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No more heartbreak

No more heartbreak

Titel: No more heartbreak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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den Küchentisch der Bradleys zu Taylor, neben dem ein Haufen blutiger Taschentücher liegt. Er weiß nicht genau, was er von der Situation halten soll. »Danke für die Suppe, Mrs Bradley«, sagt er, faltet seine Serviette zusammen und wartet darauf, dass Taylor aufsteht. Er nutzt den Umstand, dass alle Daisy anschauen, die gerade von ihrer schrecklichen Ballettstunde heute Nachmittag erzählt, dazu, unter dem Tisch sein Handy zu checken. Zum millionsten Mal.
    Ist seine letzte SMS nicht angekommen? Hat Max sehr viel zu tun?
    Oder hat er es mit der Schaumbadsache versaut? Hat er die Lage falsch interpretiert?
    Nach dem Essen gehen sie in Taylors Zimmer, wo Taylor sich sofort auf seinen Schreibtischstuhl sinken lässt und die Musik zu ohrenbetäubender Lautstärke aufdreht. Ben hat den Verdacht, dass er damit möglichen Fragen aus dem Weg gehen will.
    » Good-bye my love «, singt Taylor mit, den Kopf auf den Tisch gelegt. » You have been the one for me .«
    »Nein!« Ben drückt den Aus-Knopf und verbannt James Blunt zurück in den Äther. »Ich glaube, der männliche Ehrenkodex schreibt vor, dass ich dich jetzt ins Gesicht schießen muss.«
    »Du verstehst das nicht!« Taylor steht auf, macht eine schlappe halbe Drehung und lässt sich auf sein Bett fallen. »Willst du Star Wars sehen?« Er zieht die Schublade heraus, in der seine Jogginghosen liegen. »Ich kann nicht ausgehen. Sollen wir Pizza bestellen?«
    »Wir haben gerade gegessen.«
    »Ich habe Lust auf Pizza und Boba Fett«, sagt Taylor und schlüpft in ein Paar uralte Sporthosen seines Vaters. »Bleib wenigstens bis zum goldenen Bikini, Mann. Bitte. He, Mom!« Taylor reckt sich, zieht seine Tür auf und ruft nach unten: »Machst du uns ein paar Snacks, Mommy?«
    »Das ist mein Stichwort.« Ben steht auf, als Taylor die DVD einlegt. »Ruf an, wenn dir das Gehirn wieder aus der Nase spritzt, aber jetzt muss ich los. Ich muss so viel arbeiten, dass ich schon Albträume davon habe, als glatzköpfiger Mittfünfziger immer noch an meinem Geschichtsaufsatz zu sitzen. Nach Feierabend in meinem Erwachsenen-Job.« Er holt seinen Rucksack und geht zur Tür.
    »Hey.«
    Ben dreht sich um und schaut noch einmal durch den Türrahmen. »Ja?«
    »Was arbeitest du denn in deinen Träumen?«
    Ben schaut abwesend auf die gelben Worte, die über den schwarzen Bildschirm laufen. Dann klopft er mit der Faust an den Türrahmen. »Weiß ich nicht mehr. Komisch.« Plötzlich wird ihm eines klar: Wenn er wirklich herausfinden will, was sein Traumjob ist, muss er damit aufhören, sich auf das zu konzentrieren, was er nicht will. Vielleicht sollte er mal darüber nachdenken, was er eigentlich will. »Bis bald.«
    Bridgets Abschlussgespräch rückt immer näher, aber Angelina hat gekündigt, und Mary Poppins wird jetzt von der Maulenden Myrte gespielt. Max schlurft hinter Zach her, der durch ihren Bürobereich huscht und versucht, alle Spuren von Max’ Trauerexzess zu beseitigen. Leidvoll schleift sie ihren provisorischen Schläger (ein Regenschirm) hinter sich her. Phoebe bereitet die Milch und die Cupcakes vor, mit denen sie Bridgets Sieg feiern wollen. »Aber warum hat er mich so angeschaut?«, fragt Max. Wieder einmal.
    »Willst du Vanille oder Schokolade?«, fragt Phoebe und arrangiert die Törtchen kunstvoll auf einem Teller. »Ist dir egal. Okay, dann vergiss die Frage.«
    »Dieses … Nichts«, stammelt Max. »Wie eine Schaufensterpuppe ohne Gesichtszüge. Ein leeres Blatt. Einfach … nichts.«
    »Vielleicht wollte er stoisch wirken«, sagt Phoebe, rollt die Leinenservietten, die Max aus einer alten Tischdecke genäht hat, in die Schildpatt-Serviettenhalter (umfunktionierte Duschvorhangringe).
    »Glaubst du wirklich?«, fragt Max und stürzt wie eine Tigerin auf sie zu.
    »Ganz bestimmt.« Phoebe wirft Zach einen entschuldigenden Blick zu. Sie hatten sich zwar vorgenommen, nicht auf Max’ Fragen einzugehen, aber nach zwei Stunden ununterbrochenem Bombardement sind beide zermürbt.
    »Zach? Was meinst du? Wollte er wirklich nur den Schein wahren? Ist er innerlich zusammengebrochen? War sein Gleichmut nur gespielt und ich habe es nicht gemerkt?«
    Zach holt den Teller bei Phoebe ab und stellt ihn vorsichtig auf die Kiste, die zur Feier des Tages mit dem Rest der Tischdecke bedeckt ist, leckt sich Lavendel-Zuckerguss vom Finger, schürzt die Lippen und zieht die Brauen hoch. »Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, ob er innerlich verzweifelt war und nur den Tapferen gespielt hat,

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