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Ninragon - Homunkulus

Ninragon - Homunkulus

Titel: Ninragon - Homunkulus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
Vom Netzwerk:
Sie, wer dann? Wenn er sich auf Kinphaurenränke einlässt. Auf dem Gebiet müssten Sie sich doch auskennen.«
    Sein Kopf zuckte ruckartig zu ihr hin, hielt ihren Blick mit dem seinen.
    »So wie wir alle«, sagte er. »Wir leben in Rhun, einer Stadt der Kinphauren.«
    Da hatte er wohl Recht.
    Und sie dachte nach. Bei der nächsten Gelegenheit, bei der sie allein war und den Kopf dafür freihatte.
    Wer hatte sie denn eigentlich in dieses Debakel bei den Häfen hereingeschickt? Sandros hatte ihr eine Orbus-Botschaft zugesandt. Von irgendwo. Hätte von irgendwem eine Information bekommen. Wollte weiter nachforschen. Und Ergebnis davon war, dass sie alle in die Häfen geschickt wurden, in eine Situation, die einem Krieg entsprach. Eine harte Truppe zum Eingreifen.
    Sandros hatte tatsächlich niemals gesagt, von wem der Tipp mit der Übergabe des Homunkulus in den Häfen überhaupt kam. Sie hatte auch nicht hart nachgehakt, woher Sandros Informationen stammten. Er hatte nur behauptet, sein Netzwerk wäre dicht genug, als dass er mitbekäme, wenn irgendetwas passieren würde. Und sie hatte dieses Netzwerk erst gar nicht in Frage gestellt. Warum sollte sie auch? Sein System hatte sich immer bewährt. Warum also hinterfragen?
    Vielleicht war ja diesmal der Tipp von einem Firaik Estgairn oder einem anderen Kinphaurenspitzel gekommen.
    Und jetzt, wo sie darüber nachdachte: Wer hatte sie die ganze Zeit mit irgendwelchen Tipps subtil in eine bestimmte Richtung gelenkt?
    Wenn das stimmte …
    Dann hatten die Kinphauren oder Banátrass sie gar nicht für die eigentliche Ermittlungsarbeit gebraucht. Nur für den dreckigen Teil, nur um den Krieg zu führen.
    Aber dafür waren sie nicht geschaffen. Das hatten die Ergebnisse gezeigt.
    Und dafür war sie nicht zu haben.
    Sie führte nicht die Kriege anderer.

12
    Da stand der Kerl wieder, lehnte diesmal im Türrahmen eines Ladeneingangs. Aufreizend wie beim letzten Mal, schmaler Schnurrbart, beide Daumen im Gürtel eingehakt, Füße überkreuz. Diesmal winkte er sie sogar knapp mit der linken Hand zu sich heran.
    Also klopfte sie kurz Chik ab, schlenderte hinüber und tat so, als ob sie sich für Schals und Halstücher interessieren würde. Der Rattenfürst, der Botenjunge des Vastacken, wich, als sie nähertrat, zurück in das Dunkel des schmalen Ladens; sie folgte ihm nach einem Moment des Stöberns in der ausgehängten Ware. Der Laden war schließlich direkt an einer belebten Straße, wo sie wer weiß wer sehen konnte.
    Das Ladenlokal war leer, der Inhaber hatte sich wohl auf einen Wink des Rattenfürsten in den Hinterraum verzogen.
    »Vai Gau Nan, lässt ausrichten, dass er dich sehen möchte.«
    Wenn’s nur das war. »Okay, ich komme in die Gärten.«
    »Nein, nicht in die Gärten. Direkt ab an die Arbeit.« Und grinste sich eins.
    Arbeit anderer Leute? Die Kriege anderer Leute? Das feiste Grinsen und ein wunder Punkt in ihrem Inneren – es ging augenblicklich mit ihr durch.
    »Was soll das heißen …« Sie hatte ihn schon am Kragen gepackt, da hob der Rattenfürst beschwichtigend die Hände. Und dämpfte sein Grinsen dann doch eine Spur ab. Wollte dieser Tage denn einfach keiner eins in die Fresse von ihr?
    »Ho, Danak. Kein Hass«, warf Botenjunge ihr entgegen, sein Gesicht nah bei ihrem, während sie ihn zu sich heranzog. »Vai Gau Nan hat mitbekommen, wie sehr du dich abgeackert hast. Das hat seinen Respekt. Die Firnwölfe sind hartnäckig. Die kriegen wir später. Jetzt müssen wir sie von ihrer Unterstützung abschneiden. Willst du den Homunkulus?«
    Sie ließ den Kragen des Rattenfürsten los.
    »Was soll das heißen?«
    »Der Kontakt der Firnwölfe zu dieser Schar, die jetzt den Homunkulus hat, kam über ihren ehemaligen Mann Lenk zustande. Über diese Truppe ergibt sich ein Netz zu allen möglichen Verbindungen. Auch zu den Rebellen. So wie wir über unsere Netze mitbekommen haben, dass ihr wie die Hölle hinter diesem Homunkulus her seid, kriegen wir auch einige andere Sachen mit, an die ihr Gänsehüter nicht die Nase kriegt.
      Vai Gau Nan gibt dir etwas, was dich zu dem Homunkulus führt. Dafür hilfst du ihm, wenn es gegen die Firnwölfe geht.«
    »Was heißt das? Informationen kannst du mir doch auch schon direkt geben. Oder lässt dich der Vastacke an so was nicht ran?«
    Botenjunge überging das mit einem einseitigen Nasehochziehen und einem Lippenraunzer. »Es geht nicht um Informationen. Direkter Einsatz.«
    Na gut? Was sollte das? Da musste sie schon mehr

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