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Ninja-Rache

Ninja-Rache

Titel: Ninja-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich erfahren, was Sie wirklich in dieser Stadt zu suchen haben.«
    »Können Sie gern«, sagte Suko.
    Wir waren in Ungnade entlassen, was uns allerdings nicht weiter störte. Wir wohnten tatsächlich im Hyatt und ließen uns mit einem Taxi zu diesem Prunkpalast bringen. Obwohl der Verkehr beinahe schon nageldicht war, fiel Suko auf, daß uns ein Wagen verfolgte.
    »Thompsons Leute?« fragte ich vom Beifahrersitz aus.
    »Keine Ahnung.«
    »Was ist es denn für eine Automarke?«
    »Du wirst lachen, John, ein Japaner. Toyota, wenn mich nicht alles täuscht.«
    »Das läßt tief blicken.«
    »Muß aber nichts zu sagen haben. Japanische Wagen gibt es hier wie Sand am Meer.«
    Der Wagen hielt vor dem Hyatt, wo wir für einen Moment von den tollen gläsernen Außenaufzügen abgelenkt wurden. Ich zahlte, legte ein Trinkgeld hinzu und betrat hinter Shao und Suko die weite Halle mit dem vielen Glas und dem großen Wasserfall.
    Jemand tippte mich an. Es war ein Angestellter des Hotels, ein Page, der mich ansprach: »Mr. Sinclair?«
    »Stimmt.«
    »Eine Nachricht, Sir.«
    Er hielt mir ein Tablett hin. Ich nahm den Umschlag, fetzte ihn auf und zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier hervor.
    Suko und Shao waren neugierig nähergetreten. Sie lasen beiden mit und schluckten auch gemeinsam.
    Mir war ebenfalls nicht wohl, denn in ungelenken Druckbuchstaben hatte uns jemand mitgeteit, daß es unseren Freund Yakup bereits erwischt hatte.
    Ich knüllte den Zettel zusammen. »Also doch. Sie haben eine Spur zu Yakup.«
    »Im Gegensatz zu uns«, flüsterte Shao.
    Sie hatte ihre Waffe unter einem weitfallenden Cape verborgen.
    »Dann haben sie auch genau gewußt, wo er sich verborgen hat«, erklärte Suko.
    »Wer denn?«
    »Der Club.«
    Ich schielte den Inspektor von der Seite her an. »Das kann ich nicht so recht glauben. Ich tendiere eher zu Shimada, denn er und Yakup sind wie Feuer und Wasser, obwohl sie sich immer gegenseitig anziehen.«
    »Dann müßte sich Shimada auch mit den Tengus verbündet haben«, sagte Shao.
    Ich schaute sie an. »Weißt du was?«
    »Nein.«
    »Das wäre furchtbar…«
    ***
    Er schrie und schrie, denn er konnte einfach nicht anders. Die Enttäuschung hatte sich wie eine scharfe Säure in seine Seele gefressen und Teile in ihm zerstört.
    Es war furchtbar, schlimmer, als er es sich vorgestellt hatte, und aus seinen Augen rannen die Tränen. Jetzt hätten ihn seine Feinde wehrlos erwischen können, doch sie ließen ihn in Ruhe, als wollten sie seinen Schmerz auskosten.
    Der Schrei des einsamen Ninja hallte durch das menschenleere Land und schien dem Lümmel entgegenfliegen zu wollen. Er erzeugte ein schauriges Echo, er wiederholte sich immer und immer wieder, wenn er von den Felsen zurückgeworfen wurde, bis er schließlich verklang und Yakup langsam den Kopf senkte.
    Er schluchzte nur noch, wobei seine mächtigen, breiten Schultern bebten, als würden sie von mächtigen Stromstößen durchschüttelt. Am liebsten wäre er geflüchtet, irgendwohin gelaufen, um sich einfach nur zu verstecken.
    Aber er blieb stehen, starrte das Grab an, das keines mehr war, weil es geschändet wurde.
    Nur allmählich verschwand der Tränenschleier, so daß sich sein Blick wieder klären konnte. Es grenzte an Masochismus, daß Yakup vor dem schlichten Grab stehenblieb, um die Eindrücke aufzunehmen, als wären diese in einen Computer einprogrammiert worden.
    Die Graberde sah so aus, als wäre sie von zahlreichen Hacken und Schaufeln aufgewühlt worden. Wer immer das getan hatte, seine Arbeit war gründlich gewesen, denn er hatte es nicht beim Aufhacken der Erde belassen, er hatte die Leiche des Jungen aus der Tiefe hervorgeholt. Was dann mit dem Toten geschehen war, das konnte Yakup nur vermuten, daran wollte er auch nicht denken, aber er wurde durch die grausamen Tatsachen immer daran erinnert.
    Sie hatten bewußt etwas zurückgelassen. Ein Büschel Haare zum Beispiel, ein Fetzen Stoff, denn der Junge war in seiner Kleidung begraben worden.
    Sein Körper war noch nicht vollständig verwest gewesen, das dauerte länger, und auch davon hatten die oder hatte der Killer ein schauriges Souvenir zurückgelassen.
    Der Knochen hob sich farblich von der braunschwarzen Graberde ab. Er steckte schräg im Boden, und Yakup konnte es nicht länger mit ansehen. Er bückte sich und zog den Knochen hervor.
    Es war der Teil einer Hand, denn er hielt gleich zwei fleischlose Finger fest.
    Sie fielen wieder, und Yakup wandte sich ab. Plötzlich kam ihm

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