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Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Titel: Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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Dort soll es die besten Schulen geben, habe ich gehört.“
    „Die besten bestimmt. Und die teuersten.“ Der Mann lachte ohne für Auric offensichtlichen Grund in sich hinein. „So was kostet eine Menge Geld. Das muss man erstmal haben. Hast du vielleicht an einem besonders ertragreichen Raubzug deiner Brüder teilgenommen?“ Die Augen des Steinmetzen sahen ihn erwartungsvoll an. Wohl weil er eine wilde Barbarengeschichte erwartete, vermutete Auric.
    Langsam, stellte er fest, ging ihm dieser Kerl auf die Nerven. Eigentlich sah er sich selber ganz und gar nicht als Aufschneider, der sich irgendwelche Geschichten aus der Nase zog, aber dieser   Steinmetz bettelte einfach darum, dass man ihm das Maul stopfte. Was würde denn sein Rollenbild vom brutalen, stumpfen, mittellosen Barbaren einmal so richtig gerade rücken?

    Auric hörte sein Brüllen von den Wänden der engen, kalten Gasse widerhallen, als er die Axt schwang. Blut spritzte warm in sein Gesicht.
    Er riss die Waffe wieder frei, sprang von dem zu Boden Stürzenden zurück in eine kampfbereite Haltung. Zurecht – seine Gegner stürmten erneut aus verschiedenen Richtungen auf ihn zu.
    Der Steinmetz, wusste er, war hinter ihm. Er spürte das Sausen seines Kurzschwerts. Machte, um ihm auszuweichen, einen weiten Ausfallschritt zur Seite, schwang seine Axt gleichzeitig in Richtung des zweiten Angreifers. Am Rand seines Blickes glitt der Steinmetz mit einem Fluch an ihm vorbei. Und das wendigere Kurzschwert seines neuen Gegners zog zu einem tiefen Hieb herab, den die plumpe Axt nicht abwehren konnte – Auric wünschte sich sein eigenes Schwert herbei. Er ließ die Kraft des eigenen Hiebs stattdessen in den Schwung einer Hüftdrehung einfließen und in zusätzliche Wucht für den aufwärts schnellenden Tritt. Sein Stiefel krachte in den Bauch des Angreifers, trieb ihm die Luft aus dem Leib, dessen Schwert zog ungerichtet vorbei. Die beiden anderen mussten ausweichen, wollten sie nicht ihren stürzenden Kumpan erstechen, behinderten sich dabei gegenseitig. Einer stürzte dabei fast über die Leiche des Kerls, der als erstes durch Aurics Axt gefallen war. Auric hielt sie grimmig grinsend mit der erhobenen blutbefleckten Axt in Schach.
    Der Steinmetz bezog neben einem seiner Kumpane Stellung, während er Auric mit hasserfülltem Gesicht fixierte und sein Schwert schwingend ein scharfes Netz von kurzen Bögen in die Luft wob. Der Dritte erleichterte unterdessen seinen toten Kumpan um dessen Schwert, als Ersatz für den Verlust der eigenen Axt, die Auric ihm gleich zu Anfang entrungen hatte, als der von ihnen als leichter Hinterhofraub gedachte Überfall zu einem wüsten Gerangel ausgewachsen war.
    Der Steinmetz trat vor, dabei jedoch sorgfältig bedacht, nicht in Aurics Gefechtskreis zu geraten.
    „Komm her, du ungewaschener, verfickter Drecksack!“, fauchte er Auric an. „Wir wären mit deinem Studiengeld zufrieden gewesen. Aber du musstest dich ja wehren. Jetzt machen wir diese Gasse hier ganz speziell für dich zur Hohen Universität des Langsam-und-dreckig-Krepierens.“
    Der dritte Kerl gesellte sich neu bewaffnet zu den beiden, ließ ebenfalls sein Schwert durch die Luft sausen, der Nebenmann des Steinmetz fiel in den Dreiklang sirrender Schwerterklingen ein. Die Drei waren nicht schlecht und konnten mit ihren Waffen umgehen. Das war kein wildes Gefuchtel, das waren klare, mit routinierter Lässigkeit ausgeführte Schwungkombinationen. Ihre Überzahl machte sie erneut sicher, und sie agierten gemeinsam wie eine sich langsam und gefährlich nähernde Wand von scharfem, sausendem Stahl. Die Flügelmänner rückten allmählich seitwärts vor, um Auric in die Zange zu nehmen.
    „Du wärst besser in deinem verlausten Drecksland geblieben“, blaffte der Steinmetz ihn weiter an, „und hättest weiter die Läuse vom Kopf deiner Spießgesellen gefressen. Ein Sack voll idirischer Münzen macht dich noch lange nicht zu einem von uns, du Halbaffe! Was bildest du dir eigentlich ein? Das Geld geht jetzt wieder zurück an idirische Bürger, wie es sich gehört.“  
    Der Steinmetz wollte Zeit gewinnen, damit seine Kumpel in seine Flanke gelangen konnten, das war Auric klar. Doch er sah dem Steinmetz ins Gesicht und spürte, wie unter der oberflächlichen Schicht der Kampfeshitze, die durch seinen Körper pulsierte, etwas Dunkles und Unkontrollierbares hochkochte. Er blickte in die Augen des Steinmetzen, eines Bürgers einer idirischen Provinz, und sah in die gleiche

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