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No more heartbreak

No more heartbreak

Titel: No more heartbreak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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ruhig du bist. Es soll ›Bridget hat Klasse‹ in Neonlettern auf seine Stirn stempeln und ihn dadurch durcheinanderbringen, dass es keine Spur von Drama gibt. Was wir nicht machen, ist deinem Ex ein Foto deines Dekolletés schicken.«
    »Von mir aus.« Bridget nimmt das Foto und wirft es hinter sich, wo es auf der gesteppten Tagesdecke zu liegen kommt. »Wie geht’s dir eigentlich selber?«
    »Wie bitte?« Max bringt diese persönliche Frage aus der Fassung. Kundinnen sind sonst (verständlicherweise) viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um mehr zu fragen, als wo Max ihre tollen Schuhe herhat.
    »Du siehst gestresst aus.« Bridget lässt ihre Fingernägel in Ruhe. Zach klettert vom Fensterbrett. »Und du wirkst eigentlich nicht wie jemand, der sich leicht stressen lässt. Also wollte ich mal nachfragen.«
    »Ach!« Max hebt abwehrend die Hand, denn sie würde nicht in einer Million Jahren zugeben, dass sie auf dem Weg hierher plötzlich überzeugt davon war, Hugo auf der Straße gesehen zu haben, und sich vor lauter Angst in einem Geschäft versteckt hat.
    »Allergien«, kommt Zach ihr zu Hilfe und schiebt sich mit seinem grün lackierten Fingernagel den Pony aus der Stirn.
    »Im Oktober?«
    »Schimmlige Blätter«, bestätigt Max, ohne Zach anzusehen.
    Bridget wendet ihre Aufmerksamkeit wieder dem Karton zu und lässt den Kopf auf die Brust sinken. »Lass mich wenigstens Chlorreiniger über seinen Pulli kippen.«
    »Nein! Wir vermeiden Zerstörung und Sabotage. Chorbleiche bedeutet …«
    »Es macht mir etwas aus«, beendet Zach den Satz für sie. »Ich will unbedingt, dass du merkst, was du mir angetan hast. Ich will mit allen Mitteln deine Aufmerksamkeit erregen. Ich bin ein Psycho.«
    »Und dieses Wort vermeiden wir erst recht«, nickt Max, als Zach eine Rolle transparentes Paketband aus ihrer roten Tasche holt und es ihr mit großer Geste reicht. »Es ist so weit.«
    »Bäh.« Bridget schlägt mit beiden Fäusten auf die Matratze. »Ich hasse das.«
    »Sei stark«, murmelt Zach.
    »Kleb den Typen endlich zu«, sagt Max und reicht Bridget die Rolle.
    Bridget starrt auf den Karton, der alles Greifbare enthält, was ihr von Taylors Liebe geblieben ist. »Ich habe so gern seine Klamotten angezogen«, sagt sie leise. »Mir seinen großen Pulli über den Kopf gezogen, wisst ihr? Der Stoff war so schwer, dass ich mir ganz winzig vorkam, wie eine Ballerina auf einer Spieluhr. Ich dachte, der Geruch seines Deos, seines Weichspülers, wenn er an mir vorbeigeskatet ist, gehört mir ganz allein.«
    »Bridget«, drängelt Max sanft. »Es ist Zeit.«
    Bridget reißt einen Streifen Klebeband ab und verschließt das Päckchen mit offensichtlichem Widerwillen. Max und Zach sind dennoch zufrieden.
    Ein paar Minuten später begleitet Zach, Max’ rote Tasche keck über die Schulter gehängt, Bridget zu dem Kino, in dem sie mit Shannon zu einem Horrorfilm verabredet ist, der sie davon abhalten soll, das Bikinifoto doch noch in Taylors Briefkasten zu werfen, und gleichzeitig ihre Gewaltfantasien gegenüber Taylors Sachen befriedigen wird.
    In der Zwischenzeit geht Max in Peters alter Skijacke über die Straße, um das Päckchen abzugeben. Vor Taylors Haus dreht sie sich um und schaut zu Bridgets Fenstern hinüber. Perfekt. Von hier aus sehen sie völlig normal aus und die Versuchung ist aus dem Weg geschafft. Sobald sie zu Hause ist, wird sie diese Fensterfolie zu ihrer Liste taktischer Hilfsmittel hinzufügen.
    Obwohl der Regen nachgelassen hat, lässt Max ihre Kapuze auf, als sie zu Taylors Tür hochsteigt, den Karton an die Brust gepresst. Sie drückt mit dem Ellbogen auf die Klingel.
    Ben Cooper hört im Keller den Summton oder zumindest glaubt er das. Er ist schwer von dem Technobeat zu trennen, der aus Taylors Computerboxen dröhnt. Besonders, da Bens Ohren die Vibrationen sehr gut aufnehmen, denn er liegt auf dem Boden von Taylors Zimmer, die Socken gegen die Wand gestemmt, und wirft einen Mini-Basketball in den schiefen Korb, der an der Schranktür hängt. Taylors Dad hat ihn seinem Sohn vor Urzeiten von einer Geschäftsreise mitgebracht. Sie wollen ihn in ihr Wohnheimzimmer in Kenyon mitnehmen.
    Plötzlich wird Ben klar, dass dieses Wohnheim zimmer wahrscheinlich genauso aussehen wird wie Taylors Zimmer hier. Seine Poster von Basketballstars werden unter Taylors Skatern verschwinden, die bis in alle Ewigkeit über ihren Halfpipes schweben. Der Gedanke daran lässt Ben den Ball so fest umklammern, dass seine

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