No more heartbreak
raus.«
»Klaro«, sagt Ben und bemüht sich gar nicht erst, zu verbergen, dass Taylors Überheblichkeit ihn nervt.
»Willst du nachher vorbeikommen?«, fragt Taylor, und Ben hört den Mini-Basketball auf den Boden prallen.
»Ich habe doch gerade gesagt, dass Max sich mit mir treffen will.«
»Und?«
»Wenn ich rechtzeitig zurück bin, treffe ich mich mit ihr«, redet Ben Klartext.
»Ich dachte, ihr seid nur Freunde.«
»Sind wir auch«, sagt Ben abwehrend.
»Warum willst du dann lieber mit ihr abhängen?«
»Was ist dein Problem, Mann? Wir sehen uns doch jeden Abend!«
»Ich bin nur … Ich brauche jetzt einen Freund.«
»Und der bin ich auch.« Ben hört, wie sein genervter Großvater den Namen seines Sohnes ausspricht, als sei dieser noch ein Kleinkind. »Ich muss aufhören. Mein Dad versucht, ihm die Steuererklärung zu machen, und das kann noch ewig dauern. Könntest du den Chauffeur deines Vaters bitten, mich abzuholen? Sonst schaffe ich es auf keinen Fall rechtzeitig.«
»Ich weiß nicht. Eigentlich darf ich ihn nur im Notfall anrufen.«
»Du hast dich neulich zehn Blocks weit ins Kino fahren lassen.« Ben legt die Hand auf den Kühlschrankgriff. Das kühle Metall erinnert ihn daran, wie er den Reißverschluss von Max’ Stiefeln hochgezogen hat. »Komm schon, Mann.«
»Du bist in sie verknallt«, sagt Taylor anklagend.
»Nein«, lügt Ben, der keine Lust auf neugierige Fragen und demütigende Antworten hat. Nein, sie haben noch nicht geknutscht. Nein, er hat es auch nicht versucht. Nein, er hat sie noch nicht einmal um ein Date gebeten.
»Wenn du zugibst, dass du in sie verknallt bist, rufe ich den Chauffeur an«, sagt Taylor.
Wahrscheinlich ist es besser, dass Ben gestern Abend keine Zeit hatte, denkt Max am nächsten Morgen. Sonst hätte sie lange geschlafen und diese Gelegenheit verpasst. Sie sitzt unerwarteterweise ihrem Vater gegenüber, der gerade um die Rechnung für den Brunch gebeten hat, zu dem er sie im glamourösen Bistro des Flughafens von Newark eingeladen hat. Gleich muss er wieder durch die Sicherheitsschleuse. Max’ Vater hat heute Morgen angerufen, weil sein Flug nach Chicago umgeleitet worden war und er den Aufenthalt dazu nutzen wollte, sich mit ihr zu treffen.
Zwei U-Bahnen, einen Zug und eine Tram später findet sie ihn im zerknitterten Anzug in Terminal B, die Zeitung unter den Arm geklemmt. Er schließt sie in seine väterlichen Arme.
Sie sehen sich zum ersten Mal seit ihrem schrecklichen Frühlingsurlaub, als sie sich noch nicht von ihrer Episode in Sankt Irgendwas erholt hatte. »Gut, dass du wieder Appetit hast«, nickt ihr Dad, als Max sich die letzte Pommes in den Mund schiebt. »Du siehst toll aus, Maxine. New York tut dir gut.«
»Ich arbeite auch dafür.« Sie drückt die Knie unter dem Tisch zusammen.
»Also.« Er senkt den Blick und unterzeichnet die Rechnung. »Wie läuft die Suche nach der perfekten Uni?«, fragt er. »Hast du noch mal über Kalifornien nachgedacht? Deine Mom und ich haben Berkeley geliebt. Denk an den Sonnenschein. Du könntest von der Uni aus direkt an den Strand fahren.«
»Es gibt doch gar kein Outfit, das für beides passt. Und außerdem ist so viel Sonne nicht gesund.«
Seine Miene wird ernst. »Wir haben das doch schon besprochen. Du kannst dich nicht nur an einer Uni bewerben, Max. Nicht als Schulabbrecherin. Das ist einfach nicht vernünftig. Wo würdest du noch gerne hin, abgesehen von der NYU ?«
»Wie wäre es mit nirgendwo?« Da. Sie hat es ausgesprochen. Die Möglichkeit, Hugo zu begegnen, ist eine Sache. Aber jeden Tag, Jahr für Jahr damit konfrontiert zu werden, dass Hugo eine andere liebt, ist schlichtweg unmöglich. Max hat sich den Kopf zermartert, aber keinen Weg gefunden, mit dieser neuen Realität klarzukommen. Und sie kann ihre Kundinnen nicht im Stich lassen. Also wird sie sich eine Wohnung suchen und ihr Unternehmen auf die altmodische Art aufbauen. »Die Pioniere hatten schließlich auch keine Doktortitel.«
Ihr Dad steckt lächelnd seine Kreditkarte in seine Geldbörse zurück, als habe sie einen Witz gemacht.
»Ich meine es ernst, Dad.« Max zupft an der Serviette unter ihrem eiskalten Glas Orangensaft herum und spricht es mit plötzlich ausgetrocknetem Mund endlich aus. »Ich überlege, nicht an die Uni zu gehen.«
»Was?«
»Oder wenigstens ein Jahr Pause zu machen.« Und dann noch eines, und noch eines. Und noch eines.
»Aber das machst du doch gerade. Darauf hatten wir uns doch geeinigt. Ein
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