No more heartbreak
Neuestem Single und muss sich in der Stadt austoben.«
»Ah ja«, sagt Max. »Die zeremonielle Party-Tour.« Sie greift in die Einkaufstasche, holt die Mandelschokolade heraus und reißt sie auf. »Jungs in Beziehungen haben es ja soooo schwer – nur eine einzige Freundin, die alles dafür tut, damit es ihnen gut geht. Ich kann verstehen, wenn ihr die Gelegenheit dann beim Schopf ergreift und euch einfach austoben müsst .«
Er hebt beschwichtigend die Hände. »Ich tobe gar nicht, sondern bin nur der Beisitzer. Der Pizzaholer, der Partyfinder, der Falsche-Ausweis-Besitzer.«
Sie steigen über die Wurzel eines alten Baumes, die den Gehweg gesprengt hat.
»Wieso kann dein Freund unter der Woche Party machen? Hat er keine Schule?«, lenkt Max das Gespräch in ungefährliche Gefilde.
»Weil er auf jeden Fall auf Kenyon aufgenommen wird.« Ben bleibt stehen und legt sich die Hand auf die Brust. »Ich dagegen habe nur den Job bei meinem Vater sicher.«
Max lacht und spürt, wie ihre schlechte Laune verschwindet und der Krake seinen Klammergriff löst. »Aber wenn du an einer Uni aufgenommen wirst – und das wird schon klappen –, wirst du ein Selbstvertrauen haben, das deinem Freund fehlt, weil du es ganz allein geschafft hast. Du musstest dich dafür nicht auf deine Vorfahren verlassen.«
Ben erwidert ihr Lächeln und kann sein Glück nicht fassen: Er ist Max zufällig wiederbegegnet – und sie hat Kleider an und sieht toll aus mit ihrer vor Kälte roten Nasenspitze. Und sie ist lustig – und scheint genau auf seiner Wellenlänge zu liegen. Negativ: Dass er wahrscheinlich total übernächtigt aussieht, rote Chemieplörre rülpst und viel zu aufgehypt ist, um seinerseits witzig zu sein. Andererseits ist das alles auch egal: Es ist das letzte Schuljahr und wichtig ist nur die Arbeit. Rote Nasen und Humor sind nebensächlich.
Sie bleiben vor Max’ Haus stehen, und sie denkt an all die Abende, an denen Hugo sie zu ihrem Wohnheim zurückbegleitet hat. Bäh. Sie würde am liebsten ihren Kopf gegen das Treppengeländer schlagen und diese Gedanken loswerden wie Chlorwasser nach dem Schwimmen.
»Wie bewährt sich das Bettchen?«, fragt Ben.
»Großartig. Ich lege mich mindestens einmal täglich rein und lese Zeitung.« Sie erlaubt sich ein Lachen.
»Sorry … klar, natürlich.«
Sie bleiben einen Moment lang stehen, als sei dies ein Date, was es nun wirklich nicht ist. Max weiß nicht, warum sie nicht einfach reingeht. Schließlich streckt sie die Hand nach ihrer Tasche aus, und ihre Finger berühren sich, als er sie ihr reicht. »Okay, dann viel Glück mit deiner Klausur«, sagt sie.
»Danke. Dir viel Glück mit deiner … Schokolade.«
Max hält den Daumen hoch, eilt die drei Stufen hinunter und zieht ihre Schlüssel aus der Tasche. Ben bewundert, wie sich das Licht aus dem Wohnzimmerfenster in ihren Haaren spiegelt. »Max?«
»Ja?«
»Kann ich dir simsen?«
»Oh.« Max ist überrascht und zum ersten Mal seit Monaten von einem Jungen ein bisschen aus der Fassung gebracht.
»Ist nicht so wichtig.«
»Doch, doch, klar, das wäre toll.« Sie unterdrückt ein Lächeln und gibt ihm ihre Nummer.
KAPITEL 6
Ein paar Tage später sieht Max zu, wie Zach sorgfältig blickdichte, reflektierende Folie über Bridgets Fenster klebt. »Das ist doch lächerlich«, verkündet Bridget mit einem wütenden Blick auf ihr beige gefärbtes Spiegelbild, die Arme protestierend vor ihrem Tanktop verschränkt.
Zach, der sie vorschriftsmäßig ignoriert, glättet mit der Hand die dünne Beschichtung und lässt auch die letzte Ecke klaren Glases und damit die letzten roten Blätter an der Eiche draußen verschwinden.
»Äh, nein, das hier ist lächerlich.« Max hält ein Foto hoch, das aus dem Karton, den sie gerade packen, auf den blauen Teppich geflattert ist. Sie hält es der unschuldig dreinblickenden Bridget vor die Nase.
»Keine Ahnung, wie das da reingeraten ist.« Bridget kaut an einem Stückchen Nagelhaut herum, während Max Taylors letztes Vermächtnis – einen violetten Kenyon-Kapuzenpulli – penibel zusammenfaltet und auf seine anderen Besitztümer legt.
»Du hast keine Ahnung, wie ein Bikinifoto von dir hier reingeraten ist?«
»Hör mal, Max, er hat es gemacht, als wir in seinem Strandhaus waren. Technisch gesehen gehört es ihm, also gebe ich es ihm zurück. Das machen wir doch gerade, oder?« Bridget lässt sich aufs Bett fallen, ein Bild des Unglücks.
»Was wir hier machen, soll betonen, wie unheimlich
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