No more heartbreak
die Blogeinträge des Studenten über seine ersten Wochen an der Uni und seine Abenteuer im Village, und sie stellt sich vor, dass sie nächsten Herbst ebenfalls dort sein wird.
Sie greift gerade nach ihrer Teetasse und scrollt auf der Seite nach unten, wo Bilder von den Orientierungswochen online gestellt sind.
Und Hugo Tillman grinsend mit den anderen Studienanfängern vor der Bibliothek steht.
Oh.
Mein.
Gott.
Er ist nicht nur zu Besuch hier.
Er geht an die NYU .
KAPITEL 7
Max bedient sich einer uralten weiblichen Strategie – sich selbst wie ein Armee-Sergeant anzubrüllen: »Reiß dich zusammen! Du bist erbärmlich!« Es hat denselben Effekt, den sich selbst anbrüllen immer hat: Max hat nicht nur Angst um ihre Zukunft, sondern fühlt sich auch noch schlecht deswegen. Aber das Ganze ist doch wirklich unfair! Sie sagt ihren Kundinnen zwar immer: »Wer Fairness sucht, ist schon verloren«, aber Hugo Tillman wäre nun wirklich an jeder Uni dieser Welt genommen worden und hätte sie auch bezahlen können. Warum muss er ausgerechnet an ihre gehen? Das ist nicht fair und das würde sie auch der Fairness selbst ins Gesicht sagen.
Am folgenden Nachmittag ist Max so oft durch ihr Zimmer getigert, dass ihre Strumpfhosen Löcher bekommen haben.
»Hallo!« Zachs Schuhe erscheinen vor dem Fenster.
»Wie ist das passiert, Zach? Wie konnten wir das übersehen?« Max folgt ihm zu ihrem Schreibtisch. »Es stand weder auf Twitter noch auf seiner Facebook-Seite? Ihr müsst mir erklären, wie euch das entgehen konnte.«
»Okay.« Zach starrt sie ausdruckslos an und löst seinen Schal. »Du zuerst.«
Max macht einen Rückzieher. »Kannst du den Fall nicht behandeln, als wäre ich eine Klientin?«
»Du meinst, ich soll mich verhalten wie dein Angestellter?«
»Nein. Ja.«
»Und ich dachte, ich sei dein bester Freund«, sagt Zach, der wieder sehr verletzt aussieht.
»Okay!«, ruft Phoebe von der Treppe, als wären sie mitten im Gespräch. »Rate mal, wer gerade Hugo Tillman interviewt hat? Ich!«
»Wie bitte?« Zach und Max wirbeln herum. Phoebe hat die Wohnung betreten, ihre Wangen glühen vor Stolz.
»Beim Essen.« Sie lässt ihre Tasche fallen und erzählt: »Ich habe ihn angerufen und gesagt, ich sei vom Hounds and Yachts Magazine …«
»Das gibt es?«, unterbricht Max.
»Klingt doch gut«, sagt Phoebe achselzuckend und zieht ihren Mantel aus. Zach und Max nicken anerkennend.
»Und er hat einfach so mit dir geredet?«, fragt Zach ungläubig.
»Ich habe meinen Cockney-Akzent eingesetzt. Die Pressesprecherin hat nichts von der NYU bekannt gegeben, weil die Familie – ich zitiere – noch abwarten möchte. Sie wollen ihm ein jugendliches, aber kein junges Image verpassen. Er absolviert eine fünfjährige Kombination aus BA und MBA in der Stern-Fa kultät und lebt nicht auf dem Unigelände. Er hatte als Kind einen Langhaardackel namens Huggins und er hat drei Regatten gewonnen und sich bei sieben hoch platziert.«
»Ich hätte mit dieser Pressesprecherin essen gehen sollen.« Zach verschränkt die Arme vor der Brust. »Da hätte ich was für sein Image tun können.«
»Er geht an die Stern?« Max lässt sich in ihren Stuhl fallen. »Wir haben gemeinsam BWL-Unterricht? Was denn noch? Zieht er als Nächstes bei meiner Mutter ein?«
»Er lebt nicht auf dem Unigelände.« Phoebe checkt noch einmal ihre Notizen. »Loft im West Village.«
»Warum geht er nicht nach Harvard?«, fragt Max flehentlich das Zimmer.
»Woher sollen wir das wissen?« Zach wirft frustriert die Hände hoch. »Wenn du wie eine Kundin behandelt werden willst, Max, dann musst du uns auch die ganze Geschichte erzählen. Du erzählst uns ja rein gar nichts, verdammt noch mal!«
Max schaut von Phoebes überraschter zu Zachs genervter Miene und holt tief Luft. »Okay. Es geht los. Er war in der Zwölften, ich in der Elften. Er liebte alles an mir, bis er plötzlich damit aufhörte. Wir waren fast auf den Tag genau fünf Monate zusammen, bis mich ein Mädchen ablöste, das so langweilig war wie schales Bier. Ich habe die Schule geschmissen. Ich bin hierhergezogen. Habe dieses Unternehmen gegründet. Jetzt seid ihr im Bilde.«
Sie erzählt nicht, wie er gezittert hat, als sie unter seiner kratzigen Wolldecke zum ersten Mal ihre T-Shirts auszogen.
»Mehr erzählst du nicht?«, fragt Zach und holt Max in die Gegenwart zurück, während Phoebe ihren Rechner hochfährt. »Du hast mir gestern Abend zehnmal auf den AB gesprochen. Du warst …«
»
Weitere Kostenlose Bücher