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Titel: nmp12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Paris
oder Marseille? Oder zu dem Versteck der Goldbarren? Aber ganz bestimmt ist
jeder Gegenstand aus dem Besitz des toten Gangsters ein mehr oder weniger
wichtiges Beweisstück.
    „Bißchen mächtig, das Schloß,
hm?“ bemerkt der Mann von der Achterbahn.
    „Tja. Was meinen Sie: wozu
gehört der Schlüssel? Zu ‘nem großen Tor oder zu ‘ner Zelle in der Santé?“
    Er lacht:
    „Die in der Santoche haben so ähnliche Schlüssel, aber etwas anders. Muß wohl für ein Tor sein.“
    „Wahrscheinlich. Sagen Sie...
haben die Flics den gesehen?“
    Mein Freund macht eine
wegwerfende Handbewegung.
    „Ach, wissen Sie, die Flics...
Und außerdem, was sollen die damit?“
    „Stimmt. Ich kann zwar auch
nicht viel damit anfangen, aber... na ja, ‘ne sentimentale Erinnerung...“
    Ich nehm die Schlüssel und laß
ihm den Hut.
    Ich gehe die Avenue du Trône
hoch. Bei den Ringkampfbuden suche und finde ich den Wohnwagen, in dem ich
gestern Erste Hilfe erhalten habe. Auf einem Hocker davor sitzt ein
Kleiderschrank im Bademantel, zwischen den Beinen einen Eimer. Der Koloß schält
Kartoffeln fürs Abendbrot. Als ich näherkomme, hebt er den Kopf. Es ist
Herkules, mein Retter. Er erkennt mich. Nicht schwer, seit gestern abend!
    „Salut!“ begrüßt er mich.
    „Salut, Herkules.“
    „Hör endlich auf mit deinem
Herkules“, sagt er lachend. „Immer noch nicht o.k.?“
    Wir geben uns die Hand.
    „Doch, alles wieder o.k. Und
dein Bauch?“
    „Dem geht’s gut, danke.“
    Immer noch lachend klopft er
mir mit seiner tätowierten Pranke auf die Jacke, genau dort, wo meine Kanone
sitzt.
    „Schleppst du das Ding immer
noch mit dir rum?“ fragt er augenzwinkernd.
    „Hast du’s bemerkt?“
    „Ja, als ich untersucht hab, ob
du was gebrochen hattest. Ging nicht anders. Warum hast du die Knarre nicht
rausgeholt? Die wären abgehauen wie Spatzen...“
    „Tja, das ging so schnell. Dazu
hatte ich gar keine Zeit. Ist auch besser so... einerseits. Vielleicht hätte
ich sonst noch losgeballert. Wütend genug war ich. Aber ich schieß gar nicht so
gerne. Gehört nur zur Ausstattung.“
    „Ach ja?“
    „Ja. Aber sag mal... hast du
dich gar nicht gewundert?“
    „Ging mich nichts an.“
    Er setzt sich wieder und fährt
mit der Hausarbeit fort.
    „Und was mich nichts angeht,
darum kümmere ich mich nicht.“
    „Sehr vernünftig. Paßt mir aber
überhaupt nicht in den Kram. Wollte dich nämlich bitten, dich um was zu
kümmern, das dich nichts angeht.“
    „Ach ja?“
    „Ja.“
    „Nur raus damit. Mal sehn.“
    Ich schnappe mir eine Kiste und
setze mich ihm gegenüber. Auf dem Boden liegt ein Gemüsemesser. Ich heb’s auf,
angle eine Kartoffel aus dem Eimer und spiele Küchenhilfe.
    „Erst mal werd ich dir
erzählen, wer ich bin. Verlangt der Anstand. Ich bin Privatflic. Hat nichts mit
den andern zu tun...“
    „Will ich hoffen“, knurrt
Herkules-Fernand stirnrunzelnd. „Privatflic? Sag mal... nicht zufällig der, der
„Ja. Genau der. Hab vorgestern ‘ne Vorstellung auf der Achterbahn gegeben.“
    „Im Ernst? Also wirklich...“ Er
lacht. „Vorgestern auf der Achterbahn, gestern die Schlägerei. Was hast du
heute im Programm, wenn man fragen darf?“
    „Mich vom Riesenbaby
vergewaltigen lassen. Oder ‘ne Neuauflage der Nummer mit den Halbstarken. Aber
diesmal nacheinander, einzeln.“
    „Bei dem Riesenbaby hast du
Chancen. Die hat gerne was Zerbeultes. Aber mit den Halbstarken... Paß auf die
Augen auf.“
    „Wieso, haun die immer auf die
Augen?“
    „Ich mein deine Kartoffel. Gib
mal her... Tja, die Schweine von gestern... Werden wohl ‘n paar Tage
verstreichen lassen, bevor sie wieder auftauchen. Vor allem, wenn... hatte das
denn was mit der Sache auf der Achterbahn zu tun?“
    Er kümmert sich nicht um Dinge,
die ihn nichts angehen. Aber sonst ist er wie alle andern: neugierig.
    „Genau das möchte ich wissen.
Sind das Leute, die auf Bestellung und für Geld andere zusammenschlagen?“
    Ich werfe meine Kartoffel in
den Eimer und nehme ‘ne andere raus.
    „Möglich ist alles“, antwortet
Herkules. „Glaub ich aber nicht. Kann man nie so genau wissen.“
    „Würde mir gerne einen von denen vornehmen und ihn danach fragen.“
    „Ach ja?“
    „Ja.
    „Ich dachte, das wär wegen
deiner Freundin passiert. Weil die den Frauen immer an den Arsch packen.“
    „Eins schließt das andere nicht
aus. Wenn man ‘n Grund sucht, jemanden zusammenzuschlagen, befummelt man am
besten seine Freundin. Der wird dann

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