. Er wurde wütend, fuhr herum und schleuderte seine langen Arme vor, von denen eine Kralle blutverschmiert war.
    Der Pfeil war noch schneller.
    Und er traf genau in ein Auge der dämonischen Bestie. Die anderen Schreie der Menschen hörte ich kaum, ich sah nur den Tengu, wie er sich um die eigene Achse drehte und aus seinem getroffenen Auge eine rote Schleifspur drang.
    Dann huschte Suko an mir vorbei. Lebensgefährlich nahe ging er an das Monstrum heran.
    Er drosch zu.
    Die Peitschenriemen zeichneten Streifen in die Haut, und sie erwischten auch das flache Gesicht des Tengu, als dieser sich drehte, wobei ein Riemen auch das zweite Auge zerstörte. Genau diese Tatsache läutete das Ende des Tengu ein.
    Zurück blieb eine Hülle, die wie ein dunkler Teerfleck aussah, die sich zum Glück nicht regte.
    Shao kümmerte sich um den Bootsverleiher, der auf dem Rücken lag und sich nicht rührte. Um seine Kehle herum breitete sich eine rote Lache aus. Auch sein hellgrauer Bart war blutbefleckt, aber er lebte, denn Shao brüllte nach einem Arzt.
    »Schon unterwegs!« schrie ein Zeuge.
    Es war ein junger, der ankam und einen hellen Knüppel schwang. Heftig atmend blieb er vor uns stehen. »Verdammt, was war das?« brüllte er.
    »Keine Ahnung.«
    »Sie haben es gesehen. Sie haben auch geschossen.«
    »Seien Sie froh.«
    Shao winkte uns zu. Wir blieben bei ihr und hörten die scharf geflüsterten Worte. »Was sagen wir der Polizei?«
    »Die Wahrheit«, erwiderte Suko. »Es gibt ja genügend Zeugen.«
    »Daß es verdammt eilt, wissen wir. Ich will nur nicht, daß wir so lange aufgehalten werden.«
    »Klar, du hast recht, Shao. Mal sehen, wie der Hase läuft. Aber eines ist sicher, Freunde. Dieser Tengu ist nicht mit dem zu vergleichen, den wir schon einmal kennengelernt haben, in dieser komischen Schule, wo nur Japaner unterrichtet wurden. Damals war es ein Mensch, hierein undefinierbares Monstrum.«
    »Stimmt«, sagte Suko. »Das ist ja das Fatale an der Sache. Die Tengu-Geister können sich alle möglichen Körper aussuchen. Da kann fast jeder einer sein, wenn er sich nicht gerade von einem Raben in ein derartiges Monstrum verwandelt.«
    »Sogar hohe Militärs«, sagte Shao.
    Wir hatten sie sofort begriffen. Die Chinesin dachte an die Delegation aus Japan, die Fort Presidio einen Besuch abstattete. Daß unsere Gesichter erbleichten, war nicht zu vermeiden.
    »Meinst du, daß sich unter den Typen der eine oder andere Tengu befindet?«
    »Ich befürchte es, John…«
    ***
    Immer wieder gibt es Tage im Leben eines Menschen, wo er es bereut, gewisse Dinge getan zu haben.
    Auch Yakup machte da keine Ausnahme. Er hatte sich bewußt in die Einsamkeit zurückgezogen und auf allen technischen Schnickschnak verzichtet. Sogar einen Wagen wollte er nicht fahren, nur einfach in der Einsamkeit leben, ohne auch nur von der Zivilisation gestreift zu werden. Das rächte sich nun.
    Mit einem Fahrzeug hätte er die Strecke wesentlich schneller geschafft. So war er gezwungen, einfach nur zu laufen, und die Meilen reihten sich aneinander.
    Sie zogen sich für einen Menschen, der es eilig hatte, noch mehr in die Länge.
    Der Ninja war davon überzeugt, daß Shimada mittlerweile zum dritten Schlag ausgeholt hatte, und er fragte sich, wie er seine Hütte wohl vorfinden würde.
    Mit langen Schritten durchmaß er die kalte, öde und menschenleere Gegend. Daß er sich in der USA befand, war nicht zu erkennen. Er hätte sich auch

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