Nix als Ärger mit dem Kerl!
sie dabei. "Von mir aus können mir sämtliche Rechtsanwälte der nördlichen Halbkugel auf den Hals hetzen."
"Oh, du verdammtes Miststück!" ging Clarissa mit gezückten Krallen auf sie los, aber Simon kam ihr zuvor.
"Ich ersetze den Schaden", erklärte er eilig und packte Clarissa mit der freien Hand, um sie an körperlichen Angriffen auf Wilma zu hindern. "Und im übrigen denke ich, dass Sie jetzt besser gehen. Erstens müssen Sie sich umziehen und zweitens sind solche Kindergeburtstage nichts für Sie. Habe ich recht?"
"Ich, ich soll gehen?" Clarissa bekam vor Empörung ganz runde Augen.
Wilma war nicht minder erstaunt.
"Aber wieso?" wollte sie von Simon wissen, aber der war gerade damit beschäftigt, Clarissa aus dem Haus zu komplimentieren.
"Wieso?" kreischte Wilma, als er endlich zu ihr zurückkehrte. "Was soll das? Ich habe dieser Megäre den Kaffee übergeschüttet, nicht umgekehrt. Himmel, ich verstehe Sie wirklich nicht. Sie tun..."
Der Rest des Satzes erstarb unter dem Kuss, den Simon ihr auf die Lippen drückten.
Zuerst war Wilma zu erstaunt, um reagieren zu können. Aber dann legte sie einfach ihre Arme um Simons Hals und erwiderte seine Küsse mit aller Leidenschaft, derer sie fähig war.
Zeit, Raum, alles war vergessen und in einem Nebel aus Glückseligkeit und zärtlichem Verlangen untergegangen. Die beiden hätten wohl noch bis in alle Ewigkeit in der Halle gestanden und sich geküsst, wenn nicht eine zarte Kinderstimme irgendwann leise gefragt hätte, ob Papa und Wilma nicht zum Kaffeetrinken zurückkommen wollten.
Da ließ Simon sie endlich los.
"Wir kommen, Schatz", lächelte er seinen Sohn an, der neugierig zwischen ihm und Wilma hin und her blickte. "Alles andere besprechen wir nachher."
"Nachher?" Rogers Blick wurde noch interessierter.
"Nachher", lachte Simon. Und dann hakte er sich bei Wilma ein und zog sie einfach hinter sich her in den Garten.
25. Kapitel
Ein großer gelber Mond sah durchs Fenster. Wilma drehte sich auf die Seite und kuschelte ihren Kopf an Simons muskulöse Brust.
"Und du bist sicher, dass wir Roger nicht überfordern?" fragte sie skeptisch, während ihre Finger sanft über Simons warme Haut strichen.
Er schüttelte den Kopf.
"Der Junge liebt dich", murmelte er leise. "Mindestens genauso sehr wie ich. Er wird glücklich sein, wenn er erfährt, dass du bald für immer bei uns bleibst."
"Ach, Simon." Wilma hauchte einen Kuss auf seine Brust. "ich kann es irgendwie noch gar nicht glauben. Gestern waren wir uns noch spinnefeind und heute..."
"Sind wir verlobt", lachte Simon glücklich. Er zog Wilma noch ein Stückchen näher an sich. "Aber wenn ich ehrlich bin, dann habe ich mich schon vor einiger Zeit in dich verliebt."
"Wann?"
Er lachte leise.
"Ich weiß es nicht genau. Irgendwann, als du mich zum ersten Mal angefaucht hast, glaube ich." Seine Stimme wurde ernst. "Aber ich habe mich gegen die Gefühle in mir gewehrt. Wilma, ich muss dir etwas erzählen." Simon legte sich etwas bequemer zurecht und schloss Wilma erneut in die Arme. "Als ich Rogers Mutter heiratete, war ich sehr, sehr verliebt in sie. Aber unsere Ehe hielt nur ganze zwei Jahre. Sie lernte schon bald nach unserer Hochzeit einen anderen Mann kennen, mit dem sie mich monatelang betrog. Dann trennte er sich von ihr und wir versöhnten uns. Aber als Gina schwanger war, tauchte der Kerl wieder auf und von da an war alles aus. Gina hatte nur noch diesen Mann im Kopf."
Er unterbrach sich, um Luft zu holen.
"Ich hoffte, dass das Kind alles ändern würde", fuhr Simon mit leiser Stimme fort. "Aber nur zwei Tage nach Rogers Geburt ist Gina auf Nimmerwiedersehen aus dem Krankenhaus verschwunden. Sie hat mich vom Flughafen aus angerufen, dass sie mit diesem Mann ins Ausland geht und nie mehr zurückkehren wird. Danach habe ich nur noch sporadisch von ihr gehört. Sie lebt jetzt irgendwo in der Nähe von Madrid, ist verheiratet, aber nicht mit ihrer großen Liebe und scheint recht wohlhabend zu sein."
Wilma lauschte, ohne Simon zu unterbrechen. Das Gehörte entsetzte sie. Was musste das für eine Frau sein, die ihr neugeborenes Kind einfach im Stich ließ?!
"Ich habe lange unter der Trennung gelitten", eröffnete ihr Simon ehrlich. "Und dann habe ich mir geschworen, dass mir so etwas nicht noch einmal passieren sollte. Und auch mein Sohn sollte stark und unabhängig werden, damit er nicht von seinen Gefühlen, sondern von seinem Verstand geleitet wird. Niemand sollte ihm jemals so weh tun, wie es
Weitere Kostenlose Bücher